architek[tour] tirol – der architekturführer für tirol

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berg auf, berg ab - seilbahnstationen, bergrestaurants und -hütten

Bauen in den Bergen ist immer durch die Spannung zwischen der bestehenden Natur und dem gestalterischen Eingriff bestimmt. Die Dramatik der Landschaft und die zum Teil extremen Rahmenbedingungen forderten und fordern die Architekten zu unterschiedlichen Antworten und Lösungsansätzen heraus.

Diese Tour bietet Ihnen eine Zusammenstellung von Bauwerken aus ganz Tirol – Seilbahnstationen, Bergrestaurants, Hütten und Aussichtspunkte –, die es wert sind, im Zug von Wanderungen und Skitagen auch einmal näher betrachtet zu werden. Von Ikonen des alpinen Bauens wie den Stationen der Nordketten- bzw. der Vallugabahn bis hin zu aktuellen, hochkomplexen technologischen Lösungen reicht die Bandbreite der ausgewählten Projekte.

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Eine Tour zu 30 Bauwerken
01

Talstation Galzigbahn

Kandaharweg 9, 6580 St. Anton am Arlberg, A
Architektur: driendl*architects (2006) BauherrIn: Arlberger Bergbahnen AG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Die Talstation wurde 2009 beim ISR Architektur Award prämiert.

Die Talstation der Galzigbahn präsentiert sich in einer eigenwilligen, auf den ersten Blick künstlich anmutenden Gestalt. Der Glas-Stahl-Beton-Bau ist allerdings keine architektonische Selbstinszenierung, sondern eine unmittelbar aus der innovativen Seilbahntechnik entwickelte Form. Über massiven Betonflügelwänden erhebt sich ein geschwungener Baukörper mit gläserner Haube, der den Bewegungsablauf der Bahn nachzeichnet und das technische Innenleben sichtbar macht.

© Bruno Klomfar
02

Vallugabahn (Mittel- und Bergstation)

Bergstation Galzigbahn, 6580 St. Anton am Arlberg, A
Architektur: Willi Stigler sen. (1951-1954) BauherrIn: Arlberger Bergbahnen AG Erreichbarkeit: von St. Anton aus mit der Galzigbahn zur Talstation der Vallugabahn

Mit der Mittel- und der Bergstation der Vallugabahn setzte Willi Stigler sen. zwei autonome und auf den jeweiligen Ort abgestimmte Baukörper in die Felsregion. Ganz der Sprache der 1950er Jahre verbunden, vermitteln die beiden Stationen mit ihren dynamischen, plastischen Formen und der Farbgebung Optimismus und Fortschrittsglauben. Wie Adlerhorste kleben sie selbstbewusst am Berg und lassen die Touristen die Dramatik der Landschaft "hautnah" erleben.

© B&R
03

Talstation Rendlbahn und Fußgängerbrücke

Ingenieur-Julius-Lott-Weg, 6580 St. Anton am Arlberg, A
Architektur: driendl*architects (2009) BauherrIn: Arlberger Bergbahnen AG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Die Bergstation wurde durch LEGOS Architektur umgebaut und um ein Panoramarestaurant erweitert.

Nur 150 m entfernt von der, ebenfalls von driendl*architects geplanten, Talstation der Galzigbahn erschließt die neue Rendlbahn erstmals die andere Talseite direkt vom Ortszentrum aus. Das in dynamischer Formensprache aus Stahl, Glas und Beton ausgeführte Bauwerk fungiert in seiner unteren Ebene als Busterminal, von dem aus die Gäste über Rolltreppen direkt in den Einstiegsbereich der Gondeln kommen. Eine, in langem Schwung gezogene, neue Fußgängerbrücke verbindet das Ende der Skipiste mit der ins Gelände integrierten Talstation.

© Milli Kaufmann
04

Pardorama

Pardatschgrat, 6561 Ischgl, A
Architektur: Jäger Architektur (2004-2005) BauherrIn: Silvretta Seilbahn AG Ischgl Öffentlich zugänglich: nur während der Wintersaison geöffnet Erreichbarkeit: von Ischgl aus mit der Pardatschgratbahn (ca. 15 min.)

Das Panoramarestaurant mit Kongresszentrum auf dem 2.620 m hohen Pardatschgrat im Skigebiet Ischgl zeichnet sich durch die Verwendung schlichter Formen und Materialien aus. Besondere Herausforderung bei der Errichtung der beiden Baukörper war es, eine technologische Lösung zu finden, mittels der die durch Frost-Tauwechsel ausgelösten Hebungen und Senkungen des Untergrundes ausgeglichen werden können.

© Fotostudio Mario
05

Schihütte Addis Abeba(r)

Galtür 1b, 6563 Galtür, A
Architektur: VENTIRAARCHITEKTEN (2007) BauherrIn: Adalbert Walter Öffentlich zugänglich: tägl. ab 10 Uhr, Après Ski während der Saison ab 15 Uhr

Auf der Schipiste der Alpkogelbahn im Skigebiet Galtür findet man mit der "Addis Abeba[r]" eine Schihütte, die nicht den gängigen Klischees der Hüttenromantik entspricht. Dem Entwurfsgrundgedanken eines Schneekristalls folgend setzten ventira. architekten einen weißen Kubus mit Einschnitten und vorgehängten Panorama-Fensterboxen in den Hang.

© Albrecht I. Schnabel
06

Möseralmbahn

Seilbahnstraße 44, 6533 Fiss, A
Architektur: Peter Thurner, Antonius Lanzinger (1995) BauherrIn: Fisser Bergbahnen GmbH Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten TIPP: Sommer-Funpark Fiss auf der Möseralm

Die technische Herausforderung, eine Station für zwei Seilbahnen zu errichten, lösten die Architekten – Sieger eines geladenen Wettbewerbs der Fisser Bergbahnen – mit zwei winkelartig zueinander gestellten Baukörpern, die über eine einheitliche Blechdachhaut verbunden sind. Durch die Ausnutzung eines Geländesprungs konnte das Bauvolumen der Doppelstation relativ niedrig gehalten und in das Ortsbild der Gemeinde Fiss integriert werden.

© Günter R. Wett
07

Talstation Rifflseebahn

Mandarfen 89, 6481 St. Leonhard / Pitztal, A
Architektur: Josef Lackner (1994) BauherrIn: Pitztaler Gletscherbahn Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Mehr Bauten von Josef Lackner finden sich in einer speziell zusammengestellten "Lackner-Tour"

Die Talstation der Rifflseebahn ist in ihrer architektonischen Eigenwilligkeit bezeichnend für den abseits von Moden und Trends arbeitenden Architekten Josef Lackner (1931-2001). Formal und inhaltlich spielt er in diesem Fall mit Themen des regionalen Bauens, die er aufgreift und in neue Zusammenhänge transformiert – etwa indem er den aus Raum- und Funktionsprogramm entwickelten, autonomen Baukörper mit "altmodischen" Holzschindeln verkleidet.

© Christof Lackner
08

Bergrestaurant "Sunna Alm"

Bergstation Rifflseebahn, 6481 St. Leonhard / Pitztal, A
Architektur: reitter_architekten (2007) BauherrIn: Pitztaler Gletscherbahn Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten der Rifflseebahn Erreichbarkeit: direkt an der Bergstation der Rifflseebahn

Mit der "Sunna Alm" im Skigebiet Rifflsee/Pitztaler Gletscher entstand 2007 erstmals in Europa auf 2.300 m Seehöhe ein Passivhaus. Holz und Glas prägen innen und außen den Baukörper des Bergrestaurants, an dem sich moderne Touristik mit traditionellem Bergerleben verbindet, ohne dabei in peinliche Klischees des "Urigen" abzugleiten. Die Außenhaut wurde in bewusster Referenz auf die von Josef Lackner errichtete Talstation der Rifflseebahn in Lärchenholzschindeln ausgeführt.

© Mojo Reitter
09

Wildspitzbahn

Hinterer Brunnenkogel (Bergstation), St. Leonhard / Pitztal, A
Architektur: Baumschlager Hutter Partners (2011-2012) BauherrIn: Pitztaler Gletscherbahn Öffentlich zugänglich: Sommer- und Winterbetrieb Erreichbarkeit: Vom Tal aus mit dem Gletscherexpress hinauf zur Talstation der Wildspitzbahn. TIPP: In der Nähe der Talstation liegt die "Kapelle des Weißen Lichtes" von Bildhauer Rudi Wach.

Ausgehend von der in der hochalpinen Landschaft vorgefundenen Formenwelt gestalteten die Vorarlberger Architekten die beiden neuen Stationen der Wildspitzbahn als organische, mit gekrümmten Alublechpaneelen umhüllte Skulpturen. In die Bergstation integriert ist das "Café 3440", zur Zeit Österreichs höchstgelegenes Restaurant, mit einer freischwebenden, rundum verglasten Terrasse, die spektakuläre Ausblicke in die Gletscherwelt bietet.

© Marc Lins
10

Gaislachkoglbahn (Tal-, Mittel- und Bergstation)

Dorfstraße 115, 6450 Sölden, A
Architektur: obermoser arch-omo (2009-2010) BauherrIn: Ötztaler Gletscherbahn GmbH & CoKG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten In der Nacht mutieren die Stationsbauten zu leuchtenden Skulpturen.

Im Zuge der Neuerrichtung der beiden Bahnen auf den Gaislachkogel mussten auch Tal-, Mittel- und Bergstation neu gebaut werden. Jede der drei Stationen ist in ihrer formalen Gestaltung dem konkreten Standort angepasst und den funktionalen Anforderungen entsprechend entwickelt. Was sie verbindet, ist die Art der Konstruktion in Form einer freitragenden Stahlkonstruktion, die von einer transparenten Membran überzogen ist.

© Markus Bstieler
11

Bergrestaurant IceQ

Gaislachkogl 3a, 6450 Sölden, A
Architektur: obermoser arch-omo (2013) BauherrIn: Ötztaler Gletscherbahn GmbH & CoKG Öffentlich zugänglich: nur während der Wintersaison Erreichbarkeit: Mit den Gaislachkogl-Bahnen von Sölden aus TIPP: In unmittelbarer Nähe befindet sich das großteils im Berginneren liegende James-Bond-Museum "007 ELEMENTS" (Architektur obermoser + partner, 2018).

Direkt neben der Bergstation der Gaislachkogl-Bahnen wurde ebenfalls von Johann Obermoser das "IceQ" errichtet, das im Kontrast zur geschwungenen Form der Bergstation als geradliniger und kantiger Baukörper konzipiert ist. Im rundum verglasten Gebäude bieten sich dem Gast auf mehreren, übereinandergeschichteten Ebenen imposante Ausblicke in die Bergwelt und ganz oben, als spezielles Highlight, eine Dachterrasse, die über eine Hängebrücke mit dem Gipfel des Gaislachkogl verbunden ist.

© Markus Bstieler
12

Festkogelbahn

Gurglerstraße 93, 6456 Obergurgl, A
Architektur: Peter Thurner (1989) BauherrIn: Liftgesellschaft Obergurgl GmbH Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten

Vom Ortseingang von Obergurgl aus – die Lage der Talstation wurde von den Architekten mitbestimmt – führt eine der ersten Seilbahnen der neuen Generation hinauf zur Festkogelalm. Die Spannung zwischen Technik und Natur architektonisch thematisierend entwickelten Peter Thurner und Antonius Lanzinger für die Bergstation eine dynamische, autonome Skulptur aus massivem Sichtbetonsockel und aufgesetztem Dach aus Glas und Blech.

© Peter Thurner
13

Bergrestaurant Hoadlhaus

Axamer Lizum 7, 6094 Axams, A
Architektur: Klaus Mathoy (2002) BauherrIn: Axamer Lizum Aufschließungs AG Erreichbarkeit: direkt bei der Bergstation der Olympiabahn Das Bergrestaurant wurde 2009 beim ISR Architektur Award prämiert.

360°-Rundblick bietet das in Stahl-Glas-Konstruktion errichtete Panoramarestaurant Hoadlhaus in der Axamer Lizum. Die nach Süden ausgerichtete Fassade besteht aus sieben großen Glasrolltoren, die komplett in die Holzzwischendecke des Dachs eingezogen werden können. Bei Schönwetter wird der Wintergarten des Bergrestaurants so in eine riesige Sonnenterrasse verwandelt.

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Gletscherterminal

Mutterbergalm, 6167 Neustift im Stubaital, A
Architektur: ao-architekten (2006-2007) BauherrIn: Wintersport Tirol, Stubaier Bergbahnen KG Erreichbarkeit: Linie "Regio Stubai" vom Hauptbahnhof Innsbruck TIPP: Mit den Bahnen hinauf auf das Schaufeljoch zum Bergrestaurant "Jochdohle" und zur Gipfelplattform "TOP OF TYROL"

Mit dem Gletscherterminal erhielten die bestehenden Gebäude der Talstation der Stubaier Gletscherbahnen eine neue Erschließungsfläche. Der Zubau verbindet die heterogenen Bestandsbauten und lässt die Talstationen der Einseil- und Zweiseilumlaufbahn erstmals als eine Einheit erscheinen. Gestaltgebendes Element ist das in einer Kurve geführte, begrünte Dach, darunter ummantelt eine transparente Hülle den Erschließungsbereich der Bahnen.

© Arno Gisinger
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Jochdohle

Stubaier Gletscher – Höhe 3150 m, 6167 Neustift im Stubaital, A
Architektur: Peter Kaserer (2000-2001) BauherrIn: Stubaier Bergbahnen KG, Wintersport Tirol Öffentlich zugänglich: ganzjährig während der Betriebszeiten Erreichbarkeit: mit den Gondelbahnen Eisgrat I, Eisgrat II und Schaufeljoch zur Bergstation Schaufeljoch, von dort aus ca. 5 Gehminuten TIPP: "Stubaier Gletscherpfad" von der Bergstation Eisgrat zur Jochdohle (250 Höhenmeter, ca. 1 Stunde)

Auf 3.150 m Höhe befindet sich mit der "Jochdohle" Österreichs höchstgelegenes Bergrestaurant. Als statisches und funktionelles Rückgrat fungiert ein dreigeschossiger, auf einem kleinen Felsvorsprung errichteter und mit Stahlankern in der Felswand befestigter Stahlturm, an dem radial auskragende Stahlträger montiert wurden. Im Sommer schwebt der silbrig schimmernde Rundbau über dem Gletscherfeld, in den Wintermonaten versinkt er im Neuschnee.

© Peter Kaserer
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Kapelle Schaufeljoch

Schaufeljoch, 6167 Neustift im Stubaital, A
Architektur: ao-architekten (2012) BauherrIn: Heinrich Klier Öffentlich zugänglich: ja Erreichbarkeit: Am Weg von der Bergstation der Schaufeljoch-Bahn zur Gipfelplattform "Top of Tyrol" TIPP: Im kleinen Glockenturm hängt eine Glocke, die jeder läuten darf, der mag.

Direkt an der Gratscheide des Schaufeljochs ließ der Tourismuspionier Heinrich Klier eine Erinnerungskapelle für seine Weggefährten errichten. Der in Form und Materialität sehr schlicht gehaltene Baukörper ist auf die Grundelemente einer klassischen Kapelle reduziert und bietet inmitten des lebhaften Pistengeschehens einen Ort der Ruhe und Kontemplation, der jedem offen steht.

© Günter R. Wett
17

Gipfelplattform TOP OF TYROL

Stubaier Gletscher – Großer Isidor (3.200 m), 6167 Neustift im Stubaital, A
Architektur: LAAC (2008) BauherrIn: Wintersport Tirol Erreichbarkeit: ca. 10 min. von der Bergstation der Schaufeljoch-Bahn Die Plattform erhielt 2010 eine Anerkennung beim BTV Bauherrenpreis für Tirol und Vorarlberg.

Auf über 3.200 m Höhe mitten im Stubaier Gletscher bietet die Gipfelplattform "TOP OF TYROL" einen beeindruckenden Ausblick in die Tiroler Bergwelt. Ausgehend von der vorhandenen Topographie konzipierten LAAC Architekten ein "Zeichen im Schnee", das sich in fließender Bewegung an den Felsgrat des Großen Isidor schmiegt und 9 Meter über die Felskante auskragt.

© LAAC Architekten
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Hungerburgbahn – Stationen Congress, Löwenhaus, Alpenzoo und Hungerburg

Rennweg 3 (Talstation Congress), 6020 Innsbruck, A
Architektur: Zaha Hadid Architects (2005-2007) BauherrIn: INKB Öffentlich zugänglich: tägl. 8-19.30 Uhr (Bahnbetrieb)

Mit den vier Stationen und der Schrägseilbrücke entlang der neuen Hungerburgbahntrasse realisierte Zaha Hadid nach der Bergisel Sprungschanze ihr zweites Projekt in Innsbruck. Der formalen Grundidee von "Schale & Schatten" folgend wölben sich organisch geformte Glas-Dachschalen über Sichtbetonlandschaften, spannen im Zusammenspiel den Raum der Stationen auf und inszenieren einer Dramaturgie der Bewegung folgend die jeweiligen Orte.

© Norbert Freudenthaler
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"Innsbrucker Nordkettenbahnen" - Stationsbauten

Höhenstraße 145, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Franz Baumann (1927-1928) BauherrIn: Stadt Innsbruck Öffentlich zugänglich: tägl. 8.30-17.30 Uhr (Bahnbetrieb) Erreichbarkeit: Hungerburgbahn oder Buslinie J 2004-2006 wurden die Stationsbauten von Schlögl & Süß Architekten funktionell und räumlich adaptiert.

Die drei Stationen der Nordkettenbahn – Hungerburg, Seegrube und Hafelekar – wurden 1927–1928 von Architekt Franz Baumann errichtet und zählen zu den wichtigsten aus dieser Zeit erhaltenen Bauwerken der Moderne in Tirol. Die im Umgang mit dem Berg höchst sensible Architektur gilt bis heute als exemplarisches Beispiel für alpines Bauen. Besonders sehenswert die wie ein Schwalbennest in die Felsen geduckte Bergstation am Hafelekar inkl. Aussicht Richtung Stadt und Karwendel.

© B&R
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Frau-Hitt-Lift, Tal- und Bergstation

Seegrube, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Holzbox (1998) BauherrIn: INKB Erreichbarkeit: Mittelstation Nordkettenbahnen (Seegrube) TIPP: Skylinepark für FreestylerInnen

Von der Seegrube aus erschließt ein kurzer Sessellift den Westhang hinauf zur Frau-Hitt-Warte. Die beiden, auf das funktionale und technische Minimum reduzierten Lifthäuser sind unspektakläre, aber durchaus eigenständige Kleinarchitekturen. Die Stahl-Holz-Konstruktionen wurden komplett vorgefertigt, per Hubschrauber an den jeweiligen Ort geflogen und dort mit den vorbereiteten Fundamentplatten verbunden.

© Günter Kresser
21

Zubau Kristallhütte

Zellberg 306, 6280 Zellberg, A
Architektur: Bernhard Stoehr (2013) BauherrIn: Bergbahnen Skizentrum Hochzillertal Öffentlich zugänglich: während der Winter- bzw. Sommersaison Erreichbarkeit: Im Winter von Kaltenbach über die Seilbahnen des Skigebiets, im Sommer per PKW über die Zillertaler Höhenstraße bis zum Beschneiungssee, weiter zu Fuß (ca. 1 h)

Die mitten im Skigebiet Hochzillertal exponiert an einer Hangkante stehende "Kristallhütte" ist mehr Hotel denn reine Skihütte. Um neben den im Bestandsgebäude vorhandenen Zimmern weitere Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen, wurde ein dreigeschossiger Zubau mit Maisonette-Apartments errichtet. Die Hanglage ausnutzend ist der Zubau weitgehend ins Gelände geschoben, lediglich der aufgeständerte, vollflächig verspiegelte Wellnessbereich tritt oberirdisch komplett in Erscheinung.

© Kristallhütte
22

Bergrestaurant / Bergstation Horbergbahn

Horberg 412, 6260 Schwendau, A
Architektur: Michael Pfleger, reitter_architekten (2000) BauherrIn: Mayrhofner Bergbahnen AG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Erreichbarkeit: Talstation in Schwendau BTV-Bauherrenpreis für Tirol 2001, Anerkennung Kategorie Bauen für Gäste

Die auf 1.700 m gelegene Bergstation der Horbergbahn stammt in ihrer Struktur aus den 1960er Jahren. Ursprünglich sollte lediglich der im Unterbau der Lifthalle eingerichtete Restaurantbereich ausgebaut werden. Die Architekten entwickelten jedoch eine umfassende räumliche Neuordnung, die sowohl die funktionalen Abläufe verbessert als auch die architektonische Qualität steigert. Prägendes Element ist das Dach, das die an den Stirnseiten vollflächig verglaste und um zwei Joche erweiterte Halle in räumlicher Geste umfängt.

© Günter R. Wett
23

Granatkapelle

Penkenjoch, 6292 Finkenberg, A
Architektur: Mario Botta, Bernhard Stoehr (2013) BauherrIn: Josef Brindlinger Öffentlich zugänglich: während der Sommermonate Erreichbarkeit: Von Finkenberg aus mit den Finkenberger Almbahnen auf das Penkenjoch und von dort ca. 500 m zu Fuß Richtung Speichersee.

Mit der Granatkapelle realisierte der Schweizer Stararchitekt Mario Botta am Penkenjoch im Zillertal sein erstes Bauwerk in Österreich. Als dezidierten Kontrapunkt zur Natur setzt er einen überdimensionalen Kristall in Form eines Rhombendodekaeders auf einen Felsvorsprung östlich des Speicherteichs. Außen mit Cortenstahlplatten verkleidet und im Inneren mit schmalen Lärchenholzleisten ausgelegt und nur von einer Öffnung in der Decke beleucht, besticht der skulpturale Baukörper durch seine klare und präzise Geometrie.

© Enrico Cano
24

Ahornbahn Tal- und Bergstation

Ahornstraße 878, 6290 Mayrhofen, A
Architektur: M9 ARCHITEKTEN Senfter Lanzinger (2005-2006) BauherrIn: Mayrhofner Bergbahnen AG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten TIPP: Panoramarundweg von der Bergstation u. a. zum Ahornsee

Die Berg- und Talstation der Ahornbahn in Mayrhofen im Zillertal unterscheiden sich durch den präzisen Umgang mit Ort und Landschaft von vielen zeitgenössischen Liftanlagen. Nicht der hochkomplexe technologische "Inhalt" - eine Pendelbahn, die allein durch ihre technischen Ausmaße sehr hohe Aufbauten bedingt - steht im Vordergrund, sondern der konstruktive Dialog der Stationshochbauten mit der jeweiligen Umgebung.

© David Schreyer
25

Freiraum Ahorn

Bergstation Ahornbahn, 6290 Mayrhofen, A
Architektur: M9 ARCHITEKTEN Senfter Lanzinger (2010) BauherrIn: Mayrhofner Bergbahnen AG Erreichbarkeit: direkt neben der Bergstation der Ahornbahn Im Sommer gibt es im Freiraum das Naturerlebnis-Center "Sinnesspiele" für Erwachsene und Kinder

Auf 2.000 m Höhe bietet der "Freiraum Ahorn" das, was sein Name verspricht: Freiraum im Sinn eines umfassenden Raumangebots für die Mitarbeiter des Seilbahnunternehmens in dem unter einer Betonplatte verborgenem Sockelgeschoss. Und Freiraum im Sinne eines Ortes der Ruhe und Entspannung für die Gäste, die in der brückenartigen Überbauung einen großen Gastraum mit Lounge-Atmosphäre und Panoramaaussicht vorfinden.

© David Schreyer
26

Olperer Hütte

Dornauberg 110, 6295 Ginzling, A
Architektur: Hermann Kaufmann (2006-2007) BauherrIn: Deutscher Alpenverein Öffentlich zugänglich: Sommerbetrieb Erreichbarkeit: von Mayrhofen Richtung Gitzling zum Schlegeisspeicher (mautpflichtige Straße), vom Stausee aus zwei Aufstiegsmöglichkeiten (ca. 600 Hm) TIPP: Ausgangspunkt für viele Bergtouren, Übernachtungsmöglichkeit

Die auf knapp 2.400 Höhe mitten in den Zillertaler Alpen errichtete Olpererhütte ist eine bewusst spartanische Antwort auf die einzigartige, exponierte Lage. Oberstes Ziel beim Neubau war es, ein möglichst einfaches, der hochalpinen Lage und der Funktion als Schutzhütte angemessenes Gebäude zu entwickeln. Ein Refugium für Wanderer und Bergsteiger, das als "Low-Tech"-Gebäude Innovation in der Reduktion sucht.

© Hermann Kaufmann
27

Seilbahn Hochbrixen

Liftweg 1, 6364 Brixen im Thale, A
Architektur: Heinz & Mathoi & Streli (1986) BauherrIn: Bergbahn Brixen im Thale AG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten TIPP: Filzalmsee (5 min. von Bergstation), Panoramarundweg und zahlreiche Attraktionen für Groß und Klein zum Thema Natur und Wasser.

Die Stationen der Seilbahn Hochbrixen markierten in den 1980er Jahren nach Jahrzehnten des gestalterischen Stillstandes eine Wende im Tiroler Seilbahnbau. Einem konstruktiven Lösungsansatz verpflichtet, interpretierten die Architekten die Stationen als architektonisch verfeinerte Zweckbauten, ohne auf die damals wie heute noch üblichen, regionalistischen Versatzstücke und Klischees zurückzugreifen.

© Günter R. Wett
28

Talstation Steinplattenbahn

Alpegg 10, 6384 Waidring, A
Architektur: Peter Thurner (1998) BauherrIn: Steinplatte AufschließungsgmbH und Co.KG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Die Stationsbauten der Winkelmoosalmbahn, die von der bayerischen Seite aus das Skigebiet erschließt, wurden 2009 von m9 architekten errichtet.

Die Steinplattenbahn erschließt von Tirol aus das auf einem Hochplateau im Dreiländereck Tirol, Salzburg und Bayern gelegene Skigebiet Steinplatte Waidring. Prägendes gestalterisches Element der von Peter Thurner geplanten Talstation ist ein in Reaktion auf die Landschaft entwickeltes, wellenförmiges Dach, unter dem die unterschiedlichen Räume und Funktionsbereiche angeordnet sind. In langgezogenen Schwüngen schwebt es über den massiven Sockelbereichen und bildet einen großen, gedeckten Freiraum.

© Günter R. Wett
29

Talstation Goldried I

Europastraße 5, 9971 Matrei, A
Architektur: Gerhard Mitterberger (1998-2000) BauherrIn: Thomas Ganzer, Marktgemeinde Matrei, Martin Wibmer, Lukas Resinger Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Erreichbarkeit: direkt an der Felbertauernstraße Gegenüber der Talstation ein 2004 von Machné & Durig realisierter MPREIS.

Am Ortsrand von Matrei i. O. entstand mit der Talstation der Goldried Bahn, verschiedenen Serviceeinrichtungen und dem wenig später ebenfalls von Gerhard Mitterberger realisierten Tauernstadion ein neues Zentrum. Hauptprämisse bei der Planung war es, die touristische Infrastruktur bis hin zu den großen Parkplatzflächen gestalterisch in die alpine Umgebung einzubinden. Das Servicegebäude für Skischule und Schiverleih sowie die Seilbahnstation selbst wurden den Anforderungen des Massentourismus entsprechend in einfachen Industriematerialien ausgeführt.

© Zita Oberwalder
30

Stüdlhütte

Glor-Berg 18, 9981 Kals am Großglockner, A
Architektur: Albin Glaser (1994-1996) BauherrIn: Deutscher Alpenverein, Sektion Oberland Öffentlich zugänglich: nur im Sommer geöffnet Erreichbarkeit: über die Kalser Glocknerstraße (Maut) zum Lucknerhaus, von dort ca. 2,5 Stunden Gehzeit TIPP: idealer Ausgangspunkt für die Besteigungen des Großglockners

Bereits 1868 wurde zwischen der Freiwandspitz und dem Großglockner von Johann Stüdl und Egid Pegger eine erste Hütte errichtet, große Setzungen machten einen Neubau notwendig. In Reaktion auf die exponierte Lage auf 2.800 m Höhe konzipierte Albin Glaser ein langgestrecktes, tonnenförmiges Gebäude, dessen gewölbtes Dach auf der Windseite bis zum Boden heruntergezogen ist. Die verbleibenden drei Fassaden der weitgehend energieautarken Hütte sind mit Holzschindeln verkleidet, nach Süden bieten große Fensteröffnungen Ausblicke bis in die Dolomiten.

© Stefan Roßgoderer