architek[tour] tirol – der architekturführer für tirol

Weiter zur mobilen Version von: architek[tour] tirol

ins land einischaun - dorferneuerungsprojekte in tirol

In den vergangenen Jahren wurden in Tirol zahlreiche Dorfkerne revitalisiert. Kleinere und größere Gemeindehäuser bzw. Kultur- und Veranstaltungszentren wurden errichtet und Dorfplätze neu gestaltet. Viele der Projekte gingen aus Architekturwettbewerben hervor, die in Zusammenarbeit mit der Dorferneuerung abgewickelt wurden. Bauherrin ist fast immer die Gemeinde – einige davon wurden für ihre Initiativen mit dem von Landluft vergebenen Baukulturgemeinde-Preis ausgezeichnet: Kals (Siegergemeinde 2009), Hopfgarten (Siegergemeinde 2012) und Fließ (Auszeichnung 2016).

Übersichtskarte ausblenden
Eine Tour zu 35 Bauwerken
01

Gemeindekulturzentrum St. Nikolaus

Kirchenweg 9, 6561 Ischgl, A
Architektur: parc architekten (2013) BauherrIn: Gemeinde Ischgl Das Gemeindekulturzentrum erhielt 2014 eine Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen.

Mit dem Gemeindekulturzentrum St. Nikolaus entstand in der "Tourismusmetropole" Ischgl ein Ort, der ausschließlich für die Einheimischen und ihr überaus aktives Vereinsleben bestimmt ist. Prägendes Element ist eine begehbare Dachlandschaft, unter der große Teile der Kubatur – wie der als Holzbox in den Hang hineingeschobene Proberaum für die Musikkapelle – verschwinden. Zusammen mit einer von allen Vereinen nutzbaren "Stube", dem neuen Musikpavillon und einer Rampe mit Sitzstufen wird ein neuer Dorfplatz aufgespannt.

© Karl Heinz
02

Dorfzentrum Kappl

Kappl 112, 6555 Kappl, A
Architektur: brenner + kritzinger architekten (2007-2010) BauherrIn: Gemeinde Kappl

Anstelle der früheren Hauptschule und des alten Gemeindeamtes wurde mitten in Kappl ein neues Gemeindezentrum errichtet und zugleich zwischen Kirche und angrenzendem Hang ein neuer Dorfplatz geschaffen. Die Gestaltung und Höhenentwicklung der drei, U-förmig den Platz umfassenden Baukörper nimmt Bedacht auf die Kirche und die kleinteilige dörfliche Struktur.

© Birgit Koell
03

Dorfkernerneuerung Fließ

Dorf 120, 6521 Fließ, A
Architektur: Rainer Köberl, Daniela Kröss (2013-2015) BauherrIn: Gemeinde Fließ Öffentlich zugänglich: teilweise Erreichbarkeit: Direkt im Ortszentrum von Fließ TIPP: Gegenüber liegt das Kulturgasthaus Weißes Kreuz, in dem der Museumsverein Fließ immer wieder Ausstellungen und Veranstaltungen anbietet.

Das von Rainer Köberl und Daniela Kröss konzipierte Dorfzentrum Stuemergründe ist als Siegerprojekt eines neuartigen Wettbewerbsverfahrens mit intensiver Beteiligung der Fließer Bevölkerung hervorgegangen. Ihr Projekt löst das komplexe Raumprogramm – vom Gemeindeamt über eine Artzpraxis und Geschäftsflächen bis hin zu Wohnungen – in drei unterschiedliche Baukörper auf. Die in Bezug zur kleinteiligen Dorfstruktur entwickelten Gebäude sind so am Bauplatz angeordnet, dass attraktive Platzfolgen und Durchblicke geschaffen wurden.

© Lukas Schaller
04

DOZ – Dorfzentrum

Dorf 87, 6521 Fließ, A
Architektur: AllesWirdGut (2000-2001) BauherrIn: Gemeinde Fliess TIPP: Archäologisches Dokumentationszentrum Via Claudia Augusta im DOZ.

Auf einem sensiblen Bauplatz in unmittelbarer Nähe von Kirche, Friedhof und Widum bildet das DOZ durch seine eigenständige architektonische Sprache ein neues profanes Zentrum im Ort. Der kantig-kristalline, freistehende Baukörper, dessen Form aus Höhen- und Abstandsbestimmungen sowie dem Funktionsmix hervorging, birgt in seinem Inneren auf gestaffelten Ebenen variabel kombinierbare, offene Räume - u. a. die Tourismusinfo und ein Café.

© Hertha Hurnaus
05

Umbau und Sanierung Gemeindehaus Karrösten

Karrösten Nr. 66, 6460 Karrösten, A
Architektur: Raimund Rainer (2007-2008) BauherrIn: Gemeinde Karrösten, Alpenländische Heimstätte Öffentlich zugänglich: teilweise Das Projekt wurde beim "Tiroler Sanierungspreis 2009" mit einer Würdigung der Jury ausgezeichnet.

In der Gemeinde Karrösten wird umweltbewusstes Denken und Handeln seit vielen Jahren groß geschrieben. Das Gemeindehaus selbst, in dem sich sowohl das Gemeindeamt und ein Mehrzwecksaal, als auch ein Kindergarten und Wohnungen befinden, entsprach diesem Anspruch in keinster Weise. Das aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangene Sanierungskonzept brachte den aus den 1960er Jahren stammenden Bestand nicht nur energetisch auf Passivhausqualität, sondern verbesserte auch die gesamte Raumstruktur rund um das als verbindende Mitte ins Erdgeschoss verlegte Gemeindeamt.

© Simon Rainer
06

Mehrzwecksaal und Probelokal Weißenbach

Loach 2, 6671 Weißenbach, A
Architektur: LAAC (2011) BauherrIn: Gemeinde Weißenbach am Lech Öffentlich zugänglich: Café Treffpunkt während der Betriebszeiten TIPP: Weißenbach ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen durch die Wildflusslandschaft des Lech und die Lechauen.

Zwischen Volksschule und Kindergarten entstand dieses Mehrzweckgebäude mit einem Turnsaal für die Volksschule, einem Musikprobelokal und einem Foyer mit Gastronomie, von dem aus der multifunktional genutzte Saal über eine Tribüne fließend erschlossen wird. Um die sichtbare Kubatur zu minimieren und in den kleinmaßstäblichen Kontext zu integrieren, ist der Großteil des Volumens in die Erde versenkt. Über den langgestreckten Baukörper spannt sich ein begehbares Dach, das einen leicht geneigten Hang bildet.

© Günter R. Wett
07

Felixe Minas Haus

Oberhöfen 45, 6675 Tannheim, A
Architektur: Richard Freisinger (2009-2010) BauherrIn: Tannheimer Kommunalbetriebe TIPP: Im Haus bietet sich ein Einblick in die Geschichte des bürgerlichen Wohnens auf dem Lande, außerdem wurde ein Bauernladen eingerichtet.

Mit der Revitalisierung des 1698 errichteten Felixe Minas Haus wurde eines der kulturhistorisch wertvollsten Gebäude im Tannheimer Tal als multifunktionales Kulturhaus nutzbar gemacht. Das Bestandsgebäude wurde generalsaniert und um einen mit einer Schindelfassade umhüllten Anbau erweitert, in dem u. a. ein Proberaum für die Musikkapelle entstand. Als Bindeglied zwischen Alt und Neu fungiert ein eingeschossiger Betonbaukörper mit Haupteingang und Foyer.

© Günter R. Wett
08

Turmmuseum Oetz

Schulweg 2, 6433 Oetz, A
Architektur: Brunner + Sallmann (2002-2004) BauherrIn: Gemeinde Oetz Öffentlich zugänglich: Do bis So 14-18 Uhr (im Sommer auch Mi) Erreichbarkeit: Parkmöglichkeit am Zentrumsparkplatz Oetz Im Museum zu sehen: die Sammlung Hans Jäger sowie regelmäßig Sonderausstellungen.

Mit dem "Tuum" besitzt der Ortskern von Oetz einen der ältesten und bedeutendsten Profanbauten im Ötztal, der durch die Generalsanierung und Adaptierung als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die zurückhaltende Außenraumgestaltung, die Inszenierung der Wegführung und die Gestaltung der für den Museumsbetrieb notwendigen Ergänzungen bilden einen spannungsvollen Dialog mit dem historischen Bestand.

© Arno Gisinger
09

Feuerwehr- und Vereinshaus

Thomas-Riß-Weg 1, 6422 Stams, A
Architektur: Kurt Rumplmayr, Albert Weber (1995-1997) BauherrIn: Gemeinde Stams TIPP: Das im 13. Jh. gegründete Stift Stams mit seiner im Hochbarock umgebauten Stiftskirche ist ebenso sehenswert wie das in den späten 1970er Jahren von Otmar Barth errichtete Schigymnasium Stams.

An der Dörferstraße zwischen den Mauern des Stift Stams und dem alten Wall-Tor wurde der ehemalige "Spitzgarten" zum Bauplatz für das Feuerwehr- und Vereinshaus. In dem in Sichtbeton ausgeführten Erdgeschoss befinden sich die Garagen und Nebenräume der Feuerwehr, in dem mit einer Holzfassade umhüllten Obergeschoss u. a. der Musikproberaum und die Bibliothek. Indem das Gebäude ganz an die Straße gesetzt wurde, konnte ein Platz für Feste geschaffen werden, der sich zur Ortsmitte hin öffnet.

© Günter R. Wett
10

Ortsraumgestaltung Telfs

6410 Telfs, A
Architektur: Architekturhalle Wulz-König (2006-2007) BauherrIn: Gemeinde Telfs Öffentlich zugänglich: ja Erreichbarkeit: Mehrere Straßenzüge entlang der Obermarkt- bzw. Untermarktstraße

Ziel der Neugestaltung war es, den vorher stark vom Verkehr geprägten Ortskern in einen öffentlich nutzbaren Raum mit Aufenthaltsqualitäten zu verwandeln. Durch die Reduktion der Straßenbreite wurde Raum für breitere Gehsteige und platzartige Erweiterungen geschaffen, die mit Granitplatten in unterschiedlichen Größen ausgelegt wurden. Info-Points, Brunnen, Bänke, Baumreihen und Beete gliedern den Straßenraum, ein Lichtkonzept sorgt dafür, dass die verschiedenen Bereiche je nach ihrer Wertigkeit mehr oder weniger hell beleuchtet sind.

© Angelo Kaunat
11

Gemeindezentrum Pfaffenhofen

Dorfplatz 154, 6405 Pfaffenhofen, A
Architektur: Architekturhalle Wulz-König (2012-2013) BauherrIn: Gemeinde Pfaffenhofen Öffentlich zugänglich: teilweise

Gemeindeamt, Volksschule und Vereine wie Musikkapelle und Feuerwehr waren lange gemeinsam in einem Gebäude am Dorfplatz untergebracht. Mit dem Neubau eines multifunktionellen Gemeindezentrums und der Adaption des Bestandsgebäudes wurden die unterschiedlichen Nutzungen entflechtet und erhielten die notwendige räumliche Vergrößerung. Der im Klostergarten errichtete, von einer Holzfassade umhüllte Neubaukörper integriert sich in das bestehende Dorfensemble und tritt dennoch selbstbewusst als Gemeindehaus in Erscheinung.

© Die Fotografen
12

WODOP – Wohnen am Dorfplatz

Oberdorfstraße 2, 6402 Hatting, A
Architektur: Helmut Seelos (2012-2013) BauherrIn: Bernhard Kluckner Öffentlich zugänglich: teilweise (miniM und Bäckerei)

Das "WODOP" ist ein Beispiel dafür, wie aus privater Initiative eine Dorfkern-Revitalisierung gelingen kann. Mit einem Lebensmittelmarkt und einer Bäckerei mit Café wurde ein Treffpunkt für die Bevölkerung geschaffen. Die "Startwohnungen" in den Obergeschossen sollen der jungen Generation den Anreiz bieten, im Dorf zu bleiben. Besonders bemerkenswert ist, dass der Bauherr auf einen Teil der vermietbaren Flächen verzichtete und dafür ein als "Mini-Dorfplatz" fungierender, überdachter Außenbereich entstehen konnte.

© David Schreyer
13

Kultur- und Veranstaltungszentrum B4

Bahnhofstraße 4, 6170 Zirl, A
Architektur: Wolf Architektur (2014-2015) BauherrIn: Marktgemeinde Zirl Öffentlich zugänglich: teilweise Das B4 wurde auf dem Areal des ehemaligen Altersheims errichtet, dieses erhielt 2007 mit dem "’s zenzi" (Architektur: Manfred Gsottbauer) einen sehenswerten Neubau.

Mit dem aus einem EU-weiten Wettbewerb hervorgegangenen Vereinshaus schufen die Architekten an der südlichen Einfahrt in die Gemeinde Zirl ein neues Entrée. Für die verschiedenen Funktionen, darunter ein großer Veranstaltungssaal, entstand eine Sequenz aus mehreren, unterschiedlich hohen Baumassen, die sich in ihrer Maßstäblichkeit an der bestehenden Struktur orientiert und eindeutige räumliche Kanten ausbildet. Als zentrales Gelenk fungiert ein 2-geschossiges Foyer, das im Sinne eines im Gebäude liegenden "Dorfplatzes" konzipiert wurde.

© Christian Flatscher
14

Gemeindeamt Völs

Dorfstraße 35, 6176 Völs, A
Architektur: Peter Pozzo, Anton Widauer (2004-2006) BauherrIn: Marktgemeinde Völs Öffentlich zugänglich: teilweise

In unmittelbarer Nähe des bestehenden Gemeindeamts wurde ein zweites, barrierefreies Verwaltungsgebäude für die Gemeinde errichtet. Das heterogene, dörflich strukturierte Umfeld und der steil ansteigende Hang des Blasiusberges bestimmten Maßstab, Form und Materialität des Neubaus. Wie aus dem Hang wachsend schiebt sich ein Dach aus Cortenstahl über den ansonsten sehr transparent gehaltenen Baukörper.

© Günter R. Wett
15

Musikprobelokal und Schützenheim Natters

Innsbruckerstraße 4, 6161 Natters, A
Architektur: Manfred Gsottbauer (2008) BauherrIn: Gemeinde Natters Öffentlich zugänglich: teilweise Erreichbarkeit: Straßenbahn Linie "STB" vom Innsbrucker Hauptbahnhof aus

Das unter dem Leitmotiv "Dem Fest einen Rahmen geben" konzipierte Projekt eines Probe-, Übungs- wie auch Aufführungsplatzes für das Dorf und seine Vereine ging als Sieger aus einem von der Dorferneuerung abgewickelten Architekturwettbewerb hervor. Kernstück ist ein passepartoutartiger, überdachter Umgang, der das kupferverkleidete Vereinshaus und den Festplatz mit Bühne fasst und zugleich Aussichtsplattform zur Landschaft ist.

© Birgit Koell
16

Mehrzweckgebäude Domanig Hof

Römerstraße 1, 6141 Schönberg, A
Architektur: Werner Thönig, Johann Obermoser (1988-1989) BauherrIn: Gemeinde Schönberg Öffentlich zugänglich: teilweise (Gasthof Domanig) Der Name geht zurück auf den Postmeister Elias Domanig, ein zur Zeit des Tiroler Freiheitskampfes lebender Vertrauensmann Andreas Hofers.

Der im Kern aus dem 16. Jahrhundert stammende, über Jahrhunderte als Posthof geführte Domanighof wurde Ende der 1980er Jahre adaptiert und beherbergt das Gemeindeamt, die Volksschule, die örtliche Feuerwehr, eine Bücherei sowie ein Gasthaus. Die Altsubstanz wurde renoviert, das Dach neu konstruiert und nach Osten verlängert, wobei sich die neuen Teile gestalterisch klar vom Altbau abheben.

© Günter R. Wett
17

Veranstaltungszentrum FoRum

Rathausplatz 1, 6063 Rum, A
Architektur: Richard Freisinger, Hans Peter Gruber (2005-2006) BauherrIn: Immobilien Rum TIPP: Café FORUM (tägl. 9.30-19 Uhr)

Das Veranstaltungszentrum befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Kirche, Gemeindeamt und Friedhof der Marktgemeinde Rum. In Rücksichtnahme auf den dörflichen Charakter fügt sich der aus ein- und zweigeschossigen Gebäuden bestehende Komplex maßstäblich in die Umgebung ein. Gemeinsam mit dem sanierten, alten Gemeindehaus und einer überdachten Tribüne gruppieren sich die Bauteile um einen neu gestalteten Platz.

© Günter R. Wett
18

KiWi – Kultur- und Veranstaltungszentrum Kirchenwirt

Dörferstraße 57, 6067 Absam, A
Architektur: Martin Scharfetter, Robert Rier (2009-2010) BauherrIn: Gemeinde Absam TIPP: Sehenswertes zur Dorfhistorie und den Schwerpunkten "Jakob Stainer", "Salzabbau" und "Sport" im neu eingerichteten Gemeindemuseum

Aus den räumlichen und architektonischen Gegebenheiten des Ortes entwickelt, bildet das KiWi einen neuen Mittelpunkt im Dorf. Drei klar ablesbare, eigenständig funktionierende Gebäudeteile - Veranstaltungssaal, Gasthaus und Gemeindemuseum - sind durch ein langgestrecktes Foyer verbunden. Trotz klarer zeitgenössischer Ausformung fügen sich die Neubauten durch Materialität, Farbe und Maßstab wie selbstverständlich in die gewachsene Struktur ein. Der denkmalgeschützte "Gasthof Kirchenwirt" wurde weitgehend auf die Altsubstanz rückgebaut und sensibel in das Gesamtkonzept integriert.

© Lukas Schaller
19

Feuerwehr- und Vereinshaus Gnadenwald

Gnadenwald 51b, 6069 Gnadenwald, A
Architektur: Manfred Gsottbauer (2012) BauherrIn: Gemeinde Gnadenwald Öffentlich zugänglich: teilweise Erreichbarkeit: Von Absam auf der Landesstraße Richtung Gnadenwald in den Ortsteil St. Michael. TIPP: Im Vereinshaus bzw. am Festplatz finden regelmäßig Theateraufführungen, Konzerte und Feste statt.

In dem Neubau, der aus einem von der Dorferneuerung Tirol abgewickelten Architekturwettbewerb hervorgegangen ist, sind zwei unterschiedliche Nutzungen auf zwei Ebenen untergebracht. Ebenerdig und zur Zufahrtsstraße orientiert erhielt die Freiwillige Feuerwehr eine zeitgemäße Einsatzzentrale. Über diesem, in Stahlbeton errichteten und zum Teil in den Hang eingegrabenen Bauteil, liegt das in Holzbauweise ausgeführte Vereinshaus mit einem niveaugleich angeschlossenen Festplatz, mit dem ein attraktiver Rahmen für das rege Vereinsleben der Gemeinde geschaffen wurde.

© birgitkoell.at
20

Dorfzentrum Pill

Dorf 9, 6136 Pill, A
Architektur: DIN A4 Architektur (2012) BauherrIn: Gemeinde Pill Öffentlich zugänglich: ja Im Sommer finden im Musikpavillon u. a. Konzerte der Bundesmusikkapelle Pill statt.

Mit der Neugestaltung des in unmittelbarer Nähe der Kirche liegenden Dorfplatzes wurde anstelle des vorher unstrukturierten öffentlichen Raums eine geschlossene, vielseitig nutzbare Platzsituation geschaffen. Der Musikpavillon samt Ausschank und WC-Anlagen wurde in einem lang gestreckten, abgewinkelten Baukörper untergebracht, der als "Rückgrat" dem Platz den notwendigen Wind- und Lärmschutz bietet.

© Norbert Freudenthaler
21

Dorfplatz und miniM

Unterdorf 61, 6135 Stans, A
Architektur: Manfred Gsottbauer (2014) BauherrIn: Gemeinde Stans Öffentlich zugänglich: ja (Mini-M während der Geschäftsöffnungszeiten) TIPP: Wanderung von Stans aus durch die "Wolfsklamm" hinauf zum Felsenkloster St. Georgenberg, dem ältesten Wallfahrtsort in Tirol.

Anstelle eines durch einen Brand zerstörten Gebäudes konnte zwischen Kirche, Gemeindeamt und privaten Bauten ein bis dahin fehlender zentraler Dorfplatz realisiert werden. Entstanden ist ein unaufgeregt gestalteter Freiraum mit hoher Aufenthaltsqualität, der für die unterschiedlichsten Aktivitäten im Dorf genutzt werden kann. In einem renovierten Haus am Platz wurde zudem ein kleiner Lebensmittelmarkt untergebracht, der als Nahversorger wesentlich zur Belebung des Dorfkerns beiträgt.

© David Schreyer
22

Pfarrzentrum Aschau

Dorfstraße 40, 6274 Aschau im Zillertal, A
Architektur: M9 ARCHITEKTEN Senfter Lanzinger (2010-2013) BauherrIn: Pfarre Aschau Erreichbarkeit: im Dorfzentrum, direkt neben der Kirche Das Projekt war 2013 zum ZV Bauherrenpreis nominiert.

Für die in der Pfarre Aschau benötigten Räumlichkeiten für verschiedene Gruppen, die Verwaltung und das Feiern von Festen stand das inzwischen funktionslose Wohngebäude des Pfarrers zur Verfügung. Dieses, an die Kirche angebaute und unter Denkmalschutz stehende Widum wurde entkernt und für die neuen Nutzungen adaptiert. Nebenräume und eine Kleinwohnung sind in einem schmalen Zubau untergebracht, der im Sinne des Weiterbauens die vorhandenen Fluchten aufnimmt.

© David Schreyer
23

Europahaus Mayrhofen

Dursterstraße 225, 6290 Mayrhofen, A
Architektur: Architekturhalle Wulz-König (2010) BauherrIn: Europahaus Mayrhofen GesnbR Öffentlich zugänglich: teilweise (Restaurant, Tourismusverband) TIPP: Penkenbahn und Ahornbahn mit ihren sehenswerten Stationsbauten.

Im Zug des Umbaus und der Erweiterung erhielt das Ende der 1970er Jahre errichtete Kongress-, Verwaltungs- und Informationszentrum ein völlig neues Erscheinungsbild. Das vorher eher schwer und behäbig wirkende Gebäude wurde in einen hellen, kristallinen Baukörper verwandelt, der zwischen den traditionellen Tiroler Häusern einen klaren Akzent setzt. Das Raumangebot wurde deutlich erweitert und neu organisiert, womit dem zweitgrößten Veranstaltungszentrum in Tirol nun vier Aktionsebenen zur Verfügung stehen.

© Angelo Kaunat
24

Tux Center

Lanersbach 401, 6293 Tux, A
Architektur: Manfred Gsottbauer (2009-2010) BauherrIn: Tux Center GmbH Öffentlich zugänglich: teilweise Im Tux Center finden regelmäßig Konzerte, Theateraufführungen und sonstige Veranstaltungen statt.

Tux-Lanersbach ist ein charakteristisches, vom Tourismus geprägtes Dorf, in dem nach wie vor der "Lederhosenstil" dominiert. Das dezidiert zeitgenössisch gestaltete Veranstaltungszentrum hebt sich deutlich von diesem Umfeld ab. Unter einer skulptural ausgebildeten, mit Faserzementschindeln umhüllten "Haube" befinden sich die Räüme für den Tourismusverband und die Bergrettung, ein Café, Proberäume sowie der große Veranstaltungssaal. Zur Straßenseite hin fügt sich der Bau maßstäblich ins Umfeld, Richtung Talboden ist die große Kubatur des Saals deutlich ablesbar.

© Günter R. Wett
25

Musikpavillon Kirchdorf

Dorfplatz 1, 6382 Kirchdorf in Tirol, A
Architektur: parc architekten, markus fuchs architektur (2017) BauherrIn: Gemeinde Kirchdorf in Tirol Öffentlich zugänglich: ja Auch der gesamte Dorfplatz wurde von den Architekten neu gestaltet.

Der frei stehende und von allen Seiten sichtbare Solitär mit der Bühne nach Süden und einer Bushaltestellte nach Norden bietet im dörflichen Zentrum einen Ort für das kulturelle Leben. Zusammen mit dem Institut für Konstruktion und Gestaltung der Universität Innsbruck wurde ein spezielles Faltwerk aus massiven Holzplatten entwickelt, das alle akustischen Erfordernisse erfüllt und gleichzeitig dem Bauwerk eine prägnante skulpturale Form verleiht.

© David Schreyer
26

Kulturzentrum Sillian

Sillian 86a, 9920 Sillian, A
Architektur: Machné Architekten (2007) BauherrIn: TIGEWOSI, Gemeinde Sillian Öffentlich zugänglich: teilweise

Das auf einem Bauplatz gegenüber dem Marktgemeindeamt errichtete Kulturzentrum besteht aus einem monolithischen, formal eigenständigen Baukörper, der in der heterogen bebauten Gemeinde einen Identifikationspunkt bildet. Über einem durchlässigen Sockelgeschoß sitzt ein auskragendes, geschlossenes Obergeschoss mit multifunktionalem Veranstaltungssaal, das so geformt ist, dass die große Kubatur von der Straße her nicht in voller Höhe in Erscheinung tritt.

© Paul Ott
27

Gemeindezentrum "Haus Valgrata"

9931 Außervillgraten, A
Architektur: Machné & Durig, Machné Architekten, Peter Jungmann (2004) BauherrIn: Gemeinde Außervillgraten Öffentlich zugänglich: teilweise Erreichbarkeit: Am nordwestlichen Rand des Dorfs, direkt an bzw. über der Landesstraße.

Mit dem "Haus Valgrata" entstand am Dorfrand ein markantes Gebäude, in dem verschiedene kommunale Einrichtungen zusammengeführt wurden. Im Anschluss an das bestehende Feuerwehrhaus mit Kultursaal wurden der Recycling- und Bauhof in einem lang gezogenen Baukörper untergebracht. Sein Dach bildet eine große Aufgangstreppe und mündet in einen neuen Platz, hinter dem sich Foyer und Mehrzwecksaal befinden, die zum Großteil als Überbauung der Landesstraße realisiert wurden.

© Paul Ott
28

Gemeindezentrum Assling

Unterassling 28, 9911 Assling, A
Architektur: lor.architektur (2008-2009) BauherrIn: Gemeinde Assling Öffentlich zugänglich: teilweise

Mit dem Neubau eines Vereinsheims und der damit einhergehenden Neugestaltung des Dorfplatzes wurde für die BewohnerInnen der weit gestreuten, 18 Weiler umfassenden Gemeinde Assling ein gemeinsames Zentrum geschaffen. Die rund um den Platz angeordneten Bestandsbauten wurden über ein in Sichtbeton ausgeführtes Podest mit Rückwand und Dach zusammengebunden, daran angrenzend wurde das Vereinsheim errichtet, das den neugeschaffenen Platz im Nord-Osten abschließt.

© Lukas Schaller
29

Gemeindezentrum und Kindergarten

Hermann-Gmeiner-Straße 4, 9900 Nußdorf-Debant, A
Architektur: Gerhard Mitterberger (1992-1995) BauherrIn: Gemeinde Nußdorf-Debant Öffentlich zugänglich: teilweise Heute bilden diese Bauten zusammen mit sanierten "Gemeindeforum" und dem "Amtshaus" (Architektur: Schneider & Lengauer, Hertl.Architekten) ein städtebaulich klares Ensemble.

Ein Kindergarten, ein Sportzentrum mit Umkleidetrakt, eine Sauna, eine Tennishalle mit Freiplätzen, das Gemeindeforum sowie Feuerwehr, Bau- und Müllhof – dieser Mix an Freizeitangeboten und kommunalen Dienstleistungen wurde Mitte der 1990er Jahre in Form einer Verdichtung und Erweiterung vorhandener Gebäude im Zentrum des Orts realisiert. Die verschiedenen Nutzungen sind auf klar unterschiedene Baukörper aufgeteilt und bilden zusammen mit den Wegen und Flächen ein lockeres und dennoch örtlich definiertes Netzwerk.

© Zita Oberwalder
30

Amtshaus und Gemeindeforum Nußdorf-Debant

Hermann-Gmeiner-Straße 4, 9990 Nußdorf-Debant, A
Architektur: Schneider & Lengauer, HERTL.ARCHITEKTEN (2008-2010) BauherrIn: Gemeinde Nußdorf-Debant Öffentlich zugänglich: teilweise TIPP: Außerdem sehenswert ist das Familiendorf Nußdorf-Debant, eine Wohnanlage mit integriertem SOS-Kinderdorf von FUCHSUNDPEER und Mario Ramoni (2011).

Im alten "Gemeindeforum" aus den 1960er Jahren (Architektur: Hans Buchrainer) waren sowohl Einrichtungen der Gemeinde als auch zahlreiche Vereine untergebracht. Mit dessen Erweiterung um ein Amtshaus wurden die beiden Funktionen getrennt. Das "Gemeindeforum" wurde saniert und den Bedürfnissen eines zeitgemäßen Vereinslebens entsprechend adaptiert. Das in sensiblem Umgang mit der örtlichen Maßstäblichkeit errichtete "Amtshaus" wurde dem Bestand derart vorgelagert, dass zur Straße hin ein "Marktplatz" geschaffen wurde.

© Kurt Hörbst
31

Kultur- und Feuerwehrhaus

Dorf 88, 9961 Hopfgarten in Defereggen, A
Architektur: Machné & Durig (2001-2003) BauherrIn: Gemeinde Hopfgarten 2006 bis 2008 wurde das Gemeindehaus umgebaut und der Dorfplatz neugestaltet (Planung: Hans-Peter Machné).

Ausgangspunkt für das Projekt war das im kleinen Ort fehlende Gasthaus – seine Folge eine neue Ortspolitik, die 2012 mit dem "Baukulturgemeindepreis" ausgezeichnet wurde. Dem Neubau des Mehrzweckgebäudes ging die Gründung eines Dorferneuerungsausschusses voraus, in Folge wurde mit der Dorferneuerung Tirol ein Wettbewerb ausgeschrieben. Ergebnis ist ein kristalliner, in Reaktion auf die ausgesetzte Hanglage konzipierter Baukörper mit der Feuerwehr samt Übungsvorplatz im unteren Bereich und den öffentlichen Funktionen inkl. großem Veranstaltungssaal im darüber liegenden, acht Meter auskragenden Bauteil.

© Paul Ott
32

Aufbahrungshalle und Friedhofserweiterung

9961 Hopfgarten in Defereggen, A
Architektur: Schneider & Lengauer (2010-2011) BauherrIn: Gemeinde Hopfgarten Erreichbarkeit: Friedhof bei der Pfarrkirche zum Hl. Johannes von Nepomuk Ebenfalls neugestaltet wurde die denkmalgeschützte Michaelskapelle, die zu einem zeitgemäßen Gedenkraum für die Gefallenen der Gemeinde wurde.

Im Zuge der Friedhofserweiterung wurde eine neue Aufbahrungshalle errichtet, die sich außen mit ihrer Fassade aus Bruchsteinmauerwerk an der massiven Natursteinmauer des Friedhofs anlehnt. Im Inneren knüpft der Raum mit einer Holztäfelung und einfachen Sitzbänken an die Tradition der bäuerlichen Stube an. Ein schmales Fenster und ein unter dem Dach umlaufendes Glasband bringen Tageslicht in den Raum und stellen die Beziehung zum Dorf bzw. den Bergen her.

© Kurt Hörbst
33

Glocknerhaus

Ködnitz 7, 9981 Kals am Großglockner, A
Architektur: Schneider & Lengauer (1999-2000) BauherrIn: Gemeinde Kals, TVB Kals, Nationalparkverwaltung Tirol, Raiffeisenbank Matrei Öffentlich zugänglich: teilweise (Ausstellung nur in den Sommermonaten) TIPP: Das Untergeschoss ist Ausstellungsfläche und widmet sich in mehreren Räumen dem Thema "Im Banne des Großglockners".

Mit dem Glocknerhaus, in dem sich die Verwaltung des Nationalparks Hohe Tauern, der Tourismusverband Kals und eine Bankfiliale befinden, hat in der kleinen Gemeinde Kals am Großglockner die Revitalisierung des Dorfkerns begonnen. Dem Straßenverlauf folgend wurde ein schlichter Baukörper errichtet, der sich in seiner Maßstäblichkeit und Farbgebung auf das spätgotische Widum und die Pfarrkirche bezieht und damit ein stimmiges Ensemble aus Alt und Neu erzeugt.

© Klaus Costadedoi
34

Gemeindehaus "de calce"

Ködnitz 15, 9981 Kals am Großglockner, A
Architektur: Schneider & Lengauer (2004-2006) BauherrIn: Gemeinde Kals Öffentlich zugänglich: teilweise TIPP: Ebenfalls sehenswert ist die zeitgleich von Schneider & Lengauer durchgeführte Renovierung des um 1480 von den Görzer Grafen errichteten Widums.

Wie das einige Jahre früher von denselben Architekten geplante Glocknerhaus tritt auch das Gemeindezentrum in Dialog mit den topografischen Gegebenheiten und dem von Pfarrkirche und spätgotischem Widum geprägten Ortsteil Ködnitz. Der viergeschossige, kompakte Baukörper mit flachen Dächern und horizontalen Linien nimmt eine sehr gelassene Beziehung zum Bestand auf, ohne diesen in seiner Singularität zu beeinträchtigen.

© Paul Ott
35

Kulturhaus Kals

Ködnitz 16, 9981 Kals am Großglockner, A
Architektur: Schneider & Lengauer (2012-2013) BauherrIn: Gemeinde Kals TIPP: Im Kulturhaus finden regelmäßig Veranstaltungen wie Konzerte oder Theateraufführungen der Volksbühne Kals statt.

Um ihrem regen Vereins- und Kulturleben Raum zu geben, entschloss sich die Gemeinde Kals zum Neubau eines Veranstaltungszentrums mit einem über 300 Besucher fassenden Saal. Angedockt an den alten Gasthof Ködnitzhof realisierten Schneider & Lengauer ein dem Straßenverlauf folgendes langgestrecktes Gebäude, das mit seinem steilen Satteldach und den präzise gesetzten Öffnungen Bezug auf das Widum nimmt.

© Kurt Hörbst