architek[tour] tirol – der architekturführer für tirol

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"not to miss" - highlights in und um innsbruck

Innsbruck hat sich in den letzten Jahren laufend verändert, im besten Sinne des Wortes verwandelt und teilweise sogar neu erfunden. Es entstanden öffentliche Räume und Bauten, die eine internationale Kompetenz ausstrahlen und zugleich präzise die lokalen Qualitäten der "Stadt-Natur” aufgreifen und stimulieren.

Meist über Wettbewerbe ermittelt, realisierten national und international renommierte ArchitektInnen hochwertige Bauwerke, zu denen diese Tour – neben zwei sensiblen Transformationen von wesentlichen Bauwerken der klassischen Moderne – führt.

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Eine Tour zu 11 Bauwerken
01

Adambräu – Umbau Sudhaus

Lois-Welzenbacher-Platz 1, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Rainer Köberl, Giner + Wucherer (2003-2004) BauherrIn: Stadt Innsbruck Öffentlich zugänglich: Di bis Fr 11-18 Uhr, Do 11-21 Uhr, Sa 11-17 Uhr (aut) bzw. auf Anfrage (Archiv für Baukunst) Erreichbarkeit: Nähe Hauptbahnhof an der Südbahnstraße, Eingang im Innenhof

Das Sudhaus der ehemaligen Brauerei "Adambräu" – ein zeichenhafter Industriebau der klassischen Moderne von Lois Welzenbacher – wurde nach der Einstellung des Betriebes unter Denkmalschutz gestellt. Mit sensiblen, fast unsichtbaren Eingriffen wurde das funktionalistische Gebäude in eine pulsierende "Architekturvermittlungs-Maschine" transformiert. In den unteren Geschossen bietet aut. architektur und tirol laufend Ausstellungen und Veranstaltungen zu zeitgenössischer Architektur, in den Obergeschossen ist das Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck untergebracht.

© Lukas Schaller
02

Bergisel Sprungschanze

Bergisel, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Zaha Hadid Architects (2001-2002) BauherrIn: Austria Ski Veranstaltungs GesmbH TIPP: Aussichtsplattform und Restaurant "Café im Turm"

Mit der Sprungschanze auf dem Bergisel erhielt das Stadtbild von Innsbruck eine weithin sichtbare "landmark". Die verschiedenen funktionalen Elemente der Schanze wurden von Hadid zu einer bewegten Skulptur verschmolzen, einer eleganten und zeichenhaften Figur, die als technisch und formal präzis gestaltetes Sportgerät die Dynamik des Skispringens symbolisiert.

© Nikolaus Schletterer
03

Umspannwerk Mitte

Salurnerstraße 11, 6020 Innsbruck, A
Architektur: UNStudio (1999-2000) BauherrIn: Innsbrucker Kommunalbetriebe AG Öffentlich zugänglich: nein Neben dem Umspannwerk steht Innsbrucks erstes Hochhaus, 1926/27 von Lois Welzenbacher geplant.

Mit dem Umspannwerk Mitte realisierte das UN Studio aus Amsterdam (Ben van Berkel und Caroline Bos) sein internationales Erstlingswerk. Das skulptural-gekurvte Gebäude ist rundum von einer Außenhaut aus schwarzem Basalt überzogen, der Umraum aus schwarz eingefärbtem Beton gestaltet. Im öffentlich nicht zugänglichen Inneren befindet sich mit Transformatoren und Schaltzentralen eines der infrastrukturellen Herzen der Stadt.

© Nikolaus Schletterer
04

BTV Stadtforum

Erlerstraße 10, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Heinz Tesar, obermoser arch-omo (2004-2006) BauherrIn: BTV Öffentlich zugänglich: Mo bis Fr 7.45-16 Uhr (Banköffnungszeiten) TIPP: FO.KU.S – Foto Kunst Stadtforum, Ausstellungen zu aktueller Fotografie und Kunst

Mitten in der Innenstadt ist das BTV Stadtforum die Verwaltungszentrale der Bank mit Büros, einem großzügigen Kundenzentrum und einem öffentlichen Veranstaltungssaal sowie einem Ausstellungsbereich für moderne Fotografie und Kunst. Die plastische Komposition reagiert auf die vorhandene Blockrandstruktur und mündet in eine turmartig in Szene gesetzte, markante Ecklösung. Kernstück im Inneren: die vertikal aufstrebende, monumentale Halle.

© N. Schletterer, © BTV
05

Kaufhaus Tyrol

Maria-Theresien-Straße 29–35, 6020 Innsbruck, A
Architektur: David Chipperfield, DMArchitekten (2008-2010) BauherrIn: Maria-Theresien-Straße Grundverwertungs GmbH Öffentlich zugänglich: zu den Geschäftsöffnungszeiten TIPP: Im Untergeschoss befindet sich ein von Rainer Köberl gestalteter MPREIS-Markt

Kaum ein Bauvorhaben hat in den vergangenen Jahren in Innsbruck so hitzige Diskussionen ausgelöst, wie die verschiedenen Projekte für den Neubau des Kaufhaus TYROL. Schlussendlich wurde David Chipperfield beauftragt, nicht nur die "Schauseite" an der Maria-Theresien-Straße, sondern den gesamten Kaufhauskomplex zu gestalten. In respektvollem Umgang mit der historischen Substanz setzte er einen dezidiert zurückhaltenden Baukörper in das heterogene Straßenensemble, dessen langgezogene Fassade durch ein zweifaches Abknicken und ein zurückgesetztes Dachgeschoss strukturiert wird.

© B&R
06

Rathausgalerien

Maria-Theresien-Straße 18, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Dominique Perrault, ATP architekten ingenieure, RPM Architekten (1999-2002) BauherrIn: Rathauspassage GmbH Öffentlich zugänglich: So bis Do 7-24 Uhr, Fr bis Sa, 7-02 Uhr (Mall) TIPP: Mit dem Aufzug hinauf in den Campanile – Café 360° und Restaurant Lichtblick – oder im "the 5th floor" des Hotels "The Penz" die Aussicht genießen.

Die Neugestaltung des Rathausareals verbindet die heterogenen Funktionen von Stadtverwaltung und Politik, Einkaufszentrum, Gastronomie und Hotellerie. Gestaffelte Bauhöhen, glasgedeckte Ladenpassagen und ein zentraler "Campanile" zeichnen die symbolkräftige und doch unpathetische Lösung aus, die mit fließenden Übergängen von Außen nach Innen eine Vernetzung mit dem Stadtraum schafft und die vorhandene Altsubstanz integriert.

© Nikolaus Schletterer
07

Haus der Musik

Universitätsstraße 1, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Erich Strolz, Dietrich | Untertrifaller (2015-2018) BauherrIn: IIG Öffentlich zugänglich: teilweise während der Öffnungszeiten TIPP: Restaurant "Das Brahms" im Erdgeschoß

An einem der innerstädtisch zentralsten Orte steht Innsbrucks "Haus der Musik", in dem die im Vorgängerbau untergebrachten Stadtsäle und Kammerspiele mit zahlreichen, der Musik verpflichteten Institutionen zusammengeführt wurden. Das komplexe Raumprogramm ist in einem kompakten Baukörper mit einer mehrschichtigen Fassade aus Keramikelementen untergebracht. Die öffentlich zugänglichen Saal-Körper treten als eigenständige Elemente hervor und sind deutlich von den für Forschung, Lehre und Verwaltung genutzten Bereichen abgesetzt.

© Roland Halbe
08

SOWI – Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck

Universitätsstraße 15, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Henke Schreieck Architekten (1996-1999) BauherrIn: BIG Das benachbarte MCI stammt ebenfalls von Henke und Schreieck.

Mit dem Komplex der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät wurde ein wichtiges Gelenk zwischen der Altstadt und den historischen Parkanlagen des Hofgartens geschaffen - eine stadtstrukturelle und architektonische Leistung, die europaweit Anerkennung fand. An Stelle der massiven Kaserne, die vorher den Platz besetzte und den Straßenraum hermetisch abschottete, entstand nach dem Konzept einer "offenen Universität" ein lebendiger Raum im Herzen der Stadt.

© Margeritha Spiluttini
09

Hungerburgbahn – Stationen Congress, Löwenhaus, Alpenzoo und Hungerburg

Rennweg 3 (Talstation Congress), 6020 Innsbruck, A
Architektur: Zaha Hadid Architects (2005-2007) BauherrIn: INKB Öffentlich zugänglich: tägl. 8-19.30 Uhr (Bahnbetrieb)

Mit den vier Stationen und der Schrägseilbrücke entlang der neuen Hungerburgbahntrasse realisierte Zaha Hadid nach der Bergisel Sprungschanze ihr zweites Projekt in Innsbruck. Der formalen Grundidee von "Schale & Schatten" folgend wölben sich organisch geformte Glas-Dachschalen über Sichtbetonlandschaften, spannen im Zusammenspiel den Raum der Stationen auf und inszenieren einer Dramaturgie der Bewegung folgend die jeweiligen Orte.

© Norbert Freudenthaler
10

Nordkettenbahn – Umbau Stationen Hungerburg, Seegrube und Hafelekar

Höhenstraße 145 (Talstation Hungerburg), 6020 Innsbruck, A
Architektur: Schlögl & Süß Architekten (2006) BauherrIn: INKB TIPP: Freitags Abendfahrten auf die Seegrube von 18-23.30 Uhr

Die in den 1920er Jahren von Franz Baumann errichteten Stationen der Nordkettenbahn zählen zu den bedeutenden, aus dieser Zeit erhaltenen Bauwerken der Moderne in Tirol. Im Zuge der Modernisierung der Bahn war eine funktionelle und räumliche Adaption der Stationen unumgänglich. Sämtliche transformatorischen Eingriffe folgten dabei dem Grundkonzept, Ergänzungen bewusst als solche zu zeigen und den Altbestand in den wesentlichen Teilen konsequent auf den Ursprungszustand rückzubauen.

© Nikolaus Schletterer
11

Urbaner Hybrid P2 | Stadtbibliothek Innsbruck

Amraserstraße 2-4, 6020 Innsbruck, A
Architektur: LAAC (2012-2018) BauherrIn: PEMA Immobilien GmbH Öffentlich zugänglich: teilweise TIPP: In der Galerie Plattform 6020 und im Raum für Stadtentwicklung sind regelmäßig Ausstellungen zu sehen.

Das aus einem geladenen Architekturwettbewerb hervorgegangene multifunktionale Gebäude P2 verbindet als urbaner Hybrid private und öffentliche Interessen. In dem spitz zulaufenden, knapp 50 m hohen Turm sind Wohnungen untergebracht, im zweigeschossigen Sockelgebäude die mit mehreren Lesezonen und einem Veranstaltungssaal ausgestattete Innsbrucker Stadtbibliothek. Dazwischen liegt ein über zwei Freitreppen erreichbarer, als Lesedeck konzipierter öffentlichere Raum, der zum konsumfreien Verweilen einlädt.

© Marc Lins