architek[tour] tirol – der architekturführer für tirol

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neues bauen in tirol 2008 - eine tour zu den preisträgerprojekten

Seit 1996 zeichnet die Kulturabteilung im Amt der Tiroler Landesregierung gemeinsam mit der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Tirol und Vorarlberg - Sektion Architekten, der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs - Landesverband Tirol und aut. architektur und tirol alle zwei Jahre Bauten in Tirol aus, die dem Kriterium einer besonders vorbildlichen Auseinandersetzung mit den architektonischen Herausforderungen unserer Zeit sowohl in ästhetischer wie auch in innovatorischer Hinsicht entsprechen.

Die Tour führt quer durch Tirol zu den zwei im Jahr 2008 ausgezeichneten Projekten "... ich will an den Inn" von columbosnext und "Schmiede Steidl" von Peter Jungmann und Markus Tschapeller sowie zu den sechs Anerkennungspreisträgern.

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Eine Tour zu 8 Bauwerken
01

Plattform "... ich will an den inn"

Walther-von-der-Vogelweide Park, 6020 Innsbruck, A
Architektur: columbosnext (2008) BauherrIn: aut. architektur und tirol HINWEIS: Die Plattform wurde im Mai 2010 abgebaut.

Im Innsbrucker Walther-Park entstand im Auftrag von aut. architektur und tirol und im Rahmen der "Architekturtage 2008" eine 52 m lange, begehbare und vielfältig nutzbare Plattform. Zwei Jahre lang stand das von der Gruppe columbosnext realisierte Bauwerk der Innsbrucker Bevölkerung zur Verfügung, zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen ließen aus einem vernachlässigten Ort einen lebendigen "genius loci" entstehen.

© Hanno Mackowitz
02

Zu- und Ausbau Schmiede Steidl

Innervillgraten 76, 9932 Innervillgraten, A
Architektur: Peter Jungmann, Markus Tschapeller (2007-2008) BauherrIn: Alfons Steidl

Am Ende eines Tales in Osttirol, direkt neben einem Wildbach, wurde eine alte Schmiede ausgebaut und um ein schwarzes "Raumgebilde" erweitert, das mit seinen schräggestellten Lichtkuben fast wie der räumliche Negativabdruck des Wildbaches wirkt. Seitliche Verglasungen zeichnen die Hochwasserlinie an die Fassade, große Fensteröffnungen geben dem Raum Licht und bieten Ausblicke in die Landschaft.

© Wolfgang Retter
03

Veranstaltungszentrum FoRum

Rathausplatz 1, 6063 Rum, A
Architektur: Richard Freisinger, Hans Peter Gruber (2005-2006) BauherrIn: Immobilien Rum TIPP: Café FORUM (tägl. 9.30-19 Uhr)

Das Veranstaltungszentrum befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Kirche, Gemeindeamt und Friedhof der Marktgemeinde Rum. In Rücksichtnahme auf den dörflichen Charakter fügt sich der aus ein- und zweigeschossigen Gebäuden bestehende Komplex maßstäblich in die Umgebung ein. Gemeinsam mit dem sanierten, alten Gemeindehaus und einer überdachten Tribüne gruppieren sich die Bauteile um einen neu gestalteten Platz.

© Günter R. Wett
04

Landessonderschule mit Internat Mariatal

Mariatal 15, 6233 Kramsach, A
Architektur: Marte.Marte Architekten (2005-2007) BauherrIn: Land Tirol

Die historischen Gebäude des Schulkomplexes Mariatal bilden eine klosterähnliche, in sich geschlossene Gesamtanlage. Die Erweiterung und Adaptierung von Marte.Marte Architekten denkt innerhalb dieses Ensembles die räumlichen Qualitäten städtebaulich weiter. Das Internat führt die westliche Randbebauung fort und schließt die Anlage zur Straße hin ab, der Innenhof wird durch das denkmalgeschützte Haupthaus und einen neuen Solitärbaukörper bestimmt.

© Bruno Klomfar
05

ILL - Integrierte Landesleitstelle Tirol

Hunoldstraße 17a, 6020 Innsbruck, A
Architektur: obermoser arch-omo, Schlögl & Süß Architekten (2005-2007) BauherrIn: IIG Die ILL wurde mit dem BTV-Bauherrenpreis für Tirol 2007 und einer Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen 2008 ausgezeichnet.

In der Integrierten Landesleitstelle Tirol werden alle Notrufe Tirols zentral empfangen und die darauf folgenden Hilfseinsätze koordiniert – eine Funktion, deren Bedeutung die Bauform unterstreichen möchte. Vier Betonscheiben und ein Treppenhauskern tragen einen über eine beeindruckende Spannweite auskragenden, schwebenden Gebäuderiegel, der als Brücke den Einsatzfahrzeugen ungehinderte Passage zu den dahinter liegenden Garagen ermöglicht und einen gedeckten Außenbereich bietet.

© Nikolaus Schletterer
06

Hauptgebäude und Badehaus Natterer See

Natterer See 1, 6161 Natters, A
Architektur: Giner + Wucherer (2008) BauherrIn: Familie Giner TIPP: Öffentlich zugänglicher Badesee (Eintritt kostenpflichtig)

Im neu geschaffenen Eingangsbereich des Campingplatzes am Natterer See entstand ein langgezogenes und schmales Infrastrukturgebäude, das in der Welt der Zelte, Wohnwägen und Wohnmobile einen völlig neuen Qualitätsansatz verfolgt. Der zweigeschossige Baukörper fügt sich trotz der relativ großen Kubatur unauffällig in die Uferlandschaft ein. Eine Fülle an "kleinen", aber feinen Ideen veredelt die herkömmliche Campinginfrastruktur.

© Nikolaus Schletterer
07

Hungerburgbahn – Stationen Congress, Löwenhaus, Alpenzoo und Hungerburg

Rennweg 3 (Talstation Congress), 6020 Innsbruck, A
Architektur: Zaha Hadid Architects (2005-2007) BauherrIn: INKB Öffentlich zugänglich: tägl. 8-19.30 Uhr (Bahnbetrieb)

Mit den vier Stationen und der Schrägseilbrücke entlang der neuen Hungerburgbahntrasse realisierte Zaha Hadid nach der Bergisel Sprungschanze ihr zweites Projekt in Innsbruck. Der formalen Grundidee von "Schale & Schatten" folgend wölben sich organisch geformte Glas-Dachschalen über Sichtbetonlandschaften, spannen im Zusammenspiel den Raum der Stationen auf und inszenieren einer Dramaturgie der Bewegung folgend die jeweiligen Orte.

© Norbert Freudenthaler
08

Sensei – Sushibar zum Roten Fisch

Maria-Theresien- Straße 11, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Rainer Köberl (2006-2007) BauherrIn: Brunhilde Fröschl, Dil Ghamal Öffentlich zugänglich: tgl. von 12-14.30 Uhr, 17.30-23 Uhr Erreichbarkeit: im ersten Obergeschoss oberhalb der "Nordsee" TIPP: Im Erker Sushi genießen

Ein ehemaliges Büro im ersten Stock eines denkmalgeschützten Hauses wurde in ein Speiselokal verwandelt, in dem die optische und akustische Teilhabe am Straßenraum zwanglos mit der atmosphärischen Konzentration auf die Produkte der Küche verschmilzt. Die maximale Öffnung der Fassade mit einem im öffentlichen Raum präsenten Erker verbinden die Straße mit dem Innenraum, der mit unterschiedlichen Holzarten und schwarzen Platten ausgekleidet ist.

© Lukas Schaller