architek[tour] tirol – der architekturführer für tirol

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der sill entlang - vom "tivoli" zum "lodenareal"

Vom Stadtteil "Am Tivoli" bis zum Wohnquartier an der Mündung der Sill in den Inn – zwischen der Olympiabrücke und der Tiflisbrücke hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Die Tour startet bei dem ab 2005 auf dem Areal des ehemaligen Tivoli-Stadions mit Wohnbauten, Geschäften, Büros, Seniorenheim, Kindergarten, Jugendtreff und einem Hotel entstandenen neuen Stadtteil. Vorbei an älteren baukünstlerischen "Schätzen" wie dem Tivoli oder dem Städtischen Hallenbad führt die Tour zu mehreren großen Projekten wie dem Headline, dem Einkaufszentrum Sillpark, der Sillinisel, dem Bürgergarten oder der Messe Innsbruck. Ab der Pradler Sillbrücke – flankiert von einem MPREIS und der Wohnanlage Sillblock – geht es auf der anderen Seite der Sill weiter zu einem neuen Wohnquartier, das mit dem Olympischen Dorf 2012 und der Wohnanlage Lodenareal zwischen Reichenauerstraße und Sillmündung entstanden ist.

Eine Tour realisiert mit freundlicher Unterstützung von NEUE HEIMAT TIROL

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Eine Tour zu 30 Bauwerken
01

Olympia Fuß- und Radbrücke

Olympiastraße, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Anton Widauer (2005-2006) BauherrIn: Land Tirol, Stadt Innsbruck

Die neben der vierspurigen "Olympiabrücke" verlaufende Fuß- und Radwegbrücke überspannt als 4-feldrige Stahlverbundkonstruktion 250 Meter weit die Gleisanlagen des Innsbrucker Hauptbahnhofs und den Sillfluss. Den Autoverkehr ausblendend biegt sich ein 300 Meter langer Brüstungsträger als dynamisch ausgeformtes Trennelement von Osten nach Westen. Im Osten löst sich ein großmaßstäblicher Sichtbetonträger vom Terrain und zeigt den Stiegenabgang an.

© Günter R. Wett
02

St. Bartlmä Brücke

Sillufer, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Hans Peter Gruber (2014-2015) BauherrIn: Brenner Basistunnel BBT SE

Unmittelbar neben der Olympiabrücke erschließt die kleine Brücke vorläufig eine Baustelle für den Brenner-Basis-Tunnel und wird nach Abschluss der Bauarbeiten als direkte Verbindung zwischen Südring und dem Gewerbegebiet St. Bartlmä das Sillufer vom Schwerverkehr entlasten. Die schlichte und elegante Brücke ist als integrale Brücke konstruiert, ein Konzept bei dem Widerlager und Tragwerk zu einem zusammenhängenden Ganzen verschmelzen.

© Markus Bstieler
03

"Leben am Tivoli" – Bauteil 1 (Wohnbau und "Office am Tivoli")

Josef-Thoman-Straße, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Bruno-Michael Schwamberger (2006-2008) BauherrIn: Neue Heimat Tirol, ZIMA Öffentlich zugänglich: teilweise (Geschäfte, halböffentliche Höfe) Im Wettbewerb noch als monolithischer Hochhaussolitär geplant, musste das "Office am Tivoli" mehrfach überarbeitet und in seiner Höhe reduziert werden und wurde schlussendlich von ATP als Generalplaner finalisiert.

Auf dem 70.000 m2 großen Areal des ehemaligen Tivoli-Stadions entstand ab 2005 ein neuer Stadtteil mit über 400 Wohnungen, Geschäften, Büros, einem Seniorenheim, einem Kindergarten und Jugendtreff, einem Hotel sowie zahlreichen Grünflächen und Freiräumen. Um ein möglichst vielfältiges und lebendiges Stück Stadt zu erhalten, wurde für jeden Bauteil ein eigener Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Der von Bruno Schwamberger realisierte Bauteil 1 liegt im Südosten des Areals direkt am Südring und besteht aus einer Blockrandbebauung mit Wohnungen, die im Osten mit dem "Office am Tivoli" abgeschlossen wird.

© Bruno Schwamberger
04

"Leben am Tivoli" – Bauteil 2

Olympiastraße 7, 9, 11, 13, 15, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Manzl Ritsch Sandner (2006-2008) BauherrIn: Neue Heimat Tirol, ZIMA Öffentlich zugänglich: teilweise (Geschäfte, halböffentliche Höfe) Städtebauliches Leitprojekt und Bauteil 3 von Greulich/Dubokovic Architekten (Darmstadt)

Am südwestlichen Eck des innerstädtischen Erweiterungsgebiets "Am Tivoli" realisierten Manzl Ritsch Sandner einen Wohnbau mit Geschäftszonen im Erdgeschossbereich. Im Unterschied zu den anderen Bauteilen wird bei diesem Projekt das im städtebaulichen Leitprojekt vorgegebene Konzept der Blockrandbebauung nur im Erdgeschoss umlaufend durchgezogen und in den oberen Geschossen in einen Gebäudewinkel und einen "Eckkubus" aufgelöst. Im Zentrum befindet sich nach Westen ausgerichtet ein überhöhter, bewusst städtisch gestalteter Platz.

© Pia Sandner
05

"Leben am Tivoli" – Bauteil 4

Adele-Obermayr-Straße 2-12, Josef-Thomann Straße 1-5, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Architekturhalle Wulz-König (2006-2007) BauherrIn: Neue Heimat Tirol, ZIMA Öffentlich zugänglich: teilweise (halböffentliche Höfe)

Der von Architekturhalle Wulz-König realisierte Bauteil 4 ist eine als aus dem natürlichen Gefälle des Baugeländes entwickelte Neuinterpretation der Blockrandbebauung. Die im Westen ins Gefälle eingeschnittene Sockelzone ist entsprechend der Geländeneigung nach Nordosten geöffnet. Die fünf bis sieben über dem Sockel liegenden Wohngeschosse sind deutlich vom Straßenraum abgehoben. An zwei Stellen durchbrechen breite Einschnitte die Blockrandbebauung und ermöglichen seitliche Ausblicke nach Süden und Westen.

© Angelo Kaunat
06

Wohnheim Tivoli

Adele Obermayer Straße 14, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Noldin & Noldin (2006-2007) BauherrIn: stadtBAU Öffentlich zugänglich: teilweise Das Wohnheim wurde beim BTV-Bauherrenpreis für Tirol und Vorarlberg 2010 mit einer Anerkennung ausgezeichnet.

An zentraler Stelle des inneren Stadterweiterungsgebietes "Am Tivoli" befindet sich das Senioren-Wohnheim. Die Wohngeschosse sind rund um einen Innenhof angeordnet und auf ein zurückspringendes Sockelgeschoss aufgesetzt, in dem die öffentlichen Einrichtungen untergebracht sind. Die klare Architektursprache des kubischen Baukörpers vermittelt trotz Kompaktheit und erforderlicher, kleinteiliger Struktur ein großzügiges Raumgefühl.

© Noldin und Noldin Architekten
07

Kindergarten und Jugendtreff am Tivoli

Olympiastraße 33, 6020 Innsbruck, A
Architektur: reitter_architekten (2007-2008) BauherrIn: IIG Kindergarten und Jugendtreff wurden beim BTV-Bauherrenpreis für Tirol und Vorarlberg 2010 mit einer Anerkennung ausgezeichnet.

Ausgehend von der privilegierten Lage des Grundstücks als Teil der großen, grünen "Tivoli-Lunge" realisierte Helmut Reitter eine durchlässige Bebauung nach dem Grundkonzept von "Pavillons im Park". Der lang gestreckte Baukörper des "Haus der Kinder" und sein Pendant, der kompakte Kubus des "Jugendtreff", bieten den Kindern und jungen Erwachsenen Räume, die zueinander, mit dem öffentlichen Park und dem gegenüberliegenden Wohnheim für SeniorInnen in vielfältige Blickbeziehungen treten.

© Günter R. Wett
08

Schwimmbad Tivoli

Purtschellerstraße 1, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Norbert Heltschl (1961) BauherrIn: Stadt Innsbruck Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeit zwischen Anfang Mai und Mitte September (Eintritt kostenpflichtig) Die Anlage wurde im Lauf der Jahre mehrmals verändert, insbesondere der Sichtbeton zum Teil übermalt.

Norbert Heltschl zählt zu den wenigen Architekten in Tirol, die nach dem zweiten Weltkrieg an die internationale Entwicklung anschließen konnten. Das von ihm 1957-61 errichtete Tivoli-Schwimmbad besticht nach wie vor als herausragendes Beispiel zeitloser Freizeitarchitektur. Vom Schwimmbecken über die Tribüne bis zum markant skulpturalen Sprungturm setzte er konsequent schalreinen Sichtbeton ein. Im Sinne eines Gesamtkunstwerkes aus Architektur, Malerei und Skulptur wurden im ganzen Areal Skulpturen zum Thema Wasser verteilt, die bis heute als Trinkbrunnen oder Klettergeräte in Verwendung sind.

© Teresa Stillebacher
09

ILL - Integrierte Landesleitstelle Tirol

Hunoldstraße 17a, 6020 Innsbruck, A
Architektur: obermoser arch-omo, Schlögl & Süß Architekten (2005-2007) BauherrIn: IIG Die ILL wurde mit dem BTV-Bauherrenpreis für Tirol 2007 und einer Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen 2008 ausgezeichnet.

In der Integrierten Landesleitstelle Tirol werden alle Notrufe Tirols zentral empfangen und die darauf folgenden Hilfseinsätze koordiniert – eine Funktion, deren Bedeutung die Bauform unterstreichen möchte. Vier Betonscheiben und ein Treppenhauskern tragen einen über eine beeindruckende Spannweite auskragenden, schwebenden Gebäuderiegel, der als Brücke den Einsatzfahrzeugen ungehinderte Passage zu den dahinter liegenden Garagen ermöglicht und einen gedeckten Außenbereich bietet.

© Nikolaus Schletterer
10

Oscar kocht

Defreggerstraße 21, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Christian Dummer, Teresa Stillebacher (2014) BauherrIn: Oscar Germes-Castro Öffentlich zugänglich: Di bis Sa während der Öffnungszeiten Erreichbarkeit: Vom Stadtzentrum aus Richtung Osten entlang der Amraserstraße nach Pradl. Innsbruck vielleicht kleinstes Restaurant - Reservierung empfohlen.

In einem ehemals von einem Uhrmacher besetzten kleinen Geschäftslokal wurde ein winziges Lokal eingerichtet, in dem – dem Betriebskonzept des Bauherren entsprechend – alle acht Gäste an einem Tisch zusammen kommen. Der Bestand wurde von allen Einbauten befreit, alte Farbschichten frei gelegt und in das neue Gestaltungskonzept integriert. Hauptelement der sehr zurückhaltenden Transformation ist ein weiß lackierter Stahlblechkörper, der sich von der Straße ins Innere zieht und dort zur Kochbar und zur Bank für Wartende wird.

© Günter R. Wett
11

Städtisches Hallenbad

Amraser Straße 3, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Friedrich Konzert (1928) BauherrIn: Stadt Innsbruck Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeit (Eintritt kostenpflichtig) 2014 wurde die Dachkonstruktion der Schwimmhalle vollständig ausgetauscht, die ursprüngliche Scheindecke mit ihren zahlreichen Stuckelementen nachgebildet und die ursprüngliche Farbgebung im Inneren rekonstruiert.

Das unter Denkmalschutz stehende Hallenbad wurde in der Zwischenkriegszeit nach Plänen des Stadtbaumeisters Friedrich Konzert errichtet, der u. a. auch das städtische Dampfbad in der Salurnerstraße plante. Es zeichnet sich zum einen durch den außen klar ablesbaren funktionalen Aufbau der Baumassen aus, zum anderen finden sich im Detail noch viele Anspielungen an den Sezessionismus. Herz des Schwimmbads ist die dreiseitig freistehende, zweigeschossige Schwimmhalle mit ihren großen Fenstern und einer umlaufenden Galerie.

© aut
12

bilding. Kunst- und Architekturschule für Kinder und Jugendliche

Amraserstraße 5a, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Studierende des ./studio3, aut. architektur und tirol (2015) BauherrIn: bilding. Kunst- und Architekturschule für Kinder und Jugendliche Erreichbarkeit: im Rapoldipark, hinter dem Städtischen Hallenbad Neben dem laufenden Semesterprogramm bietet das bilding immer wieder Workshops an.

Im Innsbrucker Rapoldipark erhielt das bilding ein eigenes Haus, geplant und gebaut von Studierenden der Universität Innsbruck. Das pavillonartige Werkstättengebäude bietet nicht nur den Kindern und Jugendlichen ein optimales Raumangebot, sondern bereichert auch den Park durch seine einzigartige Architektur. Vorgelagerte Terrassen und raumhohe Glasfronten verbinden den geschwungenen Baukörper mit der Umgebung, im Inneren bilden schräge Böden und Wände ein fließendes Kontinuum aus Räumen mit unterschiedlichen Atmosphären.

© Günter Richard Wett
13

Sillinsel

König Laurin-Allee, 6020 Innsbruck, A
Architektur: obermoser arch-omo (2013-2014) BauherrIn: P&R Verwaltungs GmbH Öffentlich zugänglich: teilweise (öffentliche und halböffentliche Flächen) Entlang der Sill liegt eine öffentliche Promenade, die den am anderen Ufer liegenden Rapoldipark erweitert.

Die Sillinsel ist ein Ort mit einer in Innsbruck einzigartigen städtischen Situation mitten in einer Gewässer- und Parklandschaft. Wo sich ursprünglich das Fabriksgelände der Spinnerei Herrburger & Rhomberg befand, wurde eine hochwertige Wohnanlage errichtet, die – nach der Idee von gestapelten Stadtvillen – eine Alternative zum Einfamilienhaus bieten soll. Parallel zum Sillkanal in einer Zeile angeordnet und verteilt auf sechs Baukörper sind jeweils zwei- bis dreistöckige Einheiten so übereinandergeschichtet, das der Einzelhauscharakter ablesbar bleibt und ein hohes Maß an Durchlässigkeit gewährleistet ist.

© obermoser arch-omo
14

Einkaufszentrum "Sillpark" – Erweiterung

Museumstraße 38, 6020 Innsbruck, A
Architektur: ATP architekten ingenieure (2006-2007) BauherrIn: ISP Leasing GmbH Öffentlich zugänglich: während der Geschäftsöffnungszeiten

Der "Sillpark" ist Innsbrucks größtes innerstädtisches Einkaufszentrum, das in den späten 1980er Jahren von ATP auf dem Areal der ehemaligen Textilfabrik Rhomberg errichtet wurde. Die aus einem Wettbewerb hervorgegangene Erweiterung ergänzt den postmodernistischen Bestand um einen viergeschossigen monolithischen Annex und einen neu gestalteten, der Innenstadt zugewandten Platzraum. Im Gebäudeinneren wird ein über zwei Geschosse offener Innenraum von einem Dach aus teilweise bedruckten, teilweise satinierten Gläsern überspannt, das eine abwechslungsreiche Tageslichtsituation in die Mall bringt.

© Günter R. Wett
15

Urbaner Hybrid P2 | Stadtbibliothek Innsbruck

Amraserstraße 2-4, 6020 Innsbruck, A
Architektur: LAAC (2012-2018) BauherrIn: PEMA Immobilien GmbH Öffentlich zugänglich: teilweise TIPP: In der Galerie Plattform 6020 und im Raum für Stadtentwicklung sind regelmäßig Ausstellungen zu sehen.

Das aus einem geladenen Architekturwettbewerb hervorgegangene multifunktionale Gebäude P2 verbindet als urbaner Hybrid private und öffentliche Interessen. In dem spitz zulaufenden, knapp 50 m hohen Turm sind Wohnungen untergebracht, im zweigeschossigen Sockelgebäude die mit mehreren Lesezonen und einem Veranstaltungssaal ausgestattete Innsbrucker Stadtbibliothek. Dazwischen liegt ein über zwei Freitreppen erreichbarer, als Lesedeck konzipierter öffentlichere Raum, der zum konsumfreien Verweilen einlädt.

© Marc Lins
16

Headline

Bruneckerstraße 1-3, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Henke Schreieck Architekten (2011-2012) BauherrIn: Bruneckerstraße Ost GmbH, PEMA Immobilien GmbH Öffentlich zugänglich: teilweise TIPP: Auf der frei zugänglichen Aussichtsterrasse das 360° Panorama genießen.

Anstelle des früheren Postverteilerzentrums entstand ein multifunktionaler Gebäudekomplex der PEMA-Holding – das "Headline". Herzstück des von henke und schreieck Architekten geplanten Neubaus ist ein 49 Meter hoher Turm mit einem Designhotel, einem Restaurant und einer Aussichtsterrasse. An diesen, das Stadtbild prägenden Turm schließt sich ein fünfgeschossiger, leicht geknickter Baukörper an, der im Inneren mithilfe großzügiger Höfe und Atrien den MieterInnen gut belichtete Flächen bietet. U. a. ist hier nun die Moser Holding mit ihrem "Flaggschiff" TT beheimatet (Innenarchitektur: Schlögl & Süß) sowie im Turm ein Baguette–Café (Innenarchitektur: ventira architekten) und das Bezirksgericht Innsbruck.

© henke und schreieck Architekten
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Gesundheits- und Sozialzentrum Bürgergarten

Ing. Etzelstraße 5-17, 6020 Innsbruck, A
Architektur: obermoser arch-omo (2006-2009) BauherrIn: BOE Baumanagement GmbH Öffentlich zugänglich: teilweise

Die Bebauung auf dem Areal des ehemaligen "Bürgerlichen Brauhaus" besteht aus einer zweigeteilten Randverbauung an der Ing.-Etzel-Straße, einem daran westlich angeschlossenen "Bildungsturm" für das BFI und zwei hintereinander liegenden "Stadtblöcken" mit Servicezonen der hier untergebrachten Versicherungsanstalten in den Erdgeschossen, Büroflächen und Wohnungen in den Obergeschossen. Unterschiedliche Materialien, jeweils anders strukturierte Fassaden und die Freiraumgestaltung tragen dazu bei, dass trotz der Größe der Gesamtbebauung ein heterogenes innerstädtisches Quartier entstand.

© Henning Koepke
18

Lokal Bogen 13

Ing.-Etzel-Straße, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Wolfgang Pöschl, Reinhardt Honold (1985) BauherrIn: Hans Zifreind Öffentlich zugänglich: ja TIPP: In den Bögen Nr. 18-20 befindet sich die p.m.k., als Plattform von über 30 Kulturvereinen eine der wichtigen Kultureinrichtungen in Innsbruck.

In etwa parallel zur Sill verläuft die Bahntrasse der ÖBB auf dem Mitte des 19. Jahrhunderts errichteten Eisenbahnviadukt. Von den großteils ausgebauten Viaduktbögen wird ein guter Teil von Lokalen besiedelt, die zusammen die Innsbrucker Ausgehmeile "Bögen" bilden. Am Anfang dieser Entwicklung stand das – inzwischen veränderte – Jazzlokal "Bogen 13", mit dem Reinhardt Honold und Wolfgang Pöschl 1985 den "Dekonstruktivismus" in Tirol einführten, lange bevor dieser als "Stil" propagiert wurde. In einem scheinbaren Chaos von Materialien und Formen sind dem Ort entsprechende Elemente wie Gitterträger, Profile, Baustahlgitter und Wellblechtafeln eingesetzt, alles roh, sichtbar geschraubt und spielerisch in Szene gesetzt.

© B&R
19

Zu- und Umbau Messe Innsbruck

Kapuzinergasse 11, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Cukrowicz Nachbaur Architekten, Bechter Zaffignani, Thomas Marte (2010-2011) BauherrIn: Congress und Messe Innsbruck Öffentlich zugänglich: teilweise Die "Halle B", eine ursprünglich in Prag errichtete Eisenhalle, wurde für die Tiroler Landesausstellung 1893 nach Innsbruck transloziert.

Auf dem Innsbrucker Messegelände entstand über die Jahre rund um eine denkmalgeschützte Halle aus dem späten 19. Jahrhundert eine heterogene Bebauung. Ausgehend von dieser alten "Halle B" ergänzte die ARGE Cukrowicz Nachbaur und Bechter Zaffignani das Areal um eine neue eingeschossige Ausstellungshalle und einen darauf aufgesetzten, auskragenden Baukörper, der den neuen Hauptzugang zum Messegelände markiert.

© Hanspeter Schiess
20

Sillblock

Sebastian-Scheel-Straße 2-12, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Schenker Salvi Weber (2013-2014) BauherrIn: IIG

Anstelle des nicht mehr sanierbaren, in den späten 1930er Jahren nach Plänen von Theodor Prachensky errichteten Wohnblocks errichteten Schenker Salvi Weber Architekten eine Neuinterpretation der Blockrandbebauung. Im Gegensatz zum vorher schmalen, dreiseitig geschlossenen Blockrand ist der Neubau in der Mitte aufgebrochen und teilt sich in zwei spiegelgleiche, zum Innenhof hin abgetreppte Baukörper mit einer konkaven Gebäudeflucht, die sich Richtung Kopfbauten verjüngt.

© Christoph Panzer
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MPREIS an der Sill

Erzherzog-Eugen-Straße 41, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Wolfgang Pöschl, Joseph Bleser (2001) BauherrIn: MPREIS Öffentlich zugänglich: während der Geschäftsöffnungszeiten

Auf einer relativ beengten Fläche mitten im Stadtgefüge musste ein großer Lebensmittelmarkt mit genügend Parkraum untergebracht werden. Wolfgang Pöschl und Joseph Bleser reagierten auf die schwierigen Voraussetzungen, indem sie den leicht geneigten Verkaufsraum über der halb ins Terrain eingesenkten Parkebene schweben lassen und dem Kunden mittels subtil gesetzter Öffnungen sowohl die Berge als auch die Uferlandschaft nahe bringen. In den Markt integriert ist ein Café, das als eine Art Stadtteilzentrum eine wichtige kommunikative und soziale Funktion übernimmt.

© B&R
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Aufstockung und Sanierung Wohnanlage Saggen

Brucknerstraße 2-12, Viktor-Dankl-Straße 11, Hugo-Wolf-Straße 2-4, 6020 Innsbruck, A
Architektur: reitter_architekten (2016-2018) BauherrIn: Neue Heimat Tirol Die Aufstockung und Sanierung war u. a. für den "Staatspreis Architektur & Nachhaltigkeit 2019" nominiert.

Eine Wohnanlage aus den 1950er-Jahren mit 92 Wohnungen wurde umfassend saniert und mit einer zweigeschoßigen Aufstockung um 32 Wohnungen erweitert. Diese setzt sich als schlanker, klarer Längsbaukörper durch ein straßenseitig umlaufendes Fensterband klar vom Bestand ab. Gleichzeitig wurden die bestehenden Balkone erneuert und vergrößert und die Wohnungen an die im Hofbereich errichteten Lifte angeschlossen.

© Mojo Reitter
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KI Kletterzentrum Innsbruck

Matthias-Schmid-Straße 12c, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Thomas Schnizer (2015-2017) BauherrIn: IIG Öffentlich zugänglich: teilweise (Bistro) TIPP: Von der Sillpromenade aus die Kletterer beobachten.

Nachdem mehrere Hallen einer ehemaligen Druckerei bereits für sportliche Zwecke umgenutzt wurden, lag es nahe, an diesem Standort auch das neue Kletterzentrum zu situieren. Im Bestand wurde eine große Boulderanlage untergebracht, an die Ing.-Etzel-Straße ein Kubus für die fast 18 m hohe Vorstiegshalle errichtet. Zusammen mit drei freigestellten, skulpturalen Kletterwänden und dem Bestand wurde ein spannendes Ensemble gebildet, das gut nutzbare Freiräume umfasst.

© Thomas Schnizer
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O3 – Olympisches Dorf 3

General-Eccher-Straße 22-34, 6020 Innsbruck, A
Architektur: reitter_architekten, Eck & Reiter, DIN A4 Architektur (2009-2011) BauherrIn: Neue Heimat Tirol Öffentlich zugänglich: teilweise In den Gebäuden und über den Außenbereich verteilt insgesamt sechs "Kunst am Bau"-Projekte von Georgia Creimer, Thomas Feuerstein, Michael Kienzer und Esther Stocker.

Nach den olympischen Spielen von 1964 und 1976 war Innsbruck im Jänner 2012 erstmaliger Austragungsort der Jugendwinterspiele. Dazu wurde auf dem Gelände der ehemaligen Eugenkaserne ein neues Olympisches Dorf realisiert, das inzwischen von Innsbrucks Bevölkerung besiedelt wurde. Ca. 450 Wohnungen verteilen sich auf die 13, sechs- bis achtgeschossigen Würfel. Jeweils drei Häuser bilden zusammen mit einem gemeinsamen Vorplatz eine Gruppe, die wiederum um verschieden große Hofsituationen angeordnet wurden.

© sto AG
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Eugenpark – Wohnbebauung und MPREIS mit Baguette

General-Eccher-Straße, 6020 Innsbruck, A
Architektur: obermoser arch-omo (2012-2013) BauherrIn: Eugen Park Immobilienerrichtungs GmbH Öffentlich zugänglich: MPREIS während der Geschäftsöffnungszeiten, Wohnbebauung teilweise.

Zwischen der Reichenauerstraße und der Mündung der Sill in den Inn ist in den vergangenen Jahren ein neues, einwohnerstarkes Wohnquartier entstanden. Der "Eugenpark" bildet mit seinem markanten Turm den Eingang in dieses Quartier und stellt gleichzeitig der zugezogenen Bevölkerung mit einem Lebensmittelmarkt mit Café die notwendige Infrastruktur und einen neuen Treffpunkt zur Verfügung. Drei unterschiedlich hohe Bauteile – der eingeschossige Supermarkt, ein L-förmiger Flachbau mit drei Wohngeschossen und der elfgeschossige Turm – bilden gestalterisch eine Einheit, die den sonst Hochhäusern eigenen, solitären Charakter bewusst unterwandert.

© obermoser arch-omo
26

Wohnbau Lodenareal

General-Eccher-Straße 15-33, 6020 Innsbruck, A
Architektur: DIN A4 Architektur (2007-2009) BauherrIn: Neue Heimat Tirol Öffentlich zugänglich: teilweise Drei Kunst-Projekte finden sich in der Außenanlage: sechs "Säulen der Poesie" von Anton Christian, die Skulptur "Zeit" von Heinz Gappmayr sowie Sitzbänke von Peter Kogler.

Auf dem Areal der ehemaligen Tiroler Lodenfabrik, am nördlichen Rand der Innsbrucker Reichenau, wurde im Herbst 2009 der zu diesem Zeitpunkt größte zertifizierte Passivhausbau in Europa fertig gestellt. Das 2005 aus einem Wettbewerb hervorgegangene städtebauliche Grundkonzept der Architekturwerkstatt din a4 besteht aus drei Gebäudekomplexen, die jeweils wieder aus zwei gegeneinander gestellten L-förmigen Baukörpern zusammengesetzt sind, die durch ihre Verschränkung große Innenhöfe bilden. Ein Bauteil mit Mietwohnungen für die NEUE HEIMAT TIROL wurde von der Architekturwerkstatt din a4 umgesetzt, die anderen beiden von Architekturhalle Wulz-König bzw. teamk2 [architects].

© Günter R. Wett
27

Wohnbau Lodenareal II

General-Eccher-Straße 35-49, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Architekturhalle Wulz-König (2007-2009) BauherrIn: ZIMA Öffentlich zugänglich: teilweise

Als Teil der Wohnbebauung auf dem Areal der ehemaligen Tiroler Lodenfabrik realisierte die Architekturhalle Wulz-König einen Bauteil mit 128 Eigentumswohnungen. Dem städtebaulichen Grundkonzept folgend, bilden zwei sich gegenüberstehende L-förmige Baukörper eine offene Blockrandbebauung und umfassen einen quadratischen Innenhof. Dieser Innenhof liegt einen Meter höher als das umgebende Gelände und wird über zwei Rampen an den Öffnungen auf der Ost- und Westseite erschlossen.

© Angelo Kaunat
28

Wohnbau Lodenareal III

General Eccher Straße, 6020 Innsbruck, A
Architektur: teamk2 [architects] (2007-2009) BauherrIn: Neue Heimat Tirol Öffentlich zugänglich: teilweise

Bauteil 3 der aus drei offenen Blockrandbebauungen gebildete Passivhaus-Wohnanlage Lodenareal wurde von teamk2 [architects] realisiert, wie bei den anderen beiden Bauteilen bilden auch hier zwei L-förmige Baukörper einen großzügigen Innenhof. Die insgesamt 165 Mietwohnungen sind großteils durchgestreckt und verfügen über Freiflächen sowohl im Süden bzw. Westen als auch über Wirtschaftsbalkone im Norden bzw. Osten. Eine zweite Fassadenebene mit geschosshohen Schiebeelementen bietet den Freiflächen Schutz und trägt zur Strukturierung des großvolumigen Baukörpers bei.

© Günter R. Wett
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Wohnanlage Strandsatelliten

Reichenauerstraße 97, 6020 Innsbruck, A
Architektur: driendl*architects (2001-2003) BauherrIn: Neue Heimat Tirol Öffentlich zugänglich: teilweise Direkt daneben befinden sich eine Wohnanlage und ein Seniorenheim, realisiert 1999 von Otto Steidle und Bernd Jungbauer.

Die aus einem Wettbewerb hervorgegangene Wohnbebauung setzte zur Zeit ihrer Errichtung neue Maßstäbe im sozialen Wohnbau. Trotz hoher Verdichtung gelang es Georg Driendl auf der schmalen Parzelle am Innufer eine durchlässige Wohnbebauung mit hoher atmosphärischer Qualität zu schaffen. Insgesamt 120 Wohnungen sind in den drei sechsgeschossigen Baukörpern untergebracht, deren Erscheinungsbild von hinterlüfteten Glasfassaden und der bunten Glashaut der Balkone geprägt wird.

© James H. Morris
30

Tiflisbrücke

Kärnter Straße – Matthias-Schmid-Straße, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Hans Peter Gruber (2008-2011) BauherrIn: Stadt Innsbruck Die Brücke erhielt 2012 eine Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen.

Im Rahmen eines umfangreichen Hochwasserschutzprojektes wurde in den vergangenen Jahren der Mündungsbereich der Sill in den Inn neu gestaltet. Ein wesentlicher Bestandteil ist die neue, nach Innsbrucks Partnerstadt Tiflis benannte, Rad- und Fußwegbrücke, eine pfeilerlose Brücke mit bootsförmigem Querschnitt und einer Spannweite von 42 m, mit der eine Lücke im Wegenetz entlang der Flusspromenaden geschlossen wurde.

© Markus Bstieler