architek[tour] tirol – der architekturführer für tirol

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von landeck aus in den süden ... - ins paznauntal und richtung reschenpass

Ausgehend von der Bezirkshauptstadt Landeck, die immer schon als wesentlicher Verkehrsknotenpunkt im Tiroler Oberland fungierte, führt diese Tour einmal ins Paznauntal nach Kappl, Ischgl und Galtür sowie über das Sonnenplateau Serfaus-Fiss-Ladis Richtung Reschenpass ins Dreiländereck Österreich-Schweiz-Italien zu sehenswerten öffentlichen Bauwerken und zeitgenössischen touristischen Implantaten inmitten der - mehr oder weniger - traditionellen Dörfer.

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Eine Tour zu 29 Bauwerken
01

Stadtplatz Landeck und Kulturzentrum "Altes Kino"

Stadtplatz 1, 6500 Landeck, A
Architektur: parc architekten (2008-2010) BauherrIn: Stadtgemeinde Landeck Öffentlich zugänglich: ja TIPP: Im "Alten Kino" finden regelmäßig Filmvorführungen, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt.

Das "Alte Kino" in Landeck, 1927 von Hans Illmer errichtet, ist seit vielen Jahren Kulturzentrum. Nachdem das daneben liegende Vereinshaus abgerissen wurde, ist an seiner Stelle ein Stadtplatz entstanden, der an drei Seiten von einer einseitig verglasten Spange aus weißem Sichtbeton umfasst wird. An der Stirnseite des Neubaus sind Büros untergebracht, der an das Kino angeschlossene, zweigeschossige Bauteil wird als Kultur-Café genutzt. Das denkmalgeschützte Kino wurde saniert, der Dachraum über dem Kino freigelegt und für eine öffentliche Nutzung adaptiert.

© Wolfgang Retter
02

Landesmusikschule Landeck

Schulhausplatz 1, Landeck, A
Architektur: ostertag ARCHITECTS (2005-2006) BauherrIn: Stadtgemeinde Landeck Öffentlich zugänglich: teilweise

Mit dem neu errichteten Solitär des Musikschulgebäudes, der Revitalisierung des benachbarten "Klösterles" sowie einer unterirdischen Verbindungsspange entstand an städtebaulich prominenter Lage eine zusammenhängende architektonische Struktur, die drei angrenzende Plätze zu einem neuen Stadtzentrum verbindet. Der Neubau öffnet sich zum Marktplatz hin mit einer Glasfassade, eine semitransparente Schicht kupferner Streckmetalle fungiert als Sonnen- und Sichtschutz.

© Andreas Buchberger
03

Volksschule Angedair

Schulhausplatz 2, 6500 Landeck, A
Architektur: Franz&Sue (2017-2018) BauherrIn: Stadtgemeinde Landeck Öffentlich zugänglich: teilweise Die gegenüberliegende Mittelschule wurde 1927–29 von Clemens Holzmeister errichtet.

Die denkmalgeschützte Volksschule im Zentrum von Landeck wurde saniert, für zeitgemäße Lernmethoden adaptiert und um einen Zubau erweitert. Im Erdgeschoß befindet sich eine dreiseitig verglaste Aula, die den Neubau als schwebenden Körper im Park erscheinen lässt, darunter liegt die Turnhalle und am Dach eine großzügige, von Holzlatten begrenzte Pausen-Terrasse.

© Lukas Schaller
04

Umbau Altenheim Landeck

Schulhausplatz 11, 6500 Landeck, A
Architektur: gharakhanzadeh sandbichler architekten (2004) BauherrIn: Stadtamt Landeck Öffentlich zugänglich: teilweise Das Projekt war Teil der Forschungsarbeit der Architekten über die "Revitalisierung mit Synergie aktivierenden Modulen (s.a.m)".

Mit Fertigteilen in Holzbauweise wurde ein bautechnisch, funktionell und gestalterisch unzureichendes Bestandsgebäude - ohne Betriebsunterbrechung - saniert und von einem Altenheim in ein Pflegeheim umstrukturiert. Die ohnehin kaum genutzten Balkone des Terrassenbaus wurden abgerissen und die Zimmer mittels boxenartiger Module auf die geforderte Größe erweitert. Die Fassade wurde mit Kupferblechpaneelen verkleidet, bunte Markisen tragen zur optischen Belebung bei.

© Rupert Steiner
05

Fußgängerbrücke über den Inn

Innstraße, 6500 Landeck, A
Architektur: Thomas Schnizer (1997) BauherrIn: Stadtgemeinde Landeck Tragwerksplanung: Wolfgang Schnizer, Andreas Sigl

Als Verbindung des Amtsviertels am linken Innufer mit dem Geschäftszentrum im Ortsteil Angedair konzipierte Thomas Schnizer eine Fußgängerbrücke, die in ihrer Horizontalität klärend im Stadtraum wirkt. Mit durchdachten Details und auf die Zugänge abgestimmten Rampen stellt die Brücke eine Synthese aus stadtgestalterischer und konstruktiver Sensibilität dar.

© Günter R. Wett
06

MPREIS, Vitalcenter und Innovationszentrum Lantech

Bruggfeldstraße 5, 6500 Landeck, A
Architektur: Johann Obermoser (1999-2000) BauherrIn: Lantech InnovationsgmbH Öffentlich zugänglich: teilweise Die Erweiterung um ein Geschäfts- und Universitätsgebäude wurde 2017 von VENTIRAARCHITEKTEN realisiert.

Auf einem früheren Industriegelände nahe dem Stadtkern befindet sich ein von Johann Obermoser geplanter Wirtschaftspark aus mehreren, in Struktur und Fassade variierenden Baukörpern: Ein lang gezogener Baukörper parallel zur Bundesstraße mit MPREIS-Lebensmittelmarkt im Erdgeschoss und Büroräumlichkeiten im auskragenden Obergeschoss, ein quadratischer Pavillon im Süden mit dem "Vitalcenter" und als Abschluss, dicht an den Hangrücken gesetzt, das fünfgeschossige Innovationszentrum "Lantech".

© Günter R. Wett
07

Trisannabrücke

6551 Tobadill, A
Architektur: Waagner-Biró (1964) BauherrIn: ÖBB Am östlichen Brückenkopf das auf das 13. Jh. zurückgehende Schloss Wiesberg, unter der Brücke das um 1900 errichtete Wiesbergkraftwerk

Der Bau der Eisenfachwerkbrücke über die Trisanna (1882-83) stellt neben dem Arlbergtunnel die größte technische Leistung beim Bau der Arlbergbahn dar. Das Eisentragwerk der damals zweitgrößten Brücke Europas ruht auf zwei mächtigen Steinpfeilern, an die sich beidseitig steinerne Viaduktbögen anschließen. 1923 wurde die Brücke verstärkt und 1964 durch eine neue Stahlkonstruktion ersetzt.

© Nikolaus Schletterer
08

MPREIS See

Elis 370, 6553 See, A
Architektur: VENTIRAARCHITEKTEN (2010) BauherrIn: MPREIS Öffentlich zugänglich: während der Geschäftsöffnungszeiten Erreichbarkeit: am Ortseingang von See, direkt an der Silvretta-Straße

Mit dem Lebensmittelmarkt und Baguette-Bistro in See entstand die erste MPREIS-Filiale im Paznauntal. Auf der Rückseite ist der zweigeschossige Baukörper in den Hang eingegraben, zur Straße hin öffnet er sich in einer großen Glasfront. Vorgestellte, sägeraue Holzlatten filtern das Licht und sollen gleichzeitig die Standhaftigkeit des Gebäudes gegenüber der vom gegenüberliegenden Lawinenstrich drohenden Gefahr symbolisieren.

© Wolfgang Juen
09

Hauptschule Paznaun

Lochau 645, 6555 Kappl, A
Architektur: Noldin & Noldin (2003-2004) BauherrIn: Schulverband Paznaun Erreichbarkeit: direkt an der Silvretta-Bundesstraße kurz vor Lochau Die benachbarte Volksschule wurde 2017 nach Plänen von stoll.wagner+partner errichtet.

Das kompakte Volumen des gemeinsamen Schulzentrums der vier Talgemeinden ist quer zur Talrichtung platziert und in seiner Horizontalität in den Naturraum eingepasst. Nach außen reagiert der Baukörper auf die rauen klimatischen Bedingungen des Ortes, im Inneren öffnen sich helle Räume, die in Farbe und Materialisierung auf die unterschiedlichen Nutzungen abgestimmt sind. Die Dreifachturnhalle wurde halb eingegraben, das Dach ist als Pausen- und Freifläche nutzbar.

© Margherita Spiluttini
10

Appartementhaus Aradira

Schmiedsegg 661, 6555 Kappl, A
Architektur: VENTIRAARCHITEKTEN (2006) BauherrIn: Familie Juen Erreichbarkeit: Beim Ortszentrum Kappl (Kirche) rechts abbiegen und ca. 250 m der Straße folgen.

Die kleine Ferienwohnanlage "Aradira" - der Name stammt aus dem Rätoromanischen - besteht aus vier Appartementvillen, die terrassenförmig dem Hang entlang angeordnet sind. Jeder der Einheiten wird ein Maximum an Privatheit geboten, eine kleine Sauna- und Wellnessanlage steht den Gästen gemeinschaftlich zur Verfügung.

© Wolfgang Juen
11

Dorfzentrum Kappl

Kappl 112, 6555 Kappl, A
Architektur: brenner + kritzinger architekten (2007-2010) BauherrIn: Gemeinde Kappl

Anstelle der früheren Hauptschule und des alten Gemeindeamtes wurde mitten in Kappl ein neues Gemeindezentrum errichtet und zugleich zwischen Kirche und angrenzendem Hang ein neuer Dorfplatz geschaffen. Die Gestaltung und Höhenentwicklung der drei, U-förmig den Platz umfassenden Baukörper nimmt Bedacht auf die Kirche und die kleinteilige dörfliche Struktur.

© Birgit Koell
12

Gemeindekulturzentrum St. Nikolaus

Kirchenweg 9, 6561 Ischgl, A
Architektur: parc architekten (2013) BauherrIn: Gemeinde Ischgl Das Gemeindekulturzentrum erhielt 2014 eine Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen.

Mit dem Gemeindekulturzentrum St. Nikolaus entstand in der "Tourismusmetropole" Ischgl ein Ort, der ausschließlich für die Einheimischen und ihr überaus aktives Vereinsleben bestimmt ist. Prägendes Element ist eine begehbare Dachlandschaft, unter der große Teile der Kubatur – wie der als Holzbox in den Hang hineingeschobene Proberaum für die Musikkapelle – verschwinden. Zusammen mit einer von allen Vereinen nutzbaren "Stube", dem neuen Musikpavillon und einer Rampe mit Sitzstufen wird ein neuer Dorfplatz aufgespannt.

© Karl Heinz
13

MPREIS Ischgl

Silvretta Strasse 37, 6561 Ischgl, A
Architektur: VENTIRAARCHITEKTEN (2016) BauherrIn: MPREIS Öffentlich zugänglich: ja Erreichbarkeit: Direkt an der Bundesstraße Bemerkenswert ist, dass der auf 1.400 m liegende Passivhaussupermarkt ausschließlich über die Abwärme der Kühlmöbel geheizt wird.

Der MPREIS Lebensmittelmarkt mit Bistro in der Tourismusgemeinde Ischgl spielt mit Klischees des traditionellen und alpinen Bauens. Markantes Gestaltungselement der Fassade ist ein dunkelgrüner Kunstrasen, im Inneren werden mit der Holzkassettendecke, dem Verlegmuster des Holzfußbodens und der Möblierung des Bistros klassische Elemente einer Bauernstube zitiert.

© Lukas Schaller
14

Hotel Adler

Silvrettaplatz 4, 6561 Ischgl, A
Architektur: Paul Petter (1996) BauherrIn: Familie Kurz Öffentlich zugänglich: teilweise Erreichbarkeit: mitten im Ortszentrum, neben der Silvretta-Talstation TIPP: Restaurant-Café "Salz & Pfeffer"

Inmitten der Fremdenverkehrsmetropole Ischgl mit ihrer Hotel- und Après-Ski-Kulisse zwischen Folklore und "Ballermann" findet man mit dem "Adler" ein Haus, das für viele so gar nicht dort hin passen wollte. Der Architekt - selbst Mitbetreiber des Hauses - errichtete einen schlanken, weißen Bau, der mit Terrassen, Glaserkern und hellen Holzbrüstungen ummantelt ist und den Gästen lichtdurchflutete, einfach und variabel gestaltete Apartments bietet.

15

Pardorama

Pardatschgrat, 6561 Ischgl, A
Architektur: Jäger Architektur (2004-2005) BauherrIn: Silvretta Seilbahn AG Ischgl Öffentlich zugänglich: nur während der Wintersaison geöffnet Erreichbarkeit: von Ischgl aus mit der Pardatschgratbahn (ca. 15 min.)

Das Panoramarestaurant mit Kongresszentrum auf dem 2.620 m hohen Pardatschgrat im Skigebiet Ischgl zeichnet sich durch die Verwendung schlichter Formen und Materialien aus. Besondere Herausforderung bei der Errichtung der beiden Baukörper war es, eine technologische Lösung zu finden, mittels der die durch Frost-Tauwechsel ausgelösten Hebungen und Senkungen des Untergrundes ausgeglichen werden können.

© Fotostudio Mario
16

Schihütte Addis Abeba(r)

Galtür 1b, 6563 Galtür, A
Architektur: VENTIRAARCHITEKTEN (2007) BauherrIn: Adalbert Walter Öffentlich zugänglich: tägl. ab 10 Uhr, Après Ski während der Saison ab 15 Uhr

Auf der Schipiste der Alpkogelbahn im Skigebiet Galtür findet man mit der "Addis Abeba[r]" eine Schihütte, die nicht den gängigen Klischees der Hüttenromantik entspricht. Dem Entwurfsgrundgedanken eines Schneekristalls folgend setzten ventira. architekten einen weißen Kubus mit Einschnitten und vorgehängten Panorama-Fensterboxen in den Hang.

© Albrecht I. Schnabel
17

Altenpflegeheim Zams

Tramsweg 8, 6511 Zams, A
Architektur: Johann Obermoser (1995-1996) BauherrIn: Gemeinde Zams, Gemeinde Schönwies Öffentlich zugänglich: teilweise

Johann Obermoser konzipierte hier ein - für Tirol - frühes Beispiel für die Weiterentwicklung einer Bauaufgabe, die darauf ausgerichtet ist, den alten und pflegebedürftigen Mitbürgern zeitgemäßen Wohnraum zu bieten. Nach außen dominiert die Glasfassade, die Helligkeit in das Haus bringt und den Bewohnern ungezwungene Teilnahme am Leben "draußen" ermöglicht. Zum Hof hin zeigt sich der L-förmige Baukörper in warmem Holz.

© Bruno Klomfar
18

Dorfkernerneuerung Fließ

Dorf 120, 6521 Fließ, A
Architektur: Rainer Köberl, Daniela Kröss (2013-2015) BauherrIn: Gemeinde Fließ Öffentlich zugänglich: teilweise Erreichbarkeit: Direkt im Ortszentrum von Fließ TIPP: Gegenüber liegt das Kulturgasthaus Weißes Kreuz, in dem der Museumsverein Fließ immer wieder Ausstellungen und Veranstaltungen anbietet.

Das von Rainer Köberl und Daniela Kröss konzipierte Dorfzentrum Stuemergründe ist als Siegerprojekt eines neuartigen Wettbewerbsverfahrens mit intensiver Beteiligung der Fließer Bevölkerung hervorgegangen. Ihr Projekt löst das komplexe Raumprogramm – vom Gemeindeamt über eine Artzpraxis und Geschäftsflächen bis hin zu Wohnungen – in drei unterschiedliche Baukörper auf. Die in Bezug zur kleinteiligen Dorfstruktur entwickelten Gebäude sind so am Bauplatz angeordnet, dass attraktive Platzfolgen und Durchblicke geschaffen wurden.

© Lukas Schaller
19

DOZ – Dorfzentrum

Dorf 87, 6521 Fließ, A
Architektur: AllesWirdGut (2000-2001) BauherrIn: Gemeinde Fliess TIPP: Archäologisches Dokumentationszentrum Via Claudia Augusta im DOZ.

Auf einem sensiblen Bauplatz in unmittelbarer Nähe von Kirche, Friedhof und Widum bildet das DOZ durch seine eigenständige architektonische Sprache ein neues profanes Zentrum im Ort. Der kantig-kristalline, freistehende Baukörper, dessen Form aus Höhen- und Abstandsbestimmungen sowie dem Funktionsmix hervorging, birgt in seinem Inneren auf gestaffelten Ebenen variabel kombinierbare, offene Räume - u. a. die Tourismusinfo und ein Café.

© Hertha Hurnaus
20

FREIRAUM! - Freiklasse für die Naturparkschule Fließ

Dorf 181, 6521 Fließ, A
Architektur: he und du (2016-2017) BauherrIn: Gemeinde Fließ Die von SchülerInnen gebaute Freiklasse erhielt bei der "Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2018" einen Sonderpreis.

Aus der Idee, mit SchülerInnen ein Baumhaus zu bauen, ist in einem komplexen Prozess eine ganze Freiklasse entstanden, ein einfacher Holzbaukörper, der mit einem Steg und einer Terrasse an den Hang oberhalb der Schule angedockt ist. Von der Projektidee über den Entwurf bis zur 1:1 Umsetzung wurde das Projekt in zahlreichen Unterrichtsfächern begleitet und so eine konkrete Themenstellung fächerübergreifend behandelt.

© David Schreyer
21

Sport- und Freizeitanlage Fließ

Dorf 180a, 6521 Fließ, A
Architektur: AllesWirdGut (2019-2021) BauherrIn: Gemeinde Fliess Öffentlich zugänglich: ja Erreichbarkeit: vom Dorfzentrum aus Richtung Westen (zu Fuß ca. 15 min) Die Anlage wurde mit Hilfe der Bevölkerung errichtet, ca. 15.000 Stunden wurden unentgeltlich von Vereinsmitgliedern und Freiwilligen geleistet.

Die Gemeinde Fließ bemüht sich seit mehreren Jahren der drohenden Abwanderung entgegenzuwirken. Nach einem multifunktionalen Dorfzentrum stellt die Sport- und Freizeitanlage einen weiteren Baustein dar, um junge Menschen im Dorf zu halten. Ausgehend von der Topographie setzten die Architekten dafür mehrere horizontal geschichtete Ebenen auf, über und an die Hangkante: u. a. ein Klubhaus, einen Saunaaufbau beim Freibad und ein frei auskragendes Deck entlang des Hauptfußballfeldes.

© tschinkersten fotografie
22

Refugio Laudegg

Schloßweg 1, 6532 Ladis, A
Architektur: VENTIRAARCHITEKTEN (2009) BauherrIn: Florian Klotz, Thomas Klotz

Am Fuß der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burg Laudegg in Ladis entstand mit dem Apartmenthaus "Refugio Laudegg" ein zeitgenössischer Kontrapunkt. Die vier, von einander leicht abgesetzten und höhengestaffelten Baukörper nehmen in ihrer Kleinteiligkeit und Materialität Bezug auf die traditionelle Stallbauweise. Gemeinsam mit Burg, Gasthof, See und imposanter Bergwelt bildet die neue Anlage ein einheitliches Ensemble.

© Wolfgang Juen
23

Ferienhaus "Villa Rasilla"

Lourdes 15, 6534 Serfaus, A
Architektur: Noldin & Noldin (2001) BauherrIn: Philipp Schwarz

Am östlichen Rand von Serfaus befindet sich die Villa Rasilla - der Name leitet sich von einer rätoromanischen Flurbezeichnung ab – ein von noldin & noldin konzipiertes Ferienhaus. Die unteren beiden Ebenen mit dem Wellness-Sauna-Bereich, den Schlafräumen und Bädern sind in Massivbauweise errichtet, das oberste Wohngeschoss als selbstragender Holzkubus aufgesetzt, dem eine weite, zum Teil überdache Sonnenterrasse vorgelagert ist.

© Günter R. Wett
24

U-Bahn Serfaus

Dorfbahnstraße, 6534 Serfaus, A
Architektur: Hanno Vogl-Fernheim (2017-2019) BauherrIn: Seilbahn Komperdell GmbH Öffentlich zugänglich: ja Erreichbarkeit: Die Stationen liegen entlang der Dorfbahnstraße bei Nr. 7 (Parkplatz), Nr. 25 (Kirche), Nr. 43 (Zentrum), Nr. 75 (Seilbahn)

Seit 1984/85 verbindet eine unterirdische Luftkissenschwebebahn das östliche Dorfende von Serfaus mit den Seilbahnen im Westen. Im Zuge der Erneuerung der technischen Anlagen wurden die vier Stationen an heutige Erfordernisse angepasst und als barrierefreie Begegnungsorte mit jeweils eigenständigem Charakter gestaltet. Komplett neu errichtet wurden die beiden im Dorfzentrum liegenden Stationen "Kirche" und "Zentrum".

© David Schreyer
25

Hallenbad Stiglgryzg'te - Hotel Maximilian

Herrenanger 4, 6534 Serfaus, A
Architektur: Reinhardt Honold, Wolfgang Pöschl (1988) BauherrIn: Familie Tschuggmall Das Hotel wurde umgebaut und Ende 2009 neueröffnet.

Das Hallenbad des Hotel Maximilian war zu seiner Entstehungszeit eines der raren Beispiele alpiner Tourismusarchitektur abseits üblicher Klischees. In "kontrollierter Kollision" mit dem Bestandsbau setzten die Architekten ein radikales Statement, ein gläsernes Zelt mit einer komplex verspannten Dachkonstruktion, das sich als künstliche Form für einen künstlichen Ort versteht. Seinen Namen, ein alter Dialektbegriff für Unordnung, erhielt der aufsehenerregende Schwimmbadbau von den Dorfbewohnern.

© Christoph Lackner
26

Ferienhaus Arche

Dorfbahnstraße 58, 6534 Serfaus, A
Architektur: Bettina Platter (2006)

Mitten im Ortszentrum von Serfaus liegt das großzügig angelegte Ferienhaus Arche. Über einem Sockelgeschoss, in dem sich neben den Wohnbereichen des Ferienhauses auch eine autarke Einliegerwohnung befindet, kragt eine Holzbox mit vier großzügigen Schlafräumen aus. Leicht verdreht dazu ist ein Dachgeschoss aufgesetzt, das dem Gast einen großen Wellnessbereich inkl. Atrium und Ruheraum mit Blick auf den Himmel bietet.

© Lukas Schaller
27

Pezid Apartments

Dorfbahnstraße 62, 6534 Serfaus, A
Architektur: Giner + Wucherer, Andreas Pfeifer (2005-2006) BauherrIn: Pezid TIPP: ©hill-Lounges – gemütliche Kuschelecken vor grandioser Bergkulisse.

Mit den Pezid-Apartments in Serfaus entstand ein Paradebeispiel für die intelligente Umstrukturierung einer baulichen "Altlast" aus der Nachkriegszeit. Die alte, kaum genutzte Balkonfront wurde in eine vielfältig bespielbare Raumschicht mit Loggias und in den Innenraum integrierten "Liege-Sitz-Erkern" verwandelt. 2007 wurde diese Transformation in eine "moderne Berghotel-Raumbühne" mit dem BTV Bauherrenpreis für Tirol ausgezeichnet.

© Günter R. Wett
28

Gemeindehaus Nauders

Nauders 221, 6543 Nauders Nauders, A
Architektur: gritsch.haslwanter architekten (2019-2020) BauherrIn: Gemeinde Nauders

Das neue Gemeindehaus von Nauders ist – wie viele andere auch – aus einem von der Dorferneuerung Tirol begleiteten Wettbewerb hervorgegangen. Ein kompakter Sichtbetonkörper mit leichtem Satteldach verleiht durch seine Form und Höhenentwicklung der Gemeinde eine entsprechende Präsenz. Zwischen dem Neubau und dem früheren, nun umgenutzten Gemeindehaus aus den 1950er-Jahren wurde ein attraktiver Dorfplatz geschaffen.

© Günter R. Wett
29

MPREIS Nauders

Nauders 257, 6543 Nauders, A
Architektur: Fügenschuh Hrdlovics Architekten (2005) BauherrIn: MPREIS Öffentlich zugänglich: während der Geschäftsöffnungszeiten TIPP: Sehenswert in und um Nauders: das Schloss Naudersberg, die Festung Nauders und die Grenzfeste Altfinstermünz/Sigmundseck

Etwas zurückgesetzt von der Reschenpass-Straße beschreibt der MPREIS-Supermarkt entlang eines sanften Hangrückens einen Bogen zum benachbarten Schlossberg. Im Inneren bietet ein hoher, zweiseitig belichteter Hauptraum mit sichtbarer Holzkonstruktion Platz für die Warenregale. Für die tageslichtempfindliche Frischware wurde ein niedrigerer, geschlossener Bauteil als introvertiertes Rückgrat in den Hang eingebettet.

© Lukas Schaller