architek[tour] tirol – der architekturführer für tirol

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neues bauen in tirol 2018 - eine tour zu den preisträgerprojekten

Seit 1996 zeichnet das Land Tirol gemeinsam mit der Kammer der ZiviltechnikerInnen | Arch+Ing Tirol und Vorarlberg, Sektion ArchitektInnen, der ZV – Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs, Landesverband Tirol und aut. architektur und tirol alle zwei Jahre Bauten in Tirol aus, die dem Kriterium einer besonders vorbildlichen Auseinandersetzung mit den architektonischen Herausforderungen unserer Zeit sowohl in ästhetischer wie auch in innovatorischer Hinsicht entsprechen.

Die Tour führt zu dem im Jahr 2018 ausgezeichneten Projekt – dem Campus Technik Lienz von fasch&fuchs.architekten –, zu den vier Anerkennungspreisen, die an eine Brücke, einen Lebensmittelmarkt, einen Wohnbau und eine Freiklasse vergeben wurden sowie zu den sechs Bauwerken, die eine lobende Erwähnung erhielten.

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Eine Tour zu 11 Bauwerken
01

Campus Technik Lienz

Linker Iselweg 21, 9900 Lienz, A
Architektur: fasch&fuchs.architekten (2016-2018) BauherrIn: Land Tirol Der Schulcampus erhielt 2018 die "Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen".

Auf einem sehr beengten Grundstück direkt an der Isel sollte Raum für die Erweiterung von vier Schulen geschaffen werden. Die ArchitektInnen konzipierten dafür einen schmalen, schwebenden Baukörper direkt über der Uferpromenade, der die Bestandsgebäude verbindet und viel neuen Raum zur Verfügung stellt. Entlang eines offenen Ganges ordnen sich großzügig einsehbare Lehrräume an, die durch das konstruktive Stahlfachwerk strukturiert sind.

© Paul Ott
02

Dolomitenbad Lienz

Rechter Drauweg 1b, 9900 Lienz, A
Architektur: Machné & Glanzl Architekten (2015-2016) BauherrIn: Stadt Lienz Öffentlich zugänglich: während der Öffnungszeiten Die Sanierung und Erweiterung erhielt bei der "Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2018" eine lobende Erwähnung.

Das Dolomitenbad wurde in den 1970er Jahren von Manfred Machné als schlichte, schnörkelfreie Sportanlage im Geist der damaligen Zeit errichtet. 40 Jahre später hat dessen Sohn Hans Peter Machné das Bad so saniert und erweitert, dass ein stimmiges neues Ganzes entstanden ist. Kernstück der Erweiterung ist der Saunabereich mit einer geschwungenen Holzlamellen-Decke, deren Form auf die umgebende Bergwelt der Dolomiten Bezug nimmt.

© Paul Ott
03

Erweiterung, Umbau und Funktionssanierung HBLA für Tourismus

Neubauweg 9, 6380 St. Johann in Tirol, A
Architektur: Johannes Wiesflecker (2016-2017) BauherrIn: BIG Öffentlich zugänglich: teilweise Die Schulerweiterung erhielt bei der "Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2018" eine lobende Erwähnung.

Die Erweiterung der in den 1980er Jahren errichteten Tourismusschule besteht in einer statisch eigenständigen Ergänzung im zweiten Obergeschoss, mit der der L-förmige Bestand zu einem Hoftypus weiterentwickelt und gleichzeitig der Baukörper zu einer neuen Großform vereinfacht wird. Die statisch entwickelte Fachwerkträgerstruktur bildet zugleich auch die Raumstruktur und prägt als wichtiges Gestaltungselement die Atmosphäre des neuen "Theoriegeschosses".

© David Schreyer
04

MPREIS Weer

Nusspuite 2, 6114 Weer, A
Architektur: LAAC (2017) BauherrIn: MPREIS Öffentlich zugänglich: während der Öffnungszeiten Der Lebensmittelmarkt erhielt 2018 eine Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen.

Am Ortsrand von Weer entstand mit dem neuen MPREIS-Lebensmittelmarkt mit Café ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität. Das monolithische Gebäude öffnet sich mit einer transparenten Hauptfassade und vorgelagerter Terrasse Richtung Straße, die restlichen Fassaden sind von polierten Edelstahlpaneelen umhüllt, in denen sich die umgebenden Felder spiegeln. Im Inneren prägen künstliche Baumstützen aus Stahlbeton und gezielt gesetzte Ausblicke die Atmosphäre.

© Marc Lins
05

Sammlungs- und Forschungszentrum der Tiroler Landesmuseen

Krajnc-Straße 1, 6060 Hall in Tirol, A
Architektur: Franz&Sue (2016-2017) BauherrIn: Land Tirol Öffentlich zugänglich: nein Das neue Kompetenzzentrum erhielt bei der "Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2018" eine lobende Erwähnung.

Mit dem SFZ entstand in Hall ein Neubau für die vorher in elf Einzeldepots untergebrachten Sammlungsbestände der Tiroler Landesmuseen mit Restaurierungswerkstätten, Labors und Arbeitsplätzen. In Anlehnung an das Bild einer Schatzkiste konzipierten Franz&Sue einen nach außen weitgehend geschlossenen Monolith, der über die Fassadengestaltung Bezug auf die Funktion des Gebäudes nimmt. Das Innere ist nach dem Zwiebelprinzip organisiert: im Außenring liegen die Depots, ein mittlerer Ring dient der Erschließung, im Kern gruppieren sich die Arbeits- und Atelierräume rund um ein großes, begrüntes Atrium.

© Christian Flatscher
06

Tiroler Fachberufsschule für Garten, Raum und Mode – Zubau Werkstättengebäude

Kaiser-Max-Straße 3, 6060 Hall in Tirol, A
Architektur: Veronika C. König, Werner Kleon, Rudolf Palme (2016-2017) BauherrIn: Land Tirol Öffentlich zugänglich: nein Das Werkstättengebäude erhielt bei der "Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2018" eine lobende Erwähnung.

Als Erweiterung der in Teilen des Salesianerinnen Frauenkloster Thurnfeld in Hall untergebrachten "Tiroler Fachberufsschule für Garten, Raum und Mode" entstand ein niederer, zum Teil in den Boden abgesenkter Baukörper, der fließend in die Landschaft übergeht. Drei Innenhöfe zonieren das Gebäude in die verschiedenen Nutzungsbereiche, die durch eine offene Erschließungszone mit inselförmig angeordneten Nebenräumen miteinander verbunden sind.

© Lukas Schaller
07

Volksschule Absam Dorf

Dörferstraße 56, 6067 Absam, A
Architektur: Schenker Salvi Weber (2015-2016) BauherrIn: Gemeinde Absam Öffentlich zugänglich: nein Erreichbarkeit: direkt im Dorfzentrum Die Schulerweiterung erhielt bei der "Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2018" eine lobende Erwähnung.

Als Erweiterung der unter Denkmalschutz stehenden Volksschule Absam realisierten Schenker Salvi Weber einen zweigeschossigen Neubau für Kindergarten und Kinderkrippe, der sich in seinem Volumen und mit seiner Kratzputzfassade ins historisch Dorfbild einfügt. Die Dreifachturnhalle wurde unter die Erde gelegt, darüber entstand ein großzügiger Platz, der sowohl als geschützter Pausenhof als auch als Art Dorfplatz funktioniert.

© Bengt Stiller
08

Grenobler Brücke

Langer Weg - Haller Straße, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Hans Peter Gruber (2016-2017) BauherrIn: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Die Brücke erhielt 2018 eine Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen.

Die direkt an die bestehende Straßenbrücke "Grenobler Brücke" angeschlossene, neue Straßenbahnbrücke über den Inn ist ein wesentlicher Bestandteil der geplanten Regionalbahn zwischen Völs und Rum. Das aus einem Wettbewerb hervorgegangene Projekt von Hans Peter Gruber (Architektur) und Thomas Sigl (Tragwerksplanung) besteht in einer Fachwerksbrücke in Verbundbauweise, in die unterhalb der Straßenbahntrasse ein Fuß- und Radweg integriert ist.

© Johannes Felsch
09

Sozialpastorales Zentrum St. Paulus

Reichenauerstraße 68/72/74, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Marte.Marte Architekten (2014-2017) BauherrIn: Neue Heimat Tirol Öffentlich zugänglich: teilweise Das Ensemble erhielt bei der "Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2018" eine lobende Erwähnung.

An Stelle von zwei Bestandsgebäuden südlich und östlich der Pauluskirche realisierte die NEUE HEIMAT TIROL zum einen ein sozialpastorales Zentrum für die Pfarrgemeinde St. Paulus und zum anderen einen Wohnbau mit ca. 70 Mietwohnungen. Marte.Marte Architekten bringen das umfassende Raumprogramm in drei locker rund um die Kirche angeordneten Gebäuden unter, die in ihrer Summe auch als neues Stadtteilzentrum für die Reichenau fungieren.

© Faruk Pinjo
10

Wohnbebauung f49

Fürstenweg 49, 49 a-c, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Johannes Wiesflecker, Michael Kritzinger (2015-2016) BauherrIn: Weinberg Bauträger & Projektentwicklungs GmbH, Riederbau Öffentlich zugänglich: teilweise Erreichbarkeit: in der Höttinger-Au, zwischen Fürstenweg und Ampfererstraße Der Wohnbau erhielt 2018 eine Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen.

An Stelle einer Tankstelle wurde im dicht bebauten Siedlungsgebiet ein Wohnbau mit ca. 100 Wohnungen errichtet, der beispielhaft zeigt, wie in städtebaulichen Strukturen der Nachkriegsmoderne nachverdichtet werden kann, ohne die Monotonie und Gleichförmigkeit derselben zu perpetuieren. Mehrere langgezogene Bauteile unterschiedlicher Höhe wurden so auf dem schmalen Grundstück platziert, dass ein spannungsvolles Ensemble mit einer klaren Mitte entstand.

© David Schreyer
11

FREIRAUM! - Freiklasse für die Naturparkschule Fließ

Dorf 181, 6521 Fließ, A
Architektur: he und du (2016-2017) BauherrIn: Gemeinde Fließ Die von SchülerInnen gebaute Freiklasse erhielt bei der "Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2018" einen Sonderpreis.

Aus der Idee, mit SchülerInnen ein Baumhaus zu bauen, ist in einem komplexen Prozess eine ganze Freiklasse entstanden, ein einfacher Holzbaukörper, der mit einem Steg und einer Terrasse an den Hang oberhalb der Schule angedockt ist. Von der Projektidee über den Entwurf bis zur 1:1 Umsetzung wurde das Projekt in zahlreichen Unterrichtsfächern begleitet und so eine konkrete Themenstellung fächerübergreifend behandelt.

© David Schreyer