josef lackner: ungebautes
ausstellungIm Rahmen der Aufarbeitung des Archivs von Josef Lackner (1931–2000) für die Erstellung einer Monografie wurde als erste Würdigung des 2000 verstorbenen Josef Lackner eine Ausstellung mit Plänen, Modellen und Fotos seiner wichtigsten utopischen Projekte und nicht realisierten Wettbewerbsbeiträge zusammengestellt. Lackner zählt zu den bedeutendsten Architekten Tirols nach dem 2. Weltkrieg. Als Schüler von Clemens Holzmeister an der Akademie der Bildenden Künste in Wien prägte er sowohl durch seine Bauten wie auch durch seine Lehrtätigkeit an der Universität in Innsbruck maßgeblich die Architekturentwicklung des Landes. Mit dieser Ausstellung wurde das weitgehend unbekannte Werk von Lackner vorgestellt.
Architektur ist dem Denkenden vorbehalten und dem Empfindenden geschenkt. (Josef Lackner)
Josef Lackner
Josef Lackner wurde 1931 in Wörgl, Tirol geboren. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste, Wien in der Meisterschule Clemens Holzmeisters. Seit 1961 hatte er ein eigenes Atelier in Innsbruck und wurde 1979 zum ordentlichen Universitätsprofessor für Entwerfen an der Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur der Universität Innsbruck ernannt. Josef Lackner starb im vergangenen Jahr.
Josef Lackner’s Anspruch an die Architektur wie an seine Zeitgenossen war von einer kompromißlosen und konsequenten Haltung geprägt. Ihm ging es in seinem Leben wie in seinem Bauen immer um das sogenannte Wesentliche. Viele seiner Werke sind Statements zum Thema Architektur, grundsätzliche Aussagen zur gestellten Bauaufgabe und Raum gewordene Konzepte. In diesem Sinne war Lackner Fundamentalist, der nicht ohne Ironie und Gelassenheit gegenüber dem Zeitgeist die Architektur an sich zu bearbeiten versuchte und sich bewußt quer zur herrschenden Ästhetik stellte. In diesem Sinne prägte er auch viele Architekten, sowohl als Lehrer wie auch durch sein Werk.
Seine Bauten sind gekennzeichnet durch ihren herben Charme, ihre feine Intelligenz und ihren oft zeichenhaften Auftritt. Was er verabscheute war Gedankenlosigkeit und Oberflächlichkeit, er verweigerte sich modischen Tendenzen und hinterfragte kraft seiner Individualität immer das System, sei es das der Architektur oder der Gesellschaft.
Geteilt in drei Bereiche (Sakral- und Kirchenbau - Wohnbau, Einfamilienhäuser und Tourismusbauten - Idee und Konstruktion) zeigt die Ausstellung insgesamt 37 ungebaute Projekte, zum Teil Wettbewerbe, Studien, Konzepte in Form von Originalmodellen, Originalplänen und Modellfotos.
Die präsentierten Projekte sind:
- 1957 Der ideale katholische Kirchenraum, Kirche Kirchdorf
- 1958 Nationaloper Sydney
- 1962 Kirche Pertisau
- 1964 Hotelzentrum Mösern, Jugendherberge Lienz, Hochhaus Brückenkopf/Innsbruck
- 1965 Wohnanlage B85
- 1966 Rotationsbad, Bauring Wien, Friedenskirche Bürs
- 1967 Hallenbad Telfs, Wohnanlage Moos, Kirche Feldkirch
- 1969 Sporthotel Monte Pana
- 1970 Pfarrzentrum Landau
- 1972 Wohnen Morgen/Hollabrunn
- 1973 Ferienanlage Santorin, Haus Rief-Kley
- 1975 Modern Wohnen/Wallersee, Kirche Leonding
- 1976 Kirche Krems, Haus Bloch
- 1977 HI-Technik, München
- 1979 Hotelanlage Buchen I + II
- 1980 Innbrücke Innsbruck
- 1981 Peergründe
- 1982 Haidebrücke
- 1984 Bürohaus Akzente/Frankfurt
- 1985 Haus Lackner
- 1989 SoWi Innsbruck
- 1992 Expo Sevilla, Studentenheim Technik/Innsbruck
- 1994 Kirche Grieskirchen, Tyrolean Verwaltungsgebäude
Konzept: Monika Abendstein
Arno Ritter
Archivaufbereitung: Monika Abendstein
Projektauswahl: Monika Abendstein
Friedrich Achleitner
Peter Hellebart
Rainer Köberl
Christof Lackner
Inkarie Lackner
Johann Georg Gsteu
Arno Ritter
Ausstellungsgestaltung: Arno Ritter
Nikolaus Schletterer