Intervention Lab: Common Ground
führungEine Führung durch und zwei Performances in der szenografischen Installation, die das Intervention Lab im aut eingerichtet hat.
weiterlesen …Beitrag zur Ausstellung "Potenziale 3"
ausstellungIn den letzten Jahren ist die Diskussion über Wohnbau, Städteplanung, öffentlichen Raum und grundsätzlich über Raumpolitik noch mehr in die Öffentlichkeit gerückt und ist aus einer architektonischen Agenda nicht mehr wegzudenken. An vielen Orten auf der ganzen Welt entstehen Initiativen, Bewegungen und Diskurse, die eine Diskussion über das Thema Raum verlangen.
Eleni Boutsika Palles, Verena Rauch, Walter Prenner und Xotil Natke haben für die Ausstellung ihre Forschungsthemen in ein gemeinsames Konzept gefügt und räumlich in eine performative und szenografische Installation übersetzt, die das Potenzial des öffentlichen Raums ins aut verlagert. Die Installation bietet einen „Common Ground“, auf dem verschiedene Elemente in ständiger Bewegung und Interaktion atmosphärisch zu einem großen Bühnenbild verschmelzen und in der die einzelnen Forschungsthemen in einem umfassenden Experiment gemeinsam als Gegenpol zur Idee linearer urbaner Prozesse umgesetzt werden.
Der öffentliche Raum ist historisch betrachtet der Raum, in dem sich Meinungen bilden, in dem es Austausch gibt und in dem Demokratie ausgeübt werden kann. Es ist auch der Raum, der es der Gesellschaft überhaupt ermöglicht hat, weit mehr als nur eine Ansammlung von einzelnen Personen zu sein, der Raum, der es ermöglicht hat, Bewusstsein zu generieren, als Kollektiv zu denken, zu fühlen, zu kämpfen und zu leben. Durch diese 1 : 1-Intervention verschiebt sich die Schwelle des Innen-Außen und Privat-Öffentlichen und es entsteht eine Schnittstelle, die die Ausstellungsumgebung in einen Ort des Experiments und Engagements verwandelt.
Die Lounge erweitert sich um eine neue Ebene und nimmt Installationen des Galeriebereiches auf. Durch das Umkehren der vorgegebenen Nutzung des Raums entsteht ein Perspektivenwechsel, der zu einer neuen Raumwahrnehmung führt. Durch Sound, Video, Bild und Text werden die Flächen zu einem informationstragenden, performativen Muster raumpolitischer Inhalte, das als Reaktion die Aktion und Interaktion der Besucher*innen fördert. Die Werkzeuge und Techniken, die für diese temporäre Installation verwendet werden, sind der szenografischen Welt entlehnt: Licht und Farbe werden zu unverzichtbaren Materialien, das Ephemere und das Transformative werden hier umarmt.
Die Kulisse fungiert als Schnittstelle, die nicht nur Raum für Debatte, Austausch, Meinung und Ausdruck architektonischer und räumlicher Konsequenzen unserer bebauten Umwelt ist, sondern auch Performances generiert und zur intuitiven Begehung und interaktiven Nutzung anregt – ein Forschungsapparat für Entwurfsprozesse mit Schwerpunkt auf dem Unvollendeten, Unvollkommenen und Transformativen.
Als eine Bühne, die als Teil des urbanen Netzwerks und als Erweiterung des öffentlichen Raumes verstanden wird, soll diese Plattform auch für Veranstaltungen externer Vereine, Tanz- oder Theatergruppen, Poetry-Slam-Abende, Performances, Workshops etc. dienen. Dadurch wird einerseits die Kommunikation und der Informationsaustausch von Inhalten der Architekturfakultät ermöglicht und gestärkt, andererseits werden durch die interaktiven Flächen auch Stimmen, Positionen oder Meinungen von außen zugelassen, gefördert und gesammelt. Das Kabinett, das sich unter der Plattform versteckt, dient als Plattform für Radiosendungen und als Labor oder Küche, um Rezepte zu und für Aneignung, Protest und Meinungsäußerung im öffentlichen Raum zu generieren.
intervention lab
eleni boutsika palles geb. 1984 in Athen (GR); PhD: „Urban scenographics“
xotil natke geb. 1985 in Zaldibia, Baskenland (ES); PhD: „Utopische Architektur? Oder Mitgestalter bei der Reproduktion gesellschaftlicher Verhältnisse – ‚Die Architektur als Produktionsmittel‘“
walter prenner geb. 1975 in Schlanders (IT); PhD: „Infiltration des emotionalen und gestalterischen Mehrwertes von Architektur über temporäre Bauten in die Gesellschaft und die Politik“
verena rauch geb. 1978 in Feldkirch (AT); PhD: „Die Architektur des Möglichen“
Für nähere Informationen zu den einzelnen Beiträgen haben die Autor*innen pdf-files (s. Downloads) sowie Kurzfilme zusammengestellt.
Eleni Boutsika – Urban Scenography | potenziale 3 from potenziale 3 on Vimeo.
Xotil Natke – Utopische Architektur | potenziale 3 from potenziale 3 on Vimeo.
Walter Prenner – Eine subversive Strategie | potenziale 3 from potenziale 3 on Vimeo.
Verena Rauch – Die Architektur des Möglichen | potenziale 3 from potenziale 3 on Vimeo.
Eine Führung durch und zwei Performances in der szenografischen Installation, die das Intervention Lab im aut eingerichtet hat.
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