New Media Lab: Embodied Potentials
führungEine Führung durch die beiden interaktiven Installationen, die mit neuartigen Beziehungen zwischen Mensch und Maschine bzw. Mensch und Umgebung experimentieren.
weiterlesen …Beitrag zur Ausstellung "Potenziale 3"
ausstellungDer embodied potentials room erforscht die kognitiven und wahrnehmungsspezifischen Fähigkeiten des menschlichen Bewusstseins anhand interaktiver Raumexperimente durch den Einsatz von Techniken wie VR (Virtual Reality), KI (Künstliche Intelligenz) oder Motion Tracking (Bewegungserfassung). Aufbauend auf den Konzepten der Phänomenologie und Kognitionswissenschaft, auf Gaming und techno-kulturellen Studien zeigt der embodied potentials room zwei Installationen, deren Ziel es ist, die menschliche Wahrnehmung virtuell zu erweitern, um neue Kommunikations- oder spekulative Raumzeitkonzepte zu entdecken. Die Installationen experimentieren mit neuartigen Beziehungen zwischen Mensch und Maschine sowie Mensch und Umgebung – unabhängig ob diese virtuell oder real sind.
cenk guzelis: trauma machines
Welche sensorische Stimulierung benötigt der virtuelle Raum, um ein intensiv architektonisch wahrnehmbarer Raum zu werden? William Gibson imaginiert in seinem Buch „Neuromancer“ virtuelle Räume, in denen „Subjekte“ in eine künstliche Intelligenz hineingeboren und mit ihr verbunden werden. Heute werden Menschen zu Metakörpern, die zwischen einem realen und virtuellen Leben pendeln und so zu multiplen Schizo-Existenzen werden. Deleuze nannte diese „Dividuen“ – Körper ohne Organe, bestehend aus einer Vielzahl von körperlosen Avataren innerhalb der immateriellen Datenlandschaften.
Cenk Guzelis‘ interaktive Installation zeigt „Körper“ von virtuellen Avataren. Überzeugt von deren Relevanz vermitteln seine virtuellen Avatare sinnliche Erfahrungen jenseits der Realität. Das Projekt baut, unter Verwendung von VR und KI, auf den Ideen der neurokognitiven Architektur auf und agiert als Vermittler zwischen computation und cognition. Die Arbeit stößt dabei eine Diskussion über neue spekulative Architekturkonzepte an, bei der die Wahrnehmung, die Propriozeption und die Interozeption wesentliche Designvokabeln werden.
anirudhan iyengar: metaphysical environments
Die ortsspezifische Installation entwickelt eine neue Perspektive auf das Unheimliche als emotionales Verhältnis zur konstruierten Wirklichkeit. Die Arbeit ist inspiriert von der COVID-19-Pandemie, thematisiert die Unsicherheit jener Zeit und visualisiert den emotionalen Zustand des Eingesperrtseins im eigenen Haus.
Anirudhun Iyengars Arbeit bewegt sich zwischen visuell Bekanntem und Unbekanntem, zwischen dem Heimeligen und dem Unheimlichen. Architektur versteht Iyengar dabei als eine Erfahrung unseres Seins in der Welt, die unseren Realitätssinn und das Selbst stärkt. Das spekulative Projekt stellt sich die Frage, ob immersive Erfahrungen unsere alltäglichen Erzählungen über die Beziehung zu Objekten verändern und dadurch unsere Wahrnehmung vom Selbst und der Realität beeinflussen können.
new media lab
cenk guzelis geb. 1990 in Istanbul (TR); PhD: „Trauma Machines – A neuropheno-menological approach towards a cognitive architecture in virtual“
anirudhan iyengar geb. 1991 in Chennai (IN); PhD: „Metaphysical Environments“
Für nähere Informationen zu den einzelnen Beiträgen haben die Autor*innen pdf-files (s. Downloads) sowie Kurzfilme zusammengestellt.
Cenk Guzelis – Trauma Machines | potenziale 3 from potenziale 3 on Vimeo.
Anirudhan Iyengar – Metaphysical Environments | potenziale 3 from potenziale 3 on Vimeo.
Eine Führung durch die beiden interaktiven Installationen, die mit neuartigen Beziehungen zwischen Mensch und Maschine bzw. Mensch und Umgebung experimentieren.
weiterlesen …