cook[ing] architecture
veranstaltungMario Ramoni, Klaus Schlögl and Erich Wucherer proudly present movies and goodies
weiterlesen …film. architektur. stadt
ausstellung>> 360° Panorama zur Ausstellung
Öffnungszeiten für diese Ausstellung:
Montag bis Freitag 14:00 - 19:00 Uhr
Jeden Donnerstag 14:00 - 21:00 Uhr
Jeden Samstag im März 10:00 - 17:00 Uhr
Schülervorstellungen außerhalb der Öffnungszeiten (Vormittag) nach Vereinbarung
In Zusammenarbeit mit dem Cinematograph LEOKINO:
Sondervorführung:
Alphaville
Regie: Jean-Luc Godard
Donnerstag, 6. Februar 2003, 19:15 Uhr im LEOKINO (Großer Saal)
für ArchitektInnen, Städteplaner und Cineasten
"Das Kino wird der getreue Interpret der kühnsten Träumen der Architektur sein, prophezeite Luis Buñuel einst in Anbetracht des monumentalen Science-Fiction-Filmepos „Metropolis“ (1927). Er sollte Recht behalten, denn die Illusionskraft des Kinos war dem Zeitgeist ebenso hörig wie sie den jeweiligen Bauutopien entsprach. Aufbereitet in mehreren Themen-Schwerpunkten auf vier Terminals nach jeweiligen Stilgattungen aufgefächert und chronologisch geordnet, werden sowohl historische, als auch zeitgenössische Architektur-Dokumentationen und spannende Architektenporträts, die sowohl durch ihre künstlerisch-ambitionierte, avantgardistische Art und Weise, als auch ihren sachlichen Dokumentations- und Informationswert überzeugen, gezeigt.
Diese bisher sowohl einzigartige, als auch umfassendste virtuelle Ausstellung über Filmarchitektur, die in Form einer benützerfreundlichen Image-Bank aufbereitet wurde, versammelt rund 180 Schlüsselbeispiele aus allen Filmgenres im Netzwerk des internationalen Kinos und der globalen Architektur.
In diesem Streifzug durch die gesamte Filmgeschichte wird Architektur in Form von einigen der bemerkenswerten Raum-Inszenierungen erkundet, angefangen von den Klassikern und Meisterwerken der realistischen "Straßenfilme“, "Stadtsinfonien“ und einfachen Baudokumentationen des Neuen Bauens im Stil der Neuen Sachlichkeit, bis zu utopischen Entwürfen der SF-Filme und visionären Stadtbildern aus allen Epochen. Hinzu kommen Formen von Essay, Kritik und Dokumentation, die sich ausdrücklich der Architektur und des zeitgenössischen Urbanismus widmen. Ausgewählt wurden bekannte wie auch unbekannte Filmbeispiele, deren Ästhetik und Wahrnehmungsoptik dem architektonischen Sehen und Denken entsprechen und dieses miteinbeziehen.
Gedacht ist an eine langfristige, kontinuierliche und fundierte Aufarbeitung, Katalogisierung und Auseinandersetzung mit dem Thema Architektur-im-Film samt Aufbau eines mustergültigen Archivs zur Erforschung und Vermittelung der Kinoarchitektur. Der Aufbau einer Mediathek mit professionellen DVD- und Videobeispielen schafft die ersten Grundlagen sowohl für eine fundierte, didaktische Vermittelung, als auch Erforschung des komplexen Themas.
Vorerst Grundsätzliches: Das 20. Jahrhundert war ein „filmisches“ Jahrhundert. Filmwerke sind die Medien der Massenkommunikation unseres Jahrhunderts. Filme schafften nicht nur einige Mythen der Moderne, sondern prägten den Zeitgeist und mitunter auch den Bau- und Designstil einer Epoche. Beginnt unsere Mechanisierung des Blickes, die Medialisierung unserer Wahrnehmung bereits vor der tatsächlichen Wahrnehmung des Raumes? Im Zeitalter des Kinos sind die Raumgefühle jedenfalls medial vorgeprägt. Es werden daher nur Produktionen der Film- und Videoindustrie über die Themenbereiche Architektur und Stadt mit jenem Medium gezeigt, für das sie produziert wurden: Bildschirm, Screen, Projektionsfläche. Ausschließlich zweidimensionale Raumerfahrungen.
Terminal 1
Passagen der Moderne: Baudokumentation zum Bauen im 20. Jahrhundert
Das historische Verhältnis von Architektur und Film, mit den jeweiligen Betonungen auf Raum-Bild in der Architektur und Bild-Raum im Kino, soll bei dieser Darstellung zeigen, nach jeweils welchen visuellen und ästhetischen Strategien vorgegangen wurde, Architektur ins Bild zu rücken. Die Tatsache, dass Filmdokumente den Zeitgeist wiedergeben, macht sie zu historischen Artefakten und Dokumenten. Egal wie man Architektur letztlich wahrnimmt und rezeptiert – ob sinnlich-haptisch oder medial – es bleibt der unausweichliche Unterschied, dass der architektonische Raum in der Foto-, Film- oder Videographie anderen Gesetzen folgt als der wirkliche gebaute Raum. Im Film dominieren von vornherein Form und Aussage über den unmittelbaren Zweck des Baus. Der Abstand zu allem Faktischen ist gewollt und klar. Etwa fünfzig ausgewählte Beispiele des Genres der „Baufilme“ repräsentieren die intendierte Vielschichtigkeit der Zugänge zum Thema. Zwischen einer gegenstandsbezogenen, kognitiven und dokumentarischen Wiedergabe des architektonischen Raumes und der vollständigen De-Konstruktion und De-Kontextualisierung im experimentellen Bereich gibt es mannigfaltige Umsetzungen zwischen Dokument, Essay, Recherche, Bau- und Werkmonographie. Leben und Werk der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts, deren Bauten und Wirken jeweils Ausdrücke der Hoffnungen und Utopien der Moderne waren, werden erstmals in Österreich vorgestellt: Le Corbusier, Albert Kahn, Frank Lloyd Wright und das Bauhaus hatten einen entscheidenden Anteil sowohl am Verlauf der Baugeschichte als auch am Ausgang der technologischen Entwicklung und vollständigen Industrialisierung im letzten Jahrhundert, deren Schlüsselprojekte das so genannte „Neue Bauen“ prägten.
Terminal 2
Urbanität und Ästhetik: Mega-Cities, Global-Cities und Urban Studies
Film und Stadt haben vieles gemein. Beide sind künstliche Wirklichkeiten, die, neben allem anderen, Erlebnis- und Bildräume anbieten. Dass also die städtische Realität als Konstruktion nicht nur architektonische und urbane Komponenten enthält, sondern auch geschichtliche und wahrnehmungstechnische Aspekte, wurde mit der Erfindung der Kinematographie am Ende des 19. Jahrhunderts erstmals zum dominanten Reflexionsinhalt über die moderne Metropole. In diesem Filmblock werden neben aktuellen und experimentellen Dokumenten und kurzen Essayfilmen über einige „Global Cities“ auch viele berühmte Stadtessays und Stadtsinfonien vorgestellt. Es wird versucht, das uralte Thema Stadt mit den besten und aktuellsten Beispielen zu definieren beziehungsweise zu erklären. Um die eigentümliche „Bildsprache“ der Stadt um ihre historische Dimension zu erweitern, werden präzise Ortsvermessungen anhand konkreter Fallbeispiele, etwa Manhattan, Berlin, London und Paris dargestellt. Des Weiteren sind einige kanonische Spielfilme aus der internationalen Filmgeschichte vertreten, die die Stadt nicht nur zum eigentlichen Thema, Stoff und Inhalt haben, sondern in denen sie darüber hinaus zum stummen Mitspieler der Handlung wird. Objekt, Bild und Sinnbild werden im Idealfall eins und „reden“ gleichsam mit dem Publikum: Das sehen die wenigen guten Filmarchitekten in der Branche als die grundsätzliche Aufgabe der Filmbauten.
Terminal 3
Urban Fiction: Realistische und futuristische Stadtvisionen, Zukunftsszenarien
Der angesehene Filmkritiker Siegfried Kracauer schrieb einst, dass "die blödsinnigen und irrealen Filmphantasien die Tagträume der Gesellschaft sind, in denen ihre eigentliche Realität zum Vorschein kommt, ihre sonst unterdrückten Wünsche sich gestalten." SF-Filme geben Auskunft über den Zustand der Gesellschaft, über ihre Träume und Albträume. Der SF-Film katapultierte uns als Beobachter, beschränkt auf die visuelle Ebene, aus einem geschlossenen Raum in eine Welt hinaus, die wir aber niemals betreten konnten. Sie blieb uns immer fern, so nah sich uns auch die Bilder aufdrängen mochten, während wir mit unserem Körper in den Raum einer zweiten Natur, der künstlichen Wirklichkeit, eintauchen, in dem seit der Moderne Heterogenität und Anonymität herrschten. Die lesbare, narrative Stadt der Zukunft ist stets die Projektion unserer Gegenwart. Die filmischen Zukunftsszenarien setzen also dort fort, wo die Gegenwart endet, so dass der ins Utopia Reisende sich wieder an die Linearität der realen Städte halten muss. Über diese „Vorzeichen“ machte sich Walter Benjamin einmal Gedanken, ihm fiel auf, dass jede Saison in ihren „neuesten Kreationen“ irgendwelche „Flaggensignale der kommenden Dinge“ bringe und wer sie zu lesen verstände, „im voraus um neue Strömungen der Kunst, um neue Gesetzbücher, Kriege und Revolutionen“ Bescheid wüsste.
Terminal 4
Cyber-Space – Unmögliche Welten
Die Umwelt wird immer medialer, die Städte damit immer irrealer. Sowohl die Grenzen zwischen Zentrum und Peripherie als auch zwischen „starren“ und „fließenden“ Räumen lösen sich zusehends auf, denn die virtuellen Welten überwuchern bereits die wirklichen. Noch nie hatten wir eine Zeit – und das nicht nur im Kino – erlebt, in der wir von wesentlich mehr medial abgebildeten Räumen penetriert werden als von wirklichen Räumen. Eine Entwicklung, auf die zeitgenössische Künstler unterschiedlich reagieren. Mit den interaktiven und immersiven Techniken der Computersimulation verschmelzen Bild und simulierter „Raum“; mit den Möglichkeiten der Kombination von Telepräsenz und Telemotorik sogar Bild und realer Raum mit einer geradezu wahnsinnigen Geschwindigkeit und einer wahnwitzigen Vervielfältigung. Mit den ausgefeilten Sampling-Techniken, die den architektonischen Raum zu einem „endlosen“ Cyberspace mit beweglichen Szenarien auflösen, werden wir wohl die Vorstellung von Raum und Zeit anders wahrnehmen. Das Reisen in den unmöglichen Welten, in den neuen urbanen Zonen, im öffentlichen Datenraum, findet in umbauten Räumen statt, die nur noch Schutzhülle für Prozesse innerhalb einer Rechenmaschine sind und keiner „architektonischen“ Funktionen mehr bedürfen.
Mario Ramoni, Klaus Schlögl and Erich Wucherer proudly present movies and goodies
weiterlesen …In Zusammenarbeit mit dem LEOKINO Cinematograph präsentiert das Architekturforum Tirol den Film "Alphaville" von Jean-Luc Godard im LEOKINO.
weiterlesen …Seit 2003 sammelt das aut gemeinsam mit Helmut Weihsmann als Kurator laufend Schlüsselbeispiele aus allen Filmgenres rund um Architektur, Stadt und Design.
weiterlesen …