architek[tour] tirol – der architekturführer für tirol

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berg auf, berg ab - seilbahnstationen, bergrestaurants und -hütten

Bauen in den Bergen ist immer durch die Spannung zwischen der bestehenden Natur und dem gestalterischen Eingriff bestimmt. Die Dramatik der Landschaft und die zum Teil extremen Rahmenbedingungen forderten und fordern die Architekten zu unterschiedlichen Antworten und Lösungsansätzen heraus.

Diese Tour bietet Ihnen eine Zusammenstellung von Bauwerken aus ganz Tirol – Seilbahnstationen, Bergrestaurants, Hütten und Aussichtspunkte –, die es wert sind, im Zug von Wanderungen und Skitagen auch einmal näher betrachtet zu werden. Von Ikonen des alpinen Bauens wie den Stationen der Nordketten- bzw. der Vallugabahn bis hin zu aktuellen, hochkomplexen technologischen Lösungen reicht die Bandbreite der ausgewählten Projekte.

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Eine Tour zu 46 Bauwerken
01

Talstation Rendlbahn und Fußgängerbrücke

Ingenieur-Julius-Lott-Weg, 6580 St. Anton am Arlberg, A
Architektur: driendl*architects (2009) Bauherr:in: Arlberger Bergbahnen AG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Die Bergstation wurde durch LEGOS Architektur umgebaut und um ein Panoramarestaurant erweitert.

Nur 150 m entfernt von der, ebenfalls von driendl*architects geplanten, Talstation der Galzigbahn erschließt die neue Rendlbahn erstmals die andere Talseite direkt vom Ortszentrum aus. Das in dynamischer Formensprache aus Stahl, Glas und Beton ausgeführte Bauwerk fungiert in seiner unteren Ebene als Busterminal, von dem aus die Gäste über Rolltreppen direkt in den Einstiegsbereich der Gondeln kommen. Eine, in langem Schwung gezogene, neue Fußgängerbrücke verbindet das Ende der Skipiste mit der ins Gelände integrierten Talstation.

© Milli Kaufmann
02

Talstation Galzigbahn

Kandaharweg 9, 6580 St. Anton am Arlberg, A
Architektur: driendl*architects (2006) Bauherr:in: Arlberger Bergbahnen AG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Die Talstation wurde 2009 beim ISR Architektur Award prämiert.

Die Talstation der Galzigbahn präsentiert sich in einer eigenwilligen, auf den ersten Blick künstlich anmutenden Gestalt. Der Glas-Stahl-Beton-Bau ist allerdings keine architektonische Selbstinszenierung, sondern eine unmittelbar aus der innovativen Seilbahntechnik entwickelte Form. Über massiven Betonflügelwänden erhebt sich ein geschwungener Baukörper mit gläserner Haube, der den Bewegungsablauf der Bahn nachzeichnet und das technische Innenleben sichtbar macht.

© Bruno Klomfar
03

Vallugabahn (Mittel- und Bergstation)

Bergstation Galzigbahn, 6580 St. Anton am Arlberg, A
Architektur: Willi Stigler sen. (1951-1954) Bauherr:in: Arlberger Bergbahnen AG Erreichbarkeit: von St. Anton aus mit der Galzigbahn zur Talstation der Vallugabahn

Mit der Mittel- und der Bergstation der Vallugabahn setzte Willi Stigler sen. zwei autonome und auf den jeweiligen Ort abgestimmte Baukörper in die Felsregion. Ganz der Sprache der 1950er Jahre verbunden, vermitteln die beiden Stationen mit ihren dynamischen, plastischen Formen und der Farbgebung Optimismus und Fortschrittsglauben. Wie Adlerhorste kleben sie selbstbewusst am Berg und lassen die Touristen die Dramatik der Landschaft "hautnah" erleben.

© B&R
04

Pardorama

Pardatschgrat, 6561 Ischgl, A
Architektur: Jäger Architektur (2004-2005) Bauherr:in: Silvretta Seilbahn AG Ischgl Öffentlich zugänglich: nur während der Wintersaison geöffnet Erreichbarkeit: von Ischgl aus mit der Pardatschgratbahn (ca. 15 min.)

Das Panoramarestaurant mit Kongresszentrum auf dem 2.620 m hohen Pardatschgrat im Skigebiet Ischgl zeichnet sich durch die Verwendung schlichter Formen und Materialien aus. Besondere Herausforderung bei der Errichtung der beiden Baukörper war es, eine technologische Lösung zu finden, mittels der die durch Frost-Tauwechsel ausgelösten Hebungen und Senkungen des Untergrundes ausgeglichen werden können.

© Fotostudio Mario
05

Schihütte Addis Abeba(r)

Galtür 1b, 6563 Galtür, A
Architektur: VENTIRAARCHITEKTEN (2007) Bauherr:in: Adalbert Walter Öffentlich zugänglich: tägl. ab 10 Uhr, Après Ski während der Saison ab 15 Uhr

Auf der Schipiste der Alpkogelbahn im Skigebiet Galtür findet man mit der "Addis Abeba[r]" eine Schihütte, die nicht den gängigen Klischees der Hüttenromantik entspricht. Dem Entwurfsgrundgedanken eines Schneekristalls folgend setzten ventira. architekten einen weißen Kubus mit Einschnitten und vorgehängten Panorama-Fensterboxen in den Hang.

© Albrecht I. Schnabel
06

Natur- und Kulturpanorama "Gacher Blick"

Gachenblick 100, 6521 Fließ, A
Architektur: columbosnext (2015-2016) Bauherr:in: Naturpark Kaunergrat Erreichbarkeit: von Landeck aus über Fließ oder über das Pitztal Richtung Naturparkhaus Kaunergrat TIPP: Naturparkhaus mit einer multimedialen Ausstellung zum Naturpark Kaunergrat.

Als Erweiterung des bestehenden Naturparkhaus am "Gachen Blick"– der Schnittstelle zwischen Kaunertal, Pitzal und Inntal – wurde ein Natur- und Kulturpanorama mit Aussichtsplattform realisiert. Ein neu angelegter Weg, ausgeführt in schlichten Betonelementen, mündet in eine Brücke und die weit über das 800 m steil abfallende Gelände auskragende Plattform. Gitterroste am Boden und auf den Seiten sowie eine Glasfront ganz vorne verstärken das Rundum-Erlebnis der Natur an dieser extrem exponierten Stelle.

© Hanno Mackowitz
07

Möseralmbahn

Seilbahnstraße 44, 6533 Fiss, A
Architektur: Peter Thurner, Antonius Lanzinger (1995) Bauherr:in: Fisser Bergbahnen GmbH Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten TIPP: Sommer-Funpark Fiss auf der Möseralm

Die technische Herausforderung, eine Station für zwei Seilbahnen zu errichten, lösten die Architekten – Sieger eines geladenen Wettbewerbs der Fisser Bergbahnen – mit zwei winkelartig zueinander gestellten Baukörpern, die über eine einheitliche Blechdachhaut verbunden sind. Durch die Ausnutzung eines Geländesprungs konnte das Bauvolumen der Doppelstation relativ niedrig gehalten und in das Ortsbild der Gemeinde Fiss integriert werden.

© Günter R. Wett
08

Falginjochbahn

Gletscherstraße 240, 6524 Kaunertal, A
Architektur: Baumschlager Hutter Partners (2019) Bauherr:in: Kaunertaler Gletscherbahnen GmbH Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Erreichbarkeit: direkt neben dem Parkplatz beim Gletscherrestaurant (Talstation) Die Stationsbauten erhielten 2020 einen Anerkennungspreis des Landes Tirol für Neues Bauen.

Für die am Kaunertaler Gletscher neu errichtete Falginjochbahn entwickelten die Architekten ausgehend von den technischen Anlagen der Seilbahntechnik zwei technoid wirkende Infrastrukturbauwerke aus Beton, Stahl und Glas. Die auf 2.750 m liegende Talstation besteht aus einem großen, verglasten Stahlfachwerkkörper auf einem Betonsockel, die auskragende Bergstation auf über 3.000 m ist dazu als Antipode entworfen.

© Albrecht I. Schnabel
09

Talstation Rifflseebahn

Mandarfen 89, 6481 St. Leonhard / Pitztal, A
Architektur: Josef Lackner (1994) Bauherr:in: Pitztaler Gletscherbahn Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Mehr Bauten von Josef Lackner finden sich in einer speziell zusammengestellten "Lackner-Tour"

Die Talstation der Rifflseebahn ist in ihrer architektonischen Eigenwilligkeit bezeichnend für den abseits von Moden und Trends arbeitenden Architekten Josef Lackner (1931-2001). Formal und inhaltlich spielt er in diesem Fall mit Themen des regionalen Bauens, die er aufgreift und in neue Zusammenhänge transformiert – etwa indem er den aus Raum- und Funktionsprogramm entwickelten, autonomen Baukörper mit "altmodischen" Holzschindeln verkleidet.

© Christof Lackner
10

Bergrestaurant "Sunna Alm"

Bergstation Rifflseebahn, 6481 St. Leonhard / Pitztal, A
Architektur: reitter_architekten (2007) Bauherr:in: Pitztaler Gletscherbahn Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten der Rifflseebahn Erreichbarkeit: direkt an der Bergstation der Rifflseebahn

Mit der "Sunna Alm" im Skigebiet Rifflsee/Pitztaler Gletscher entstand 2007 erstmals in Europa auf 2.300 m Seehöhe ein Passivhaus. Holz und Glas prägen innen und außen den Baukörper des Bergrestaurants, an dem sich moderne Touristik mit traditionellem Bergerleben verbindet, ohne dabei in peinliche Klischees des "Urigen" abzugleiten. Die Außenhaut wurde in bewusster Referenz auf die von Josef Lackner errichtete Talstation der Rifflseebahn in Lärchenholzschindeln ausgeführt.

© Mojo Reitter
11

Wildspitzbahn

Hinterer Brunnenkogel (Bergstation), St. Leonhard / Pitztal, A
Architektur: Baumschlager Hutter Partners (2011-2012) Bauherr:in: Pitztaler Gletscherbahn Öffentlich zugänglich: Sommer- und Winterbetrieb Erreichbarkeit: Vom Tal aus mit dem Gletscherexpress hinauf zur Talstation der Wildspitzbahn. TIPP: In der Nähe der Talstation liegt die "Kapelle des Weißen Lichtes" von Bildhauer Rudi Wach.

Ausgehend von der in der hochalpinen Landschaft vorgefundenen Formenwelt gestalteten die Vorarlberger Architekten die beiden neuen Stationen der Wildspitzbahn als organische, mit gekrümmten Alublechpaneelen umhüllte Skulpturen. In die Bergstation integriert ist das "Café 3440", zur Zeit Österreichs höchstgelegenes Restaurant, mit einer freischwebenden, rundum verglasten Terrasse, die spektakuläre Ausblicke in die Gletscherwelt bietet.

© Marc Lins
12

Giggijoch-Bahn

Giggijochstraße 18, 6450 Sölden, A
Architektur: obermoser arch-omo (2016) Bauherr:in: Skiliftgesellschaft Sölden Hochsölden GmbH TIPP: Vom selben Architekturbüro stammen auch die Stationsbauten der Gaislachkogelbahn, das Gipfelrestaurant "IceQ" und das James-Bond-Museum "007 ELEMENTS".

Die turmartige Talstation von obermoser arch-omo reagiert auf den beengten Bauplatz am Ortseingang von Sölden mit einem kompakten, turmartigen Baukörper, dessen Einstiegsebene als auskragendes, von einem bildperforierten Band umhülltes U ausgebildet ist. Die möglichst schonend in die Landschaft integrierte Bergstation besteht aus einem Betonsockel für die Technik sowie einer transparenten, folienbespannten Stahlkonstruktion für die Stationsebene und die Garagierung der Gondeln.

© David Schreyer
13

Gaislachkoglbahn (Tal-, Mittel- und Bergstation)

Dorfstraße 115, 6450 Sölden, A
Architektur: obermoser arch-omo (2009-2010) Bauherr:in: Ötztaler Gletscherbahn GmbH & CoKG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten In der Nacht mutieren die Stationsbauten zu leuchtenden Skulpturen.

Im Zuge der Neuerrichtung der beiden Bahnen auf den Gaislachkogel mussten auch Tal-, Mittel- und Bergstation neu gebaut werden. Jede der drei Stationen ist in ihrer formalen Gestaltung dem konkreten Standort angepasst und den funktionalen Anforderungen entsprechend entwickelt. Was sie verbindet, ist die Art der Konstruktion in Form einer freitragenden Stahlkonstruktion, die von einer transparenten Membran überzogen ist.

© Markus Bstieler
14

Bergrestaurant IceQ

Gaislachkogl 3a, 6450 Sölden, A
Architektur: obermoser arch-omo (2013) Bauherr:in: Ötztaler Gletscherbahn GmbH & CoKG Öffentlich zugänglich: nur während der Wintersaison Erreichbarkeit: Mit den Gaislachkogl-Bahnen von Sölden aus TIPP: In unmittelbarer Nähe befindet sich das großteils im Berginneren liegende James-Bond-Museum "007 ELEMENTS" (Architektur obermoser + partner, 2018).

Direkt neben der Bergstation der Gaislachkogl-Bahnen wurde ebenfalls von Johann Obermoser das "IceQ" errichtet, das im Kontrast zur geschwungenen Form der Bergstation als geradliniger und kantiger Baukörper konzipiert ist. Im rundum verglasten Gebäude bieten sich dem Gast auf mehreren, übereinandergeschichteten Ebenen imposante Ausblicke in die Bergwelt und ganz oben, als spezielles Highlight, eine Dachterrasse, die über eine Hängebrücke mit dem Gipfel des Gaislachkogl verbunden ist.

© Markus Bstieler
15

Festkogelbahn

Gurglerstraße 93, 6456 Obergurgl, A
Architektur: Peter Thurner (1989) Bauherr:in: Liftgesellschaft Obergurgl GmbH Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten

Vom Ortseingang von Obergurgl aus – die Lage der Talstation wurde von den Architekten mitbestimmt – führt eine der ersten Seilbahnen der neuen Generation hinauf zur Festkogelalm. Die Spannung zwischen Technik und Natur architektonisch thematisierend entwickelten Peter Thurner und Antonius Lanzinger für die Bergstation eine dynamische, autonome Skulptur aus massivem Sichtbetonsockel und aufgesetztem Dach aus Glas und Blech.

© Peter Thurner
16

Dortmunderhütte

Kühtai 21, 6183 Kühtai, A
Architektur: Armin Neurauter (2019-2021) Bauherr:in: Sektion Dortmund des Deutschen Alpenvereins (DAV) e.V. Erreichbarkeit: Öffentlich erreichbar mit dem Bus ab Innsbruck (Linie 4166). TIPP: Im Dachgeschoß gibt es spezielle Familienzimmer.

Die am Rand des Ortes Kühtai liegende, 1932 errichtete Dortmunder Hütte wurde 2017 behutsam saniert und erweitert. Ziel war es, den einfachen alpinen Charakter zu bewahren und gleichzeitig heutigen Anforderungen an Komfort und Funktionalität gerecht zu werden. Der hohe, schlanke Bestand wurde nach hinten verlängert und neu strukturiert, eine Terrasse öffnet den Blick ins südlich abfallende Gelände.

© Günter R. Wett
17

Bergrestaurant Hoadlhaus

Axamer Lizum 7, 6094 Axams, A
Architektur: Klaus Mathoy (2002) Bauherr:in: Axamer Lizum Aufschließungs AG Erreichbarkeit: direkt bei der Bergstation der Olympiabahn Das Bergrestaurant wurde 2009 beim ISR Architektur Award prämiert.

360°-Rundblick bietet das in Stahl-Glas-Konstruktion errichtete Panoramarestaurant Hoadlhaus in der Axamer Lizum. Die nach Süden ausgerichtete Fassade besteht aus sieben großen Glasrolltoren, die komplett in die Holzzwischendecke des Dachs eingezogen werden können. Bei Schönwetter wird der Wintergarten des Bergrestaurants so in eine riesige Sonnenterrasse verwandelt.

18

Neue Regensburger Hütte

Falbeson 285, 6167 Neustift im Stubaital, A
Architektur: Rainer Köberl (2017-2019) Bauherr:in: DAV Sektion Regensburg Öffentlich zugänglich: in der Sommersaison (Juni - September) Erreichbarkeit: Von Falbeson aus über die Falbesoner Alm in rund 3 Stunden Gehzeit. TIPP: Die Hütte liegt am Stubaier Höhenweg und ist idealer Ausgangspunkt für Touren.

Die auf über 2.000 m in den Stubaier Alpen gelegene Neue Regensburger Hütte wurde 1930 errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. Rainer Köberl ergänzte den mehrfach erweiterten Bestand um einen großen, vorgefertigten Holzbau, der als schmaler, hoher Körper neben der weiß verputzten Hütte steht und einen unaufgeregten, zeitgemäßen Kontrapunkt setzt. Von den Loggien aus blickt man ins malerische "Hohe Moos", eine einzigartige, mit Wollgras bestandene Ebene, durch die ein Bach mäandert.

© Lukas Schaller
19

Grawa Observatorium

oberhalb der Grawa Alm, 6167 Neustift im Stubaital, A
Architektur: Firn Architekten (2018-2019) Bauherr:in: Tourismusverband Stubai Tirol Erreichbarkeit: Vom Parkplatz bei der Grawa Alm aus in 10 Gehminuten. TIPP: Der WildeWasserWeg ist eine rund 10 km lange Erlebniswanderung, die in drei Etappen von Neustift/Ranalt bis zum Sulzenauferner führt.

Am Stubaitaler WildeWasserWeg bietet das Grawa Observatorium eine barrierefrei zugängliche Tribüne mit Blick auf den breitesten Wasserfall der Ostalpen. Die organische Form der Plattform, die gleichzeitig als Brücke Teil des Weges ist, ist von Sedimentsablagerungen der Gletschermoränen inspiriert. Ein leicht ansteigender Bereich mit hölzernen Liegestühlen lädt zum Innehalten und "Luftbaden" im feinen Wassernebel ein.

© Firn Architekten
20

Gletscherterminal

Mutterbergalm, 6167 Neustift im Stubaital, A
Architektur: ao-architekten (2006-2007) Bauherr:in: Wintersport Tirol, Stubaier Bergbahnen KG Erreichbarkeit: Linie "Regio Stubai" vom Hauptbahnhof Innsbruck TIPP: Mit den Bahnen hinauf auf das Schaufeljoch zum Bergrestaurant "Jochdohle" und zur Gipfelplattform "TOP OF TYROL"

Mit dem Gletscherterminal erhielten die bestehenden Gebäude der Talstation der Stubaier Gletscherbahnen eine neue Erschließungsfläche. Der Zubau verbindet die heterogenen Bestandsbauten und lässt die Talstationen der Einseil- und Zweiseilumlaufbahn erstmals als eine Einheit erscheinen. Gestaltgebendes Element ist das in einer Kurve geführte, begrünte Dach, darunter ummantelt eine transparente Hülle den Erschließungsbereich der Bahnen.

© Arno Gisinger
21

Jochdohle

Stubaier Gletscher – Höhe 3150 m, 6167 Neustift im Stubaital, A
Architektur: Peter Kaserer (2000-2001) Bauherr:in: Stubaier Bergbahnen KG, Wintersport Tirol Öffentlich zugänglich: ganzjährig während der Betriebszeiten Erreichbarkeit: mit den Gondelbahnen Eisgrat I, Eisgrat II und Schaufeljoch zur Bergstation Schaufeljoch, von dort aus ca. 5 Gehminuten TIPP: "Stubaier Gletscherpfad" von der Bergstation Eisgrat zur Jochdohle (250 Höhenmeter, ca. 1 Stunde)

Auf 3.150 m Höhe befindet sich mit der "Jochdohle" Österreichs höchstgelegenes Bergrestaurant. Als statisches und funktionelles Rückgrat fungiert ein dreigeschossiger, auf einem kleinen Felsvorsprung errichteter und mit Stahlankern in der Felswand befestigter Stahlturm, an dem radial auskragende Stahlträger montiert wurden. Im Sommer schwebt der silbrig schimmernde Rundbau über dem Gletscherfeld, in den Wintermonaten versinkt er im Neuschnee.

© Peter Kaserer
22

Kapelle Schaufeljoch

Schaufeljoch, 6167 Neustift im Stubaital, A
Architektur: ao-architekten (2012) Bauherr:in: Heinrich Klier Öffentlich zugänglich: ja Erreichbarkeit: Am Weg von der Bergstation der Schaufeljoch-Bahn zur Gipfelplattform "Top of Tyrol" TIPP: Im kleinen Glockenturm hängt eine Glocke, die jeder läuten darf, der mag.

Direkt an der Gratscheide des Schaufeljochs ließ der Tourismuspionier Heinrich Klier eine Erinnerungskapelle für seine Weggefährten errichten. Der in Form und Materialität sehr schlicht gehaltene Baukörper ist auf die Grundelemente einer klassischen Kapelle reduziert und bietet inmitten des lebhaften Pistengeschehens einen Ort der Ruhe und Kontemplation, der jedem offen steht.

© Günter R. Wett
23

Gipfelplattform TOP OF TYROL

Stubaier Gletscher – Großer Isidor (3.200 m), 6167 Neustift im Stubaital, A
Architektur: LAAC (2008) Bauherr:in: Wintersport Tirol Erreichbarkeit: ca. 10 min. von der Bergstation der Schaufeljoch-Bahn Die Plattform erhielt 2010 eine Anerkennung beim BTV Bauherrenpreis für Tirol und Vorarlberg.

Auf über 3.200 m Höhe mitten im Stubaier Gletscher bietet die Gipfelplattform "TOP OF TYROL" einen beeindruckenden Ausblick in die Tiroler Bergwelt. Ausgehend von der vorhandenen Topographie konzipierten LAAC Architekten ein "Zeichen im Schnee", das sich in fließender Bewegung an den Felsgrat des Großen Isidor schmiegt und 9 Meter über die Felskante auskragt.

© LAAC Architekten
24

Hungerburgbahn – Stationen Congress, Löwenhaus, Alpenzoo und Hungerburg

Rennweg 3 (Talstation Congress), 6020 Innsbruck, A
Architektur: Zaha Hadid Architects (2005-2007) Bauherr:in: INKB Öffentlich zugänglich: tägl. 8-19.30 Uhr (Bahnbetrieb)

Mit den vier Stationen und der Schrägseilbrücke entlang der neuen Hungerburgbahntrasse realisierte Zaha Hadid nach der Bergisel Sprungschanze ihr zweites Projekt in Innsbruck. Der formalen Grundidee von "Schale & Schatten" folgend wölben sich organisch geformte Glas-Dachschalen über Sichtbetonlandschaften, spannen im Zusammenspiel den Raum der Stationen auf und inszenieren einer Dramaturgie der Bewegung folgend die jeweiligen Orte.

© Norbert Freudenthaler
25

Umbrüggler Alm

Umbrüggleralmweg 36, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Elmar Ludescher, Philip Lutz (2015-2016) Bauherr:in: IIG Die Alm erhielt 2016 eine Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen.

Über 35 Jahre hat es gedauert, bis am Standort der ehemaligen Umbrüggler Alm wieder ein Ausflugsgasthaus den Betrieb geöffnet hat. Nach mehreren gescheiterten Versuchen hat die Stadt Innsbruck 2013 einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben, den Elmar Ludescher und Philip Lutz mit ihrem Projekt gewinnen konnten. Ein vielflächig geneigtes Dach überspannt das organisch geformte Gebäude und die im Süden vorgelagerte Terrasse. Außen verschindelt und Innen in Weißtanne ausgeführt, entstand eine zeitgemäße Interpretation des Themas "Alm".

© Elmar Ludescher
26

"Innsbrucker Nordkettenbahnen" - Stationsbauten

Höhenstraße 145, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Franz Baumann (1927-1928) Bauherr:in: Stadt Innsbruck Öffentlich zugänglich: tägl. 8.30-17.30 Uhr (Bahnbetrieb) Erreichbarkeit: Hungerburgbahn oder Buslinie J 2004-2006 wurden die Stationsbauten von Schlögl & Süß Architekten funktionell und räumlich adaptiert.

Die drei Stationen der Nordkettenbahn – Hungerburg, Seegrube und Hafelekar – wurden 1927–1928 von Architekt Franz Baumann errichtet und zählen zu den wichtigsten aus dieser Zeit erhaltenen Bauwerken der Moderne in Tirol. Die im Umgang mit dem Berg höchst sensible Architektur gilt bis heute als exemplarisches Beispiel für alpines Bauen. Besonders sehenswert die wie ein Schwalbennest in die Felsen geduckte Bergstation am Hafelekar inkl. Aussicht Richtung Stadt und Karwendel.

© B&R
27

Frau-Hitt-Lift, Tal- und Bergstation

Seegrube, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Holzbox (1998) Bauherr:in: INKB Erreichbarkeit: Mittelstation Nordkettenbahnen (Seegrube) TIPP: Skylinepark für FreestylerInnen

Von der Seegrube aus erschließt ein kurzer Sessellift den Westhang hinauf zur Frau-Hitt-Warte. Die beiden, auf das funktionale und technische Minimum reduzierten Lifthäuser sind unspektakläre, aber durchaus eigenständige Kleinarchitekturen. Die Stahl-Holz-Konstruktionen wurden komplett vorgefertigt, per Hubschrauber an den jeweiligen Ort geflogen und dort mit den vorbereiteten Fundamentplatten verbunden.

© Günter Kresser
28

Perspektivenweg

Seegrube, Nordkette, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Snøhetta Studio Innsbruck (2017-2018) Bauherr:in: Innsbrucker Nordkettenbahnen Betriebs GmbH Erreichbarkeit: Von Innsbruck aus mit der Hungerburgbahn und der Nordkettenbahn zur Mittelstation (Seegrube) TIPP: Für den 2,8 km langen Rundweg sollte man (ohne Pausen) rund eine Stunde Gehzeit einplanen.

Mit dem Perspektivenweg hat Snøhetta auf der Innsbrucker Nordkette einen Rundweg mit zehn architektonischen Interventionen aus Corten-Stahl und Lärchenholz gestaltet, die gezielt Blicke lenken und zum Innehalten anregen. Elemente wie ein spektakulär über eine Geländekante hinausragender Aussichtssteg, Holzplattformen rund um den "Großen Stein" oder ein abgetrepptes Auditorium fügen sich in die alpine Landschaft, markieren besondere Orte und dienen als Treffpunkte.

© Christian Flatscher
29

Patscherkofelbahn

Römerstrasse 81, 6080 Igls, A
Architektur: Innauer Matt Architekten, ao-architekten (2016-2018) Bauherr:in: Stadt Innsbruck Erreichbarkeit: Buslinie J TIPP: Auf einer Wanderung rund um den Patscherkofel die Aussicht genießen (im Sommer donnerstags auch Abendfahrten).

Während die etwa gleichzeitig entstandene Nordkettenbahn (Architektur: Franz Baumann) sensibel für eine neue Seilbahntechnik adaptiert wurde, war dies bei der 1928 eröffneten Patscherkofelbahn (Architektur: Hans Fessler) scheinbar betriebswirtschaftlich nicht vertretbar. Anstelle der alten Pendlbahn entstand eine Einseilumlaufbahn mit drei Stationen, die von einer sehr strengen und puristischen Herangehensweise gekennzeichnet sind, die den Fokus auf die Funktion legt.

© Günter R. Wett
30

Spieljochbahn – Stationsbauten

Geolser Straße 39, 6264 Fügenberg, A
Architektur: BESTO ZT GmbH (2017) Bauherr:in: Fügen Bergbahn GesmbH & Co KG Erreichbarkeit: Die Talstation ist auch öffentlich mit der Zillertalbahn erreichbar. TIPP: Von der Bergstation aus führt u. a. eine leichte, barrierefreie Wanderung zum Gipfelkreuz am Spieljoch. (ca. 20 Min.)

Mit dem Neubau der Spieljochbahn entstanden im Zillertaler Skigebiet zwei Stationsbauten mit großzügigen Geschäfts- bzw. Restaurantflächen, die gestalterisch auf ihre jeweilige Lage reagieren. Die dreigeschoßige Talstation im dicht verbauten Ortsgebiet besteht aus mehreren abgerundeten, ineinandergeschobenen Quadern mit verglasten Fassaden und vertikaler Holzlattung. Bei der Bergstation ist das umfangreiche Raumprogramm in einem landschaftlich eingebetteten, amorphen Baukörper mit doppelt gekrümmter Holzschindelfassade untergebracht.

© David Schreyer
31

Zubau Kristallhütte

Zellberg 306, 6280 Zellberg, A
Architektur: Bernhard Stoehr (2013) Bauherr:in: Bergbahnen Skizentrum Hochzillertal Öffentlich zugänglich: während der Winter- bzw. Sommersaison Erreichbarkeit: Im Winter von Kaltenbach über die Seilbahnen des Skigebiets, im Sommer per PKW über die Zillertaler Höhenstraße bis zum Beschneiungssee, weiter zu Fuß (ca. 1 h)

Die mitten im Skigebiet Hochzillertal exponiert an einer Hangkante stehende "Kristallhütte" ist mehr Hotel denn reine Skihütte. Um neben den im Bestandsgebäude vorhandenen Zimmern weitere Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen, wurde ein dreigeschossiger Zubau mit Maisonette-Apartments errichtet. Die Hanglage ausnutzend ist der Zubau weitgehend ins Gelände geschoben, lediglich der aufgeständerte, vollflächig verspiegelte Wellnessbereich tritt oberirdisch komplett in Erscheinung.

© Kristallhütte
32

Liftstationen "Wilde Krimml" und "Kapauns"

Zillertal Arena, 6280 Zell am Ziller, A
Architektur: Snøhetta Studio Innsbruck (2022-2023) Bauherr:in: Zeller Bergbahnen Zillertal GmbH & Co KG Erreichbarkeit: Die beiden Bergbahnen sind nur während der Wintersaison in Betrieb. Tipp: Rund um die Plattform befinden sich drei Skulpturen des Tiroler Bildhauers Magnus Pöhacker.

Im Zuge eines Erneuerungsprozesses wurden auch die Liftstationen der auf das Übergangsjoch führenden Sesselbahn "Kaupauns" und der Gondelbahn "Wilde Krimml" neu errichtet. Leitmotiv des Entwurfs war es, die technisch komplexen Bauwerke möglichst sensibel in die alpine Landschaft zu integrieren. Von den beiden als pavillonartige Volumen gestalteten Bergstationen aus erreicht man über eine Stahltreppe die ebenfalls von Snøhetta gestaltete Aussichtsplattform "Die lange Bank".

© Christian Flatscher
33

Bergrestaurant / Bergstation Horbergbahn

Horberg 412, 6260 Schwendau, A
Architektur: Michael Pfleger, reitter_architekten (2000) Bauherr:in: Mayrhofner Bergbahnen AG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Erreichbarkeit: Talstation in Schwendau BTV-Bauherrenpreis für Tirol 2001, Anerkennung Kategorie Bauen für Gäste

Die auf 1.700 m gelegene Bergstation der Horbergbahn stammt in ihrer Struktur aus den 1960er Jahren. Ursprünglich sollte lediglich der im Unterbau der Lifthalle eingerichtete Restaurantbereich ausgebaut werden. Die Architekten entwickelten jedoch eine umfassende räumliche Neuordnung, die sowohl die funktionalen Abläufe verbessert als auch die architektonische Qualität steigert. Prägendes Element ist das Dach, das die an den Stirnseiten vollflächig verglaste und um zwei Joche erweiterte Halle in räumlicher Geste umfängt.

© Günter R. Wett
34

Granatkapelle

Penkenjoch, 6292 Finkenberg, A
Architektur: Mario Botta, Bernhard Stoehr (2013) Bauherr:in: Josef Brindlinger Öffentlich zugänglich: während der Sommermonate Erreichbarkeit: Von Finkenberg aus mit den Finkenberger Almbahnen auf das Penkenjoch und von dort ca. 500 m zu Fuß Richtung Speichersee.

Mit der Granatkapelle realisierte der Schweizer Stararchitekt Mario Botta am Penkenjoch im Zillertal sein erstes Bauwerk in Österreich. Als dezidierten Kontrapunkt zur Natur setzt er einen überdimensionalen Kristall in Form eines Rhombendodekaeders auf einen Felsvorsprung östlich des Speicherteichs. Außen mit Cortenstahlplatten verkleidet und im Inneren mit schmalen Lärchenholzleisten ausgelegt und nur von einer Öffnung in der Decke beleucht, besticht der skulpturale Baukörper durch seine klare und präzise Geometrie.

© Enrico Cano
35

Ahornbahn Tal- und Bergstation

Ahornstraße 878, 6290 Mayrhofen, A
Architektur: M9 ARCHITEKTEN Senfter Lanzinger (2005-2006) Bauherr:in: Mayrhofner Bergbahnen AG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten TIPP: Panoramarundweg von der Bergstation u. a. zum Ahornsee

Die Berg- und Talstation der Ahornbahn in Mayrhofen im Zillertal unterscheiden sich durch den präzisen Umgang mit Ort und Landschaft von vielen zeitgenössischen Liftanlagen. Nicht der hochkomplexe technologische "Inhalt" - eine Pendelbahn, die allein durch ihre technischen Ausmaße sehr hohe Aufbauten bedingt - steht im Vordergrund, sondern der konstruktive Dialog der Stationshochbauten mit der jeweiligen Umgebung.

© David Schreyer
36

Freiraum Ahorn

Bergstation Ahornbahn, 6290 Mayrhofen, A
Architektur: M9 ARCHITEKTEN Senfter Lanzinger (2010) Bauherr:in: Mayrhofner Bergbahnen AG Erreichbarkeit: direkt neben der Bergstation der Ahornbahn Im Sommer gibt es im Freiraum das Naturerlebnis-Center "Sinnesspiele" für Erwachsene und Kinder

Auf 2.000 m Höhe bietet der "Freiraum Ahorn" das, was sein Name verspricht: Freiraum im Sinn eines umfassenden Raumangebots für die Mitarbeiter des Seilbahnunternehmens in dem unter einer Betonplatte verborgenem Sockelgeschoss. Und Freiraum im Sinne eines Ortes der Ruhe und Entspannung für die Gäste, die in der brückenartigen Überbauung einen großen Gastraum mit Lounge-Atmosphäre und Panoramaaussicht vorfinden.

© David Schreyer
37

Penkenbahn

Hauptstraße 472, 6290 Mayrhofen, A
Architektur: reitter_architekten (2015) Bauherr:in: Mayrhofner Bergbahnen AG TIPP: Wanderung zur "Granatkapelle" von Mario Botta (s. eigener Eintrag)

Die 2015 errichtete Penkenbahn führt wie die Vorgängerbahn direkt vom dicht bebauten Ortskern Mayrhofens hinauf ins Skigebiet. Die Talstation von reitter_architekten ist als gestaffelte Kubatur mit teilweiser Lochblechfassade gestaltet und schafft einen überdachten Dorfplatz als öffentlichen Treffpunkt. Die Bergstation orientiert sich an der Grundidee eines Bahnhofs und gliedert sich in mehrere horizontal geschichtete Bereiche, die auch den Gondelparkplatz und ein großes Skidepot integrieren.

© Mojo Reitter
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Olperer Hütte

Dornauberg 110, 6295 Ginzling, A
Architektur: Hermann Kaufmann (2006-2007) Bauherr:in: Deutscher Alpenverein Öffentlich zugänglich: Sommerbetrieb Erreichbarkeit: von Mayrhofen Richtung Gitzling zum Schlegeisspeicher (mautpflichtige Straße), vom Stausee aus zwei Aufstiegsmöglichkeiten (ca. 600 Hm) TIPP: Ausgangspunkt für viele Bergtouren, Übernachtungsmöglichkeit

Die auf knapp 2.400 Höhe mitten in den Zillertaler Alpen errichtete Olpererhütte ist eine bewusst spartanische Antwort auf die einzigartige, exponierte Lage. Oberstes Ziel beim Neubau war es, ein möglichst einfaches, der hochalpinen Lage und der Funktion als Schutzhütte angemessenes Gebäude zu entwickeln. Ein Refugium für Wanderer und Bergsteiger, das als "Low-Tech"-Gebäude Innovation in der Reduktion sucht.

© Hermann Kaufmann
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Top of Alpbachtal

Alpbachtal, Wiedersbergerhorn, 6236 Alpbach, A
Architektur: Snøhetta Studio Innsbruck (2022) Bauherr:in: Alpbacher Berbahn GmbH & Co.KG Erreichbarkeit: im Winter mit der Hornbahn 2000, im Sommer über die Wiedersbergerhornbahn und eine kurze Wanderung (ca. 30 min.)

Der 13 m hohe Aussichtsturm "Top of Alpbachtal" wurde im Zuge des Neubaus der Hornbahn 2000 direkt neben der Bergstation errichtet. Der mit handgefertigten Schindeln verkleidete Holzbau nimmt Bezug auf das alpine Bauen und beherbergt einen jederzeit öffentlich zugänglichen, konsumfreien Aufenthaltsraum mit informellen Sitzlandschaften. Ganz oben lädt eine 360-Grad-Panoramaterrasse zum Rundblick auf die umliegenden Berge ein.

© Christian Flatscher
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Seilbahn Hochbrixen

Liftweg 1, 6364 Brixen im Thale, A
Architektur: Heinz & Mathoi & Streli (1986) Bauherr:in: Bergbahn Brixen im Thale AG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten TIPP: Filzalmsee (5 min. von Bergstation), Panoramarundweg und zahlreiche Attraktionen für Groß und Klein zum Thema Natur und Wasser.

Die Stationen der Seilbahn Hochbrixen markierten in den 1980er Jahren nach Jahrzehnten des gestalterischen Stillstandes eine Wende im Tiroler Seilbahnbau. Einem konstruktiven Lösungsansatz verpflichtet, interpretierten die Architekten die Stationen als architektonisch verfeinerte Zweckbauten, ohne auf die damals wie heute noch üblichen, regionalistischen Versatzstücke und Klischees zurückzugreifen.

© Günter R. Wett
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Gruttenhütte - Sanierung

Kaisern 12, 6352 Ellmau, A
Architektur: Girnghuber Wolfrum (2018) Bauherr:in: Deutscher Alpenverein Sektion Turner Alpenkränzchen Erreichbarkeit: Vom Parkplatz der Wochenbrunner Alm aus in ca. 1–1,5 Stunden erreichbar. Tipp: Die höchstgelegene Schutzhütte im Kaisergebirge (1.620 m) ist ein guter Ausgangspunkt für alpine Touren.

Im Zuge der Sanierung der im Kern auf das Jahr 1899 zurückgehenden Gruttenhütte wurden zwei ältere Nebenhäuser abgetragen und das bestehende Haupthaus durch einen Anbau verlängert, der den Bestand räumlich weiterführt, sich aber durch eine differenzierte Fassadengestaltung absetzt. Große Fenster, eine Einrichtung aus massiver Lärche und der weitgehende Verzicht auf Technik schaffen einfache, helle Räume mit regionalem Charakter.

© Henning Koepke
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Talstation Steinplattenbahn

Alpegg 10, 6384 Waidring, A
Architektur: Peter Thurner (1998) Bauherr:in: Steinplatte AufschließungsgmbH und Co.KG Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Die Stationsbauten der Winkelmoosalmbahn, die von der bayerischen Seite aus das Skigebiet erschließt, wurden 2009 von m9 architekten errichtet.

Die Steinplattenbahn erschließt von Tirol aus das auf einem Hochplateau im Dreiländereck Tirol, Salzburg und Bayern gelegene Skigebiet Steinplatte Waidring. Prägendes gestalterisches Element der von Peter Thurner geplanten Talstation ist ein in Reaktion auf die Landschaft entwickeltes, wellenförmiges Dach, unter dem die unterschiedlichen Räume und Funktionsbereiche angeordnet sind. In langgezogenen Schwüngen schwebt es über den massiven Sockelbereichen und bildet einen großen, gedeckten Freiraum.

© Günter R. Wett
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Talstation Goldried I

Europastraße 5, 9971 Matrei, A
Architektur: Gerhard Mitterberger (1998-2000) Bauherr:in: Thomas Ganzer, Marktgemeinde Matrei, Martin Wibmer, Lukas Resinger Öffentlich zugänglich: während der Betriebszeiten Erreichbarkeit: direkt an der Felbertauernstraße Gegenüber der Talstation ein 2004 von Machné & Durig realisierter MPREIS.

Am Ortsrand von Matrei i. O. entstand mit der Talstation der Goldried Bahn, verschiedenen Serviceeinrichtungen und dem wenig später ebenfalls von Gerhard Mitterberger realisierten Tauernstadion ein neues Zentrum. Hauptprämisse bei der Planung war es, die touristische Infrastruktur bis hin zu den großen Parkplatzflächen gestalterisch in die alpine Umgebung einzubinden. Das Servicegebäude für Skischule und Schiverleih sowie die Seilbahnstation selbst wurden den Anforderungen des Massentourismus entsprechend in einfachen Industriematerialien ausgeführt.

© Zita Oberwalder
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Stüdlhütte

Glor-Berg 18, 9981 Kals am Großglockner, A
Architektur: Albin Glaser (1994-1996) Bauherr:in: Deutscher Alpenverein, Sektion Oberland Öffentlich zugänglich: nur im Sommer geöffnet Erreichbarkeit: über die Kalser Glocknerstraße (Maut) zum Lucknerhaus, von dort ca. 2,5 Stunden Gehzeit TIPP: idealer Ausgangspunkt für die Besteigungen des Großglockners

Bereits 1868 wurde zwischen der Freiwandspitz und dem Großglockner von Johann Stüdl und Egid Pegger eine erste Hütte errichtet, große Setzungen machten einen Neubau notwendig. In Reaktion auf die exponierte Lage auf 2.800 m Höhe konzipierte Albin Glaser ein langgestrecktes, tonnenförmiges Gebäude, dessen gewölbtes Dach auf der Windseite bis zum Boden heruntergezogen ist. Die verbleibenden drei Fassaden der weitgehend energieautarken Hütte sind mit Holzschindeln verkleidet, nach Süden bieten große Fensteröffnungen Ausblicke bis in die Dolomiten.

© Stefan Roßgoderer
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Wiederaufbau Linderhütte

Spitzkofel - Lienzer Dolomiten, 9908 Amlach, A
Architektur: Plattform Architektur Osttirol (2020-2021) Bauherr:in: ÖTK Lienz Erreichbarkeit: Vom Wanderparkplatz Klammbrückl über das Kerschbaumeralm Schutzhaus (mehrstündiger Fußmarsch)

Die 1883 in exponierter hochalpiner Umgebung am Spitzkofel (Lienzer Dolomiten) errichtete Linderhütte wurde 2018 zu großen Teilen durch einen Sturm zerstört. Auf Initiative einiger Architekten aus Lienz wurde die kleine Hütte mit Hilfe von Spenden, Sponsoring und unentgeltlicher Arbeit wieder aufgebaut. Gestalt, Dimension und Materialität des historischen Altbaus wurden dabei nicht verändert, in den rekonstruierten Massivbau eine selbsttragende "innere Kammer" aus Massivholzelementen gesetzt.

© Paul Mandler
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Porzehütte

Porzehütte, 9942 Obertilliach, A
Architektur: Imgang Architekten (2020-2021) Bauherr:in: Alpenverein Austria Öffentlich zugänglich: während der Sommersaison Erreichbarkeit: vom Parkplatz Klapfsee in ca. 1 Stunde Gehzeit TIPP: Der rund 150 km lange Karnische Höhenweg gehört zu den schönsten Weitwanderwegen Europas.

Die auf knapp 2.000 m gelegene Porzehütte am Karnischen Höhenweg wurde 2020 in nur sieben Wochen umgebaut und aufgestockt. Bei minimalem Budget entstand ein robuster Holzbau mit Lärchenschindelverkleidung. Die Küche im Erdgeschoß wurde neu organisiert, die Massenlager in den Obergeschoßen durch ein innovatives System aus verschränkten Brettsperrholzkojen ersetzt, das deutlich mehr Privatsphäre bietet. Die alte Gaststube und die Veranda blieben erhalten.

© Imgang Architekten