architek[tour] tirol – der architekturführer für tirol

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neues bauen in tirol 2014 - eine tour zu den preisträgerprojekten

Seit 1996 zeichnet das Land Tirol gemeinsam mit der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Tirol und Vorarlberg - Sektion Architekten, der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs - Landesverband Tirol und aut. architektur und tirol alle zwei Jahre Bauten in Tirol aus, die dem Kriterium einer besonders vorbildlichen Auseinandersetzung mit den architektonischen Herausforderungen unserer Zeit sowohl in ästhetischer wie auch in innovatorischer Hinsicht entsprechen.

Die Tour führt quer durch Tirol zu den zwei im Jahr 2014 ausgezeichneten Projekten – dem Festspielhaus der Tiroler Festspiele in Erl und dem Haus für Kinder in Inzing – sowie zu den zwei Anerkennungspreisen – dem BG/BRG Kufstein und dem Gemeindekulturzentrum in Ischgl.

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Eine Tour zu 4 Bauwerken
01

Festspielhaus der Tiroler Festspiele Erl

Mühlgraben 56, 6343 Erl, A
Architektur: DMAA (2010-2012) Bauherr:in: Festspielhaus Erl Im Sommer und im Winter ist das Haus Austragungsort der von Gustav Kuhn geleiteten Tiroler Festspiele Erl.

Neben dem markanten, von Robert Schuller errichteten Passionsspielhaus entstand das in Form und Materialität in bewusstem Kontrast dazu konzipierte neue Gebäude der Tiroler Festspiele Erl. Deutlich abgesetzt vom weißen Rundbau platzierten die Architekten einen dunklen Baukörper, dessen scharfkantige Geometrie aus der umgebenden Topografie entwickelt wurde. Fließende Raumfolgen mit unterschiedlichen Blickbeziehungen zum Außenraum führen den Besucher hinauf zu dem im Zentrum des Gebäudes situierten Konzertsaal.

© Brigida González
02

Erweiterung und Sanierung BG und BRG Kufstein

Schillerstraße 2, 6330 Kufstein, A
Architektur: Johannes Wiesflecker (2011-2013) Bauherr:in: BIG Die Schule erhielt 2014 eine Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen.

Zwei Umstände sind es, die das Erweiterungsgebäude, unabhängig von seiner Nutzung, architektonisch bemerkenswert machen: die funktionale Einbeziehung von Kunst am Bau (ein kraftvolles Betonrelief von Karl-Heinz Klopf) in das architektonische Konzept und das Schaffen von Raum durch die statische Struktur. So eröffnet sich im Untergeschoß zwischen altem und neuem Turnsaal eine hohe großzügige Halle, räumlich und in unterschiedliche Niveaus gegliedert durch ein mächtiges Sichtbetontragwerk.

© David Schreyer
03

Haus für Kinder und Dorfplatz Inzing

Kirchgasse, 6401 Inzing, A
Architektur: Architekten Scharfetter_Rier (2013-2014) Bauherr:in: Gemeinde Inzing Öffentlich zugänglich: teilweise (Dorfcafé) Erreichbarkeit: unmittelbar im Dorfzentrum Das im Dialog mit Gemeindeamt und Kindergarten (Architektur: Erich Gutmorgeth, 1998) stehende Bauwerk erhielt 2014 eine "Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen".

Um dem Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen gerecht zu werden, wünschte sich die Gemeinde nahe dem bestehenden Kindergarten einen Erweiterungsbau – mit kleinem Dorfcafé und multifunktional durch Vereine mitnutzbar. Das von Martin Scharfetter und Robert Rier konzipierte neue "Haus für Kinder" ergänzt unaufgeregt die vorhandene bauliche Struktur – Kirche, Widum und Gemeindeamt mit Kindergarten –, nimmt sich gegenüber Vorhandenem zurück, stellt aus, engt ein, bildet eine Gasse und öffnet diese zum neugeschaffenen Dorfplatz.

© David Schreyer
04

Gemeindekulturzentrum St. Nikolaus

Kirchenweg 9, 6561 Ischgl, A
Architektur: parc architekten (2013) Bauherr:in: Gemeinde Ischgl Das Gemeindekulturzentrum erhielt 2014 eine Anerkennung des Landes Tirol für Neues Bauen.

Mit dem Gemeindekulturzentrum St. Nikolaus entstand in der "Tourismusmetropole" Ischgl ein Ort, der ausschließlich für die Einheimischen und ihr überaus aktives Vereinsleben bestimmt ist. Prägendes Element ist eine begehbare Dachlandschaft, unter der große Teile der Kubatur – wie der als Holzbox in den Hang hineingeschobene Proberaum für die Musikkapelle – verschwinden. Zusammen mit einer von allen Vereinen nutzbaren "Stube", dem neuen Musikpavillon und einer Rampe mit Sitzstufen wird ein neuer Dorfplatz aufgespannt.

© Karl Heinz