architek[tour] tirol – der architekturführer für tirol

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sakralbauten

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9 Bauwerk(e) gefunden:
01

Urnenfriedhof

Außervillgraten 22, 9931 Außervillgraten, A
Architektur: Peter Paul Rohracher (2023) Bauherr:in: Gemeinde Außervillgraten Öffentlich zugänglich: ja Die Erweiterung erhielt 2024 einen Anerkennungspreis des Landes Tirol für Neues Bauen.

Der auf einem Hang oberhalb von Außervillgraten gelegene Friedhof bei der Pfarrkirche St. Gertraud wurde 2023 um Urnengräber erweitert. Eine 60 m lange, helle Betonmauer mit leicht auskragender Dachplatte wurde hangseitig vor die alte Bruchsteinmauer gesetzt. Im Süden verläuft diese parallel zur Kirche und bildet einen intimen Zugangsbereich zum Friedhof und zur Aufbahrungskapelle. Im nördlichen Teil wurden die aus jeweils einer geschlossenen und zwei offenen Nischen bestehenden Urnengräber locker zueinander versetzt in die Mauer eingelassen.

© Arno Ritter
02

Pfarrhof Erl

Dorf 21, 6343 Erl, A
Architektur: umfeld architectural environments (2013) Bauherr:in: Pfarre Erl

Kirche, Friedhof und Pfarrgarten bilden in dem ländlich geprägten Dorfkern von Erl eine klar umschlossene, von der umgebenden Bebauung abgegrenzte Einheit. Als weltlicher Gegenpol zur Kirche wurde im Garten ein neuer Pfarrhof platziert, dessen Situierung und polygonale Grundrissform aus der vorhandenen Struktur abgeleitet wurde. Analog zum Dach der Kirche wurde der Baukörper mit einer Fassade aus Kupfer umhüllt, die im Lauf der Jahre die charakteristische blaugrüne Patina annehmen wird.

© Günter R. Wett
03

Granatkapelle

Penkenjoch, 6292 Finkenberg, A
Architektur: Mario Botta, Bernhard Stoehr (2013) Bauherr:in: Josef Brindlinger Öffentlich zugänglich: während der Sommermonate Erreichbarkeit: Von Finkenberg aus mit den Finkenberger Almbahnen auf das Penkenjoch und von dort ca. 500 m zu Fuß Richtung Speichersee.

Mit der Granatkapelle realisierte der Schweizer Stararchitekt Mario Botta am Penkenjoch im Zillertal sein erstes Bauwerk in Österreich. Als dezidierten Kontrapunkt zur Natur setzt er einen überdimensionalen Kristall in Form eines Rhombendodekaeders auf einen Felsvorsprung östlich des Speicherteichs. Außen mit Cortenstahlplatten verkleidet und im Inneren mit schmalen Lärchenholzleisten ausgelegt und nur von einer Öffnung in der Decke beleucht, besticht der skulpturale Baukörper durch seine klare und präzise Geometrie.

© Enrico Cano
04

Pfarrzentrum Aschau

Dorfstraße 40, 6274 Aschau im Zillertal, A
Architektur: M9 ARCHITEKTEN Senfter Lanzinger (2010-2013) Bauherr:in: Pfarre Aschau Erreichbarkeit: im Dorfzentrum, direkt neben der Kirche Das Projekt war 2013 zum ZV Bauherrenpreis nominiert.

Für die in der Pfarre Aschau benötigten Räumlichkeiten für verschiedene Gruppen, die Verwaltung und das Feiern von Festen stand das inzwischen funktionslose Wohngebäude des Pfarrers zur Verfügung. Dieses, an die Kirche angebaute und unter Denkmalschutz stehende Widum wurde entkernt und für die neuen Nutzungen adaptiert. Nebenräume und eine Kleinwohnung sind in einem schmalen Zubau untergebracht, der im Sinne des Weiterbauens die vorhandenen Fluchten aufnimmt.

© David Schreyer
05

Kapelle Schaufeljoch

Schaufeljoch, 6167 Neustift im Stubaital, A
Architektur: ao-architekten (2012) Bauherr:in: Heinrich Klier Öffentlich zugänglich: ja Erreichbarkeit: Am Weg von der Bergstation der Schaufeljoch-Bahn zur Gipfelplattform "Top of Tyrol" TIPP: Im kleinen Glockenturm hängt eine Glocke, die jeder läuten darf, der mag.

Direkt an der Gratscheide des Schaufeljochs ließ der Tourismuspionier Heinrich Klier eine Erinnerungskapelle für seine Weggefährten errichten. Der in Form und Materialität sehr schlicht gehaltene Baukörper ist auf die Grundelemente einer klassischen Kapelle reduziert und bietet inmitten des lebhaften Pistengeschehens einen Ort der Ruhe und Kontemplation, der jedem offen steht.

© Günter R. Wett
06

Aufbahrungshalle und Friedhofserweiterung

9961 Hopfgarten in Defereggen, A
Architektur: Schneider & Lengauer (2010-2011) Bauherr:in: Gemeinde Hopfgarten Erreichbarkeit: Friedhof bei der Pfarrkirche zum Hl. Johannes von Nepomuk Ebenfalls neugestaltet wurde die denkmalgeschützte Michaelskapelle, die zu einem zeitgemäßen Gedenkraum für die Gefallenen der Gemeinde wurde.

Im Zuge der Friedhofserweiterung wurde eine neue Aufbahrungshalle errichtet, die sich außen mit ihrer Fassade aus Bruchsteinmauerwerk an der massiven Natursteinmauer des Friedhofs anlehnt. Im Inneren knüpft der Raum mit einer Holztäfelung und einfachen Sitzbänken an die Tradition der bäuerlichen Stube an. Ein schmales Fenster und ein unter dem Dach umlaufendes Glasband bringen Tageslicht in den Raum und stellen die Beziehung zum Dorf bzw. den Bergen her.

© Kurt Hörbst
07

Pfarrzentrum St. Norbert

Köldererstraße 6, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Josef Lackner (1969-1972) Bauherr:in: Pfarre St. Norbert Öffentlich zugänglich: teilweise Kunst am Bau: Anton Tiefenthaler

Um alle Raumwünsche zu erfüllen und in der Flächenausdehnung und im Volumen den Maßstab der gebauten Umgebung nicht zu sprengen, konzipierte Lackner das Pfarrzentrum St. Norbert zweigeschossig und hob den Liturgiefeierraum ins erste Obergeschoss. Über den als "Haus unter Häusern" entwickelten Sockelbaukörper stülpte er eine Wand- und Deckenhülle als konstruktiv und formal unabhängiges Element.

© feilfoto (© Fam. Lackner)
08

Pfarrkirche St. Emmaus, Völs

6176 Völs, A
Architektur: Josef Lackner (1965-1967) Bauherr:in: Diözese Innsbruck Kunst am Bau: Josef Mikl

Die Wirkung der Kirche in der Landschaft ist heute durch Verbauungen beeinträchtigt.

Das markante Grabendach prägt als einprägsame, gestische Form die weiße Pfarrkirche in Völs und vermittelt nach außen die Besonderheit der Bauaufgabe. Zugleich trägt das Dach eine eingehängte Holzdecke, die im Inneren einen in sich gekehrten Andachtsraum schafft. Die konsequente Lichtführung nach oben und eine auf zwei Materialien reduzierte Inneneinrichtung unterstützen die Raumwirkung.

© feilfoto (© Fam. Lackner)
09

Pfarrkirche St. Pius

Spingeser Straße 14, 6020 Innsbruck, A
Architektur: Josef Lackner (1958-1960) Bauherr:in: Pfarre St. Pius X. Öffentlich zugänglich: auf Anfrage Erreichbarkeit: an der Schützenstraße Kunst am Bau: Hans Ladner
In unmittelbarer Nähe die BTV-Filiale von Hanno Vogl-Fernheim (2004)

Als erste größere Arbeit errichtete Lackner im "Olympischen Dorf" eine Kirche, die aufgrund ihrer Andersartigkeit in Materialisierung (Sichtbeton, Granitpflasterböden) und Raumkonzept der damaligen Zeit weit voraus war. Der als quadratischer Zentralraum ausgebildete Versammlungsraum ist erhöht und von einer Brüstungsmauer umgeben. Rund um diese in sich geschlossene "Raumschachtel" läuft ein abgesenkter Kreuzweg-Gang, der sich in Glasflächen zum Alltag hin öffnet.

© Nikolaus Schletterer