[typo]graphic
Seit der Übersiedelung ins Adambräu 2005 widmete sich das aut im Rahmen der Vortragsreihe [typo]graphic regelmäßig dem Thema der zeitgenössischen Grafik und Typographie.
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andreas uebele: verführen statt führen
[typo]graphic
06
Apr
Allzu oft werden Informations- und Orientierungssysteme von Architekten als notwendiges „Übel“ und von Typografen als lästige Pflicht fernab der kreativen Kür empfunden. Der ausgebildete Architekt und Grafik-Designer Andreas Uebele setzt sich seit Jahren mit der Verbindung dieser beiden Disziplinen auseinander und zeigt auf, dass die Interaktion von Grafik/Schrift und Raum nicht nur eine simple Notwendigkeit sein muss, sondern im günstigsten Fall Gesamtwerke von hoher Funktion und Ästhetik entstehen, die auch den architektonischen Raum wesentlich bereichern.
In seinem Vortrag im aut geht Uebele von einer Betrachtung in barocken Kirchen aus, deren Skulpturen eine Art „lebendige Schicht“ bilden und die Wände regelrecht auflösen. Sie erzählen Geschichten und verweisen auf eine höhere Ordnung, auf einen Bereich jenseits des Gebäudes. Nicht nur in der barocken Sakralkunst hat die Ordnung der Form ihre transzendierende Bedeutung: Auch heutige grafisch-visuelle Systeme, die vorrangig der sachlichen Information dienen, können durch ihre Gestalt die Farben- und Formensprache eines architektonischen Raums und damit die Funktionen eines Ortes bereichern. Anhand zahlreicher Beispiele wird Uebele aufzeigen, wie eine derartige „Verführung“ funktionieren kann.
andreas uebele
geb. 1960
Studium an der Universität Stuttgart (Architektur und Städtebau) und an der Kunstakademie Stuttgart (Freie Grafik)
seit 1995 eigenes Büro für visuelle Kommunikation in Stuttgart
seit 1998 Professor für Kommunikationsdesign im Fachbereich Design an der FH Düsseldorf; u. a. Mitglied im Type Directors Club New York und Art Directors Club Deutschland; zahlreiche internationale Auszeichnungen
publikationen Auswahl
2000 „Schrift im Raum. Visuelle Kommunikation und Architektur“
2003 „WegZeichen. My type of place“ (beide erschienen im Verlag Hermann Schmidt, Mainz)
Weitere Informationen:
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