baubeginn im adambräu
information1999 wurde vom Architekturforum Tirol und Vertretern der Universität Innsbruck ein Konzept erarbeitet, das die Übersiedelung des „Architekturforum Tirol“ sowie die Errichtung eines „Archiv für Baukunst – Architektur und Ingenieurbau“ im ehemaligen Sudhaus des Adambräu vorsieht. Diese zwei Einrichtungen werden ab Herbst 2004 in das für Österreich einmalige und zeichenhafte Gebäude der klassischen Moderne von Lois Welzenbacher einziehen, mit dem Ziel, gemeinsam zu einem Kompetenzzentrum für Architektur im Alpenraum zu werden.
Baubericht der IIG
(Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KEG)
Die erforderliche Baubewilligung erfolgte mit Baubescheid vom 27.01.2003.
Der Bescheid des Bundesdenkmalamtes wurde mit 11.04.2003 erlassen.
Nach Abschluss der Detailplanung und der Erstellung der Leistungsverzeichnisse kann im Juli 2003 mit der Realisierung der Arbeiten begonnen werden.
Die Fertigstellung der Umbaumaßnahmen ist mit Oktober 2004 vorgesehen.
Die geschätzten Baukosten belaufen sich auf ca. € 2,900.000,00 netto, ohne Grundstückskosten und Möblierung.
Die Finanzierung erfolgt durch die Stadt Innsbruck sowie durch Subvention des Landes Tirol.
Mit der Planung und Durchführung des Objektes sind folgende Stellen befasst:
Planung:
Architektengemeinschaft Rainer Köberl, Thomas Giner, Erich Wucherer, Innsbruck
Statische Bearbeitung:
Zivilingenieur DI Alfred Brunnsteiner, Natters
Haustechnik und Elektroplanung:
Technisches Büro Ing. Obwieser, Absam
Bauphysikalische Beratung:
Prof. Dr. Ing. Waubke, Fiecht b. Schwaz
Technische und geschäftliche Oberleitung:
Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KEG
Erstellung der Leistungsverzeichnisse und örtliche Bauabwicklung:
Ing. Horst Gaisberger, IIG
Haustechniküberwachung:
Ing. Franz Stonig, IIG
Adambräu historisch
Das so genannte Sudhaus wurde 1926–27 errichtet und zählt zu den wenigen noch erhaltenen Bauten des international bekannten Architekten Lois Welzenbacher. Wie der anerkannte Archi-tekturhistoriker Univ.-Prof. Friedrich Achleitner 1998 in einem Brief an den damaligen Innsbrucker Bürgermeister DDr. Herwig van Staa betont, sind die beiden Gebäude von Welzenbacher (Sud-haus und Kühlschiff) sowohl von baugeschichtlicher, als auch von städtebaulicher Bedeutung und wären für eine kulturelle Nutzung prädestiniert:
„Was die beiden ‚Funktionsbauten’ im Verband der baulichen Reste der Adambräu-Anlage betrifft, ist nicht nur ihre baugeschichtliche Bedeutung im Werk Lois Welzenbachers (das weitgehend zerstört ist) und ihr Stellenwert in der österreichischen und mitteleuropäischen Moderne zu bedenken, sondern vor allem auch ihre Zeichenhaftigkeit im heutigen Innsbrucker Stadtbild. Im Verein mit dem Verwaltungsgebäude der städtischen Elektrizitätswerke besitzt Innsbruck in zentralster Lage eine markante ‚Dreiergruppe’ aus den besten Jahren des Aufbruchs einer regionalen Moderne, die in keiner anderen zentraleuropäischen Stadt zu finden ist. Welzenbachers ausgeprägter Sinn für die alpine Landschaft, die seinem Werk auch unter den Großen der Architektur eine unangefochtene Position sichert, zeigt die gleiche visuelle Präzision in der Stadtlandschaft. Seine Bauten im Stadtbild sind nicht nur unverwechselbare, merkbare, auf Anhieb faszinierende Objekte, sondern sie zeigen auch eine besondere ‚Dialogfähigkeit’ zum städtischen Umraum. So gesehen besteht ihr Wert nicht nur als Einzelobjekt, sondern auch in der gegenseitig sich steigernden Wirkung. Sudhaus und Kühl-schiff sind so gesehen ein ‚semantisches Paar’, so dass die Zerstörung jedes einzelnen auch die Demontage des anderen bedeuten würde. Aus diesen Gründen kann man der Stadt Innsbruck nur empfehlen, den Bestand der Objekte jedes für sich und die Dreiergruppe höchst sensibel und unver-ändert zu sichern.“ (Friedrich Achleitner)