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ausstellungJunge Techniker, die für das erdbebenzerstörte L'Aquila eine über den Wiedeaufbau hinaus gehende Transformation planen.
weiterlesen …Unmittelbar nach dem Erdbeben im April 2009, bei dem große Teile der Stadt L'Aquila zerstört wurden, hunderte Menschen umkamen und zehntausende zu Obdachlosen wurden, bildete sich mit dem "Collettivo 99" ein interdisziplinäres Kollektiv junger Fachleute aus der Umgebung von L'Aquila, die den Wiederaufbau ihrer Stadt und damit die Zukunft des eigenen Lebensraums selbst in die Hand nehmen möchten.
Die zwischen Strategie und Taktik, zwischen Protest und Vorschlag und zwischen Forschung und politischer Intervention angesiedelten Aktivitäten der Bürgerinitiative konzentrieren sich auf zwei Fronten. Zum einen wehren sie sich gegen die von der Regierung aufoktroyierten Wiederaufbaumaßnahmen und arbeiten an der Entwicklung einer schnell funktionierenden Alternative zu dem von der Regierung Berlusconi angeordneten Projekt C.a.s.e., das die obdachlos gewordene Bevölkerung in neu gebauten Wohnblocks außerhalb der Stadt umsiedeln will. Zum anderen sehen sie in der fatalen Situation nach dem Erdbeben auch die Chance einer weitreichenden Verbesserung der Qualität der Stadt und ihres Umlands.
In enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, mit Unternehmen und führenden Personen der Region und unter Einbeziehung externer Experten verfolgen sie das Ziel, einen Masterplan zu entwickeln, in den globale Themen der heutigen Zeit wie ökologische Nachhaltigkeit genauso einfließen wie die konkreten Bedürfnisse der heutigen und v. a. zukünftigen Bevölkerung von L'Aquila. In einer bislang gegenüber Neuerungen verschlossenen Stadt möchten sie einen tragfähigen Prozess der Transformation in Gang setzen, der über das "reine Zusammensetzen von Scherben" hinaus geht und L'Aquila in eine nachhaltige Stadt des 3. Jahrtausends verwandelt.
"L'Aquila wird sich verändern, und es wäre gut, wenn dies auf dem besten Weg passiert. Auch wenn es in aller Augen von höchster Dringlichkeit ist, die Stadt so wieder aufzubauen, dass sie in Zukunft Katastrophen standhält, so darf es nicht geschehen, dass wir uns in einer Stadt wiederfinden, die zwar stark ist in Hinblick auf Erdbeben, aber schwach gegenüber allen anderen, weitaus voraussehbareren Entwicklungen." (Collettivo 99)
marco morante
geb. 1974 in L'Aquila; Architekturstudium an der Universität Pescara; seit 2001 eigenes Architekturbüro in L'Aquila; 2005 Gründung von laq_architettura gem. mit Maura Scarcella; 2006 Teilnahme an der X. Architekturbiennale, Venedig; u. a. Lehrbeauftragter für Architektur und Städtebau in Barcelona, Lissabon, Pescara und Venedig; Zahlreiche Forschungsarbeiten und Projekte u. a. QSP - Quasi Solo Passive Housing (Wohnbauprojekt, Tricase); SUDstenibility (Autobahnraststätte mit Wasserstofftankstelle an der Autobahn Salerno - Reggio Callabria); Co(u)lture urbane (Städtebauprojekt im Zusammenhang mit dem Leitprojekt L'Aquila 2020); Initiator, Mitbegründer und Sprecher des Collettivo 99
collettivo 99 – giovani tecnici aquilani
gegründet im April 2009 als unabhängiger Zusammenschluss junger, unter vierzigjähriger, Architekten, Ingenieure, Stadtplaner, Geologen, Geografen, Soziologen, Anthropologen, Wirtschafter, Philosophen, Schriftsteller, Historiker etc. aus der Umgebung von L'Aquila
Junge Techniker, die für das erdbebenzerstörte L'Aquila eine über den Wiedeaufbau hinaus gehende Transformation planen.
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