philippe rahm: architecture between physiology and meteorology
vortragveranstaltungsort
Großer Hörsaal, Technikerstr. 13b, Hörsaaltrakt, Baufakultät
einführende worte
Bart Lootsma (Lehrstuhl für Architekturtheorie der Universität Innsbruck), Matthias Böttger (raumtaktik)
(Vortrag in englischer Sprache)
Wie kann man Raum produzieren, der sich wie ein menschlicher Körper verhält? Wie einen Raum mit einem Golfstrom schaffen? Philippe Rahm entwickelt neue Formen der Raumproduktion, die sich aus den thermischen Bedürfnissen des Menschen ableiten und mittels natürlicher Luftzirkulation gebildet werden. Das thermodynamische Phänomen des Golfstroms ist für ihn eines der faszinierendsten Modelle um Architektur neu zu denken, denn es zeigt einen Weg auf, der Normalisierung und Homogenisierung von Raum zu entkommen. Indem er ein Wärme emittierendes Objekt auf dem Boden (Südpol) und ein kühlendes unter der Decke (Nordpol) platziert, erzeugt er eine Konvektionsbewegung, die verschiedene Zonen und Räume durch heiße und kalte Luftströme definiert.
„Was uns an diesen Luftströmungen interessiert, ist die Möglichkeit innerhalb des Gesamtvolumens eines Gebäudes unterschiedliche Temperaturzonen, verschiedene Klimata, Umgebungen und Raumqualitäten und insbesonders Sehnsüchte zu erzeugen. Ein „unsicheres“ Klima, in dem sich Menschen nicht nur im Raum, sondern auch in Atmosphären bewegen können. Die Bewegungen werden zu Migrationen, das Gebäude mutiert zur Klimakarte, wird Meteorologie und Geographie.“ (Philippe Rahm)
philippe rahm
geb. 1969; 1987 – 93 Architekturstudium an der EPF Lausanne und der ETH Zürich; 1995 – 2004 „Décosterd & Rahm, associés; seit 2004 „Philippe Rahm architects“ in Lausanne, seit 2008 Niederlassung in Paris; Gastprofessuren u. a. an der Akademie für Architektur in Mendrisio, der ETH Lausanne und der Royal School of Architecture, Kopenhagen; zahlreiche Ausstellungen, u. a. auf der Architekturbiennale in Venedig 2002 und 2008; 2007 Centre Pompidou, Paris; Canadian Centre for Architecture, Montreal; 2009 Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk (Dänemark)
Ein Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe SS 2010 der Fakultät für Architektur der LFU Innsbruck in Kooperation mit aut