südtiroler siedlungen – condominium in mind
Buchpräsentation mit Wittfrida Mitterer, Horst Hambrusch und Hanno Vogl-Fernheim
buchpräsentationbegrüßung Arno Ritter (Leiter aut)
buchpräsentation Wittfrida Mitterer, Horst Hambrusch (Autor*innen)
statement Hanno Vogl-Fernheim (Architekt)
In Folge des Optionsabkommens von 1939 setzte in ganz Österreich, an rund 130 Standorten, ein reger Siedlungsbau für die Südtiroler Auswanderer ein. Auch in Tirol sind die Südtiroler Siedlungen bis heute zur Wohnversorgung wichtige und ortsbildprägende Siedlungsbauten. Das vielschichtige Publikations-Projekt „Südtiroler Siedlungen – Condominium in mind“ arbeitet den umfassenden und großteils unveröffentlichten Fundus auf und zeigt anhand von Plänen aus der Errichtungszeit (1939 -1944) und weiteren Originaldokumenten, sowie den historischen Fotos und aktuellen Bildquellen die verschiedenen Zeithorizonte an einigen ausgewählten Siedlungsstandorten.
Die jahrelange Arbeit des Kuratoriums für technische Kulturgüter Bozen/Innsbruck und der Universität Innsbruck, Institut für Baugeschichte, begeht Neuland und trägt zu einer Bewusstseinsbildung bei, die auf die städtebaulichen und architektonischen Qualitäten der Siedlungen ein neues Licht wirft. In einer Zeit der Mobilität und gleichzeitig der Abnabelung werden Südtiroler Siedlungen neu gesehen um deren Bezug zu den Quellen zu finden.
Was sagt uns die Südtiroler Siedlung als Wohnmodell heute? Wie lassen sich die Bauten behutsam erneuern und unter Beibehaltung ihrer wesentlichen Charakterzüge als Potenzial für heutiges Wohnen verstehen?
Antworten darauf finden sich im bearbeiten Material der 560 Seiten umfassenden Dokumentation und dem digitalen im Aufbau befindlichen Archiv, das allgemein zugänglich sein wird.
wittfrida mitterer
Nachhaltiges Bauen und Technikgeschichte sind zwei Schwerpunkte von Wittfrida Mitterer. Die 1968 in Bozen geborene Wissenschaftlerin lehrt an den Universitäten Innsbruck und Rom. Sie leitetet Architekturprojekte für die EU, etwas zum Wiederaufbau des Dorfes Onna bei L’Aquila. Seit 1990 ist sie Geschäftsführerin des regionalen Kuratoriums für die Erhaltung technischer Kulturgüter Bozen und Herausgeberin der Architekturzeitschrift "Bioarchitettura / Abitare la Terra".