alejandro de la sota: raummodelle
eröffnungAusstellungseröffnung mit einem Vortrag von Victor López Cotelo über Alejandro de la Sota.
weiterlesen …"Nur wenige von uns haben einen Sinn für die Einfachheit in der Architektur. Der Weg zu ihr ist beschwerlich, er verlangt Opfer und Disziplin." (Alejandro de la Sota)
Der in Galizien geborene und in Madrid lebende Architekt Alejandro de la Sota zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten der spanischen Moderne. Seine Gebäude, wie jenes der Zivilverwaltung in Tarragona sind Insignien einer Moderne, die dem Ort in der Auseinandersetzung mit Funktion, Form und Material eine neue Bestimmung verleiht.
Mit seinen Bauten prägte er, besonders während der Isolation der Franco-Diktatur, die Architektur seines Heimatlandes und die einer ganzen Generation spanischer Architekten. Seine Einfamilienhäuser, Wohnbauten und öffentliche Gebäude verbindet weniger ein durchgängiger Stil, als eine Herangehensweise, die Architektur als eine logische Folgerung aus den Vorgaben des Ortes, des Raumprogramms und der Konstruktion versteht.
Jedes Projekt von Alejandro de la Sota ist aus dem und für den jeweiligen Ort entwickelt. Der Bauplatz bestimmt durch seine ortsspezifischen Eigenschaften wie Topographie, Klima, Ausrichtung und Nachbarschaft maßgeblich das Konzept des Gebäudes. In der Innenraum-Disposition entwickelt de la Sota spannende Lösungsansätze und schafft Lebensräume höchster Qualität. Sein Interesse an Technik und Wissenschaft führte ihn nicht nur zu konstruktiv geprägten Lösungen, sondern auch zum Einsatz innovativer Bautechnik. Gerade die Verwendung neuer Industrieprodukte gibt seinen Gebäuden eine besondere Oberflächenwirkung und Haptik. Raum wird von de la Sota bewusst sparsam eingesetzt und durch eine hierarchische Wertung zu spannungsvollen Volumina geformt. Hauptthema in seinem Gesamtwerk bleibt aber immer die Verankerung von Gebautem am Ort und der Anspruch nutzungsoptimierten Lebensraum höchster Qualität zu schaffen.
Die in der Ausstellung gezeigten Bauten und Projekte zeigen exemplarisch das große Spektrum in de la Sotas Schaffen: von einer regionalistisch beeinflussten, expressiven Haltung wie bei der "Casa Arvesú" über die technisch-konstruktiv geprägten Hallenbauten wie das "Gimnasio Maravillas" bis hin zu den experimentell, avantgardistischen Projekten in Fertigteil-Bauweise, etwa die Ferienanlage "Bahia Bella". Raummodelle, die am Lehrstuhl für Entwerfen und Denkmalpflege der Technischen Universität München angefertigt wurden, veranschaulichen – ergänzt mit einer Werkübersicht und erklärenden Tafeln – die Entwurfsansätze Alejandro de la Sotas mit ihren überraschenden und unkonventionellen Lösungen.
alejandro de la sota (1913 – 96)
1913 geb. in Pontevedra, Galizien
1941 Abschluss des Studiums an der ETSAM – Escuela Técnica Superior de Arquitectura de Madrid
1941 – 47 Mitarbeit am Instituto Nacional de Colonisaciòn, dem staatlichen Wiederaufbauprogramm
ab Mitte der 1940er Jahre eigene Projekte
1956 – 72 Professor an der ETSAM
1960 – 64 sowie ab 1972 Anstellung in der Ministerialabteilung der spanischen Post
1996 in Madrid gestorben
bauten (Auswahl)
1945 – 55 Siedlung Esquivel, Sevilla (im Rahmen seiner Tätigkeit für das Instituto Nacional de Colonisaciòn)
1955 Einfamilienhaus Arvesú, Calle Dr. Arce, Madrid
1957 Flugzeugwerft T.A.B.S.A., Barajas, Madrid
1954 – 57 Regierungsgebäude Gobierno Civil, Tarragona
1961 Molkerei CLESA, Madrid
1961 Sporthalle des Colegio Maravillas, Madrid
1963 Wohnbau Calle Prior, Salamanca
1967 Studentenwohnheim César Carlos, Madrid
1972 Fakultätsgebäude der Universität, Sevilla
1975 Rechenzentrum der Postsparkasse, Madrid (gem. mit Juan Capella)
1981 Post- und Telekommunikationsgebäude, León
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Architekturmuseum der TUM und dem Lehrstuhl für Entwerfen und Denkmalpflege der Technischen Universität München
Konzeption: Victor López Cotelo und Stephan Zehl
Ausstellungseröffnung mit einem Vortrag von Victor López Cotelo über Alejandro de la Sota.
weiterlesen …Die Ausgabe 2/07 der Programmzeitschrift aut: info mit Hintergrundinformationen zu den Ausstellungen „Alejandro de la Sota: Raummodelle“ und „screen[ing] architecture 2“ sowie zum Programm des aut zwischen März und April 2007.
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