hans dragosits: licht - zeit - raum
ausstellungIm Rahmen der Ausstellungsreihe „Künstlerische Interventionen“ realisiert Hans Dragosits im Architekturforum Tirol eine Lichtinstallation, die seine Vorstellung vom Verhältnis von Linie und Zeit verräumlicht.
Hans Dragosits’ Kunst entwickelte sich ursprünglich auf Papier. Mit der Ausstellung im Architekturforum Tirol aber ersetzt er erstmals die Tuschfeder durch Neonstäbe (Licht) und Raum tritt an die Stelle des Papiers. Seine künstlerische Tätigkeit begann mittels Tuschezeichnungen: horizontale und vertikale Linien, Flächen und Farben, die aber in unregelmäßigen Abständen unterbrochen blieben, „je nachdem wie die Hand, die sie zog, gleichsam unter einem geheimen Diktat stehend, vom Papier abhob. (...) Ich habe mich dafür entschieden, in meinem Arbeiten alle ‚großen Täuschungsmanöver’ über Bord zu werfen. Meine räumliche und zeitliche Bedingtheit schrumpfte daraufhin auf die Erfahrung von Punkt und Linie. Das Phänomen der Linie hat mich bis heute nicht losgelassen: ihre Möglichkeit zur Waagrechten und Vertikalen, ihre Möglichkeit zu knicken oder sich zu krümmen; daraus folgend ihre Kraft, Flächen durch Aus- bzw. Umgrenzung zu schaffen, diese zu zerteilen und anderes mehr.“ (Hans Dragosits)
Zur Ausstellung
Das Architekturforum Tirol entwickelte gemeinsam mit Hans Dragosits ein Leuchtträgersystem, das 70 filigrane Leuchtstoffröhren nach dem künstlerischen Konzept Dragosits’ durch den Ausstellungsraum führt. An Stelle der mit Tuschfeder gezogenen Linien ist hier elektrisches Licht als Medium von Dragosits’ Kunst getreten. Durch die komplexe Lichtinstallation entsteht ein System von Plätzen und Wegen, das hier eindringlich die untrennbare Verbindung zwischen Licht und Raum in der Architektur verdeutlicht. „Hier, in den Räumlichkeiten des Architekturforum Tirol, habe ich die Möglichkeit, die schon seit längerem in meinem Bewusstsein anstehende Dimension des Raumes meiner Arbeit hinzuzufügen. (...) In der Summe ihrer Anordnung versuche ich auf die Dimensionen des konkreten Raumes zu antworten. Eine zweiteilige Arbeit an der hinteren Querwand soll dem Besucher als einem ‚Zeitwanderer’ meine Intention verständlich machen.“ (Hans Dragosits)
Hans Dragosits
Geboren 1941 in Innsbruck
1966-91 Lehrer für Deutsch und Latein
Seit 1978 intensive künstlerische Tätigkeit
Seit 1992 Ausstellungen