aufbruch in den bergen – neues bauen in tirol

Zu sehen am Sonntag, 13. Dezember 2009, 13:10 im Bayerischen Rundfunk

Im Bayerischen Rundfunk wird im Rahmen der Programmreihe "Lido" ein Film von Claus Singer über "Neues Bauen in Tirol" ausgestrahlt, der mit fachkundiger Beratung von Arno Ritter (Leiter aut. architektur und tirol) entstand. Gezeigt werden viele der in den vergangenen Jahren entstandenen, hochwertigen Bauten, die diese Region zu einem Anziehungspunkt für Architekturbegeisterte werden lassen.

Pressetext von Claus Singer

Als unbebaubar gelten viele Grundstücke in Tirol - ein Urteil mit dem sich entschlossene Bauherren und findige Architekten in diesem Teil Österreichs oft nicht abfinden wollen. Nur vierzehn Prozent der Fläche Tirols eignen sich zur Besiedelung. Die alpine Topgrafie macht das Land für Bergsteiger und Erholungssuchende anziehend, den Tirolern erschwert es die Suche nach einem geeigneten Bauplatz.

Der Architekt Antonius Lanzinger hat für seine Familie einen Wohnturm aus Massivholz in extremer Nordhanglage gebaut. Eine Bauform, die mit minimaler Grundfläche auskommt und durch ihre Höhe viel Licht und Sonne einfängt.

Der Trend zum Eigenheim ist in Tirol besonders stark ausgeprägt. Eine starke Zersiedelung der Landschaft ist die Folge. Die Siedlung Pumpligahn oberhalb von Innsbruck zeigt, wie man auch ohne großen Grundstücksverbrauch individuell wohnen kann.

Haupteinnahmequelle Tirols ist der Tourismus. Bis in die entlegensten Täler hat sich in den letzten Jahrzehnten der „Lederhosen-„ oder „Jodlerstil“ überdimensionierter Hotelbauten ausgebreitet. Ein neu eröffnetes Hotel in St. Anton am Arlberg hat nichts im Sinn mit falscher Folklore. Der Bau von Wolfgang Pöschl nimmt Bezug auf die Umgebung. Im Moment wirkt er noch ein wenig wie ein Raumschiff im Umfeld traditioneller Bebauung. Aber er könnte ein Modell für die Zukunft sein, denn auch die Ansprüche der Gäste haben sich geändert.

Innsbruck ist mittlerweile zum Anziehungspunkt für Architekturbegeisterte geworden. Mit zahlreichen Wettbewerben hat die Tiroler Landeshauptstadt auch internationale Stararchitekten angelockt. Der Film stellt unter anderem zwei Bauten des Londoner Büros Zaha Hadid vor, die Bergisel-Schanze und die neue Bergbahn zur Hungerburg.

Weitere Themen sind die Aufsehen erregenden Bauten der Supermarktkette M-Preis, ein Bauernhaus, das zum Feriendomizil mit asiatischem Flair umgebaut wurde und ein modernes Rathaus, gegen das die Bürger zunächst Sturm liefen.

Viele hochwertige Bauten sind in den letzten Jahren in einer Region entstanden, die lange mit dem Image des Rückständigen zu kämpfen hatte. In der Fachwelt ist immer häufiger die Rede vom „Wunder von Tirol“.

Weitere Informationen:

• Filmankündigung im Bayerischer Rundfunk