auszeichnung des landes tirol für neues bauen 2006
2 Preisträger und 5 Anerkennungen
Aus den 93 Projekten, die 2006 zum Wettbewerb eingereicht wurden, hat die Jury – die Architekten Valentin Bearth (Bearth + Deplazes Architekten, Chur) und Michael Hofstätter (PauHof, Wien) sowie der Architekturtheoretiker Bart Lootsma (Innsbruck) – zwei Auszeichnungen und fünf Anerkennungen für Bauten vergeben, die dem Kriterium einer besonders vorbildlichen Auseinandersetzung mit den architektonischen Herausforderungen unserer Zeit sowohl in ästhetischer wie in innovatorischer Hinsicht entsprechen.
„Während der zwei Jurytage habe ich gemerkt, dass das Alltägliche – z. B. Supermärkte, Gemeindezentren und andere Bauaufgaben des täglichen Lebens – in Tirol ein wichtiges architektonisches Thema ist. Das ist im Vergleich mit anderen Ländern nicht so selbstverständlich, wie es vielleicht scheint. Jenseits dessen, was man von den individuellen Resultaten denken mag, werden gemeinsam mit den Bauherren, der Politik und Verwaltung ambitioniert ganze Stadtteile revitalisiert und aufgewertet. Was mich dabei beeindruckt, ist, wie sorgfältig der öffentliche Raum programmiert und gestaltet wird.“ (Bart Lootsma)
auszeichungen des landes tirol für neues bauen 2006
Martin Scharfetter, Innsbruck „Wohnen im Heu“, Lans 2003–2004 Bauherr: Arthur Rhomberg Statik: Alfred Brunnsteiner
„Das Haus in Lans ist ausgeglichen und reif, selbst dort wo es sich mit schwierigen Problemstellungen auseinander setzt, die leicht in Kitsch hätten abgleiten können. Die Stimmung im Haus bewegt sich zwischen Internationalismus und traditioneller Häuslichkeit. Scharfetter gelang es, asiatische, traditionelle, heimatlich-österreichische und moderne Elemente auf subtile und überzeugende Weise miteinander zu verschmelzen. Indem sich die Architektur von innen nach außen öffnet, schafft diese Schichtung eine Reihe von seitlichen Abschirmungen, die dem herrlichen Blick über das Tal und auf den See eine zusätzliche Tiefendimension hinzufügen. Am schönsten ist aber die Selbstverständlichkeit mit der alles realisiert wurde.“ (aus der Jurybegründung)
Heinz Tesar, Wien BTV Stadtforum, Innsbruck 2004–2006 Generalplanung: Obermoser arch-omo ZT GmbH, Innsbruck Bauherr: BTV – Bank für Tirol und Vorarlberg Statik: ZSZ-Ingenieure
„Flaniert man durch die Rathauspassage und überquert zunächst den neu gestalteten, sehr urbanen Sparkassenplatz mit einem auffälligen, drehbaren und transluzenten Vordach, dann erregt am Platzende die akzentuierte und doch dezente Eckausbildung des BTV Stadtforums die Aufmerksamkeit. Es ist nicht die Überhöhung, die überrascht, sondern die eigenwillige, plastische Komposition mit horizontalen und vertikalen Bauelementen in Verbindung mit dem zurückversetzten Eingangsportal und dem fast textil anmutenden Steinteppich davor. Diese Dramaturgie macht neugierig auf das Dahinter, auf die „Innenwelt“. Und dort wird das originäre architektonische Denken von Heinz Tesar in seiner künstlerischen Kraft erst wirklich erlebbar. Großzügige, dem Maßstab der Stadt entsprechende Räume verweisen auf den Öffentlichkeitscharakter des Hauses und schaffen gleichzeitig eine eigenwillig intime Atmosphäre.“ (aus der Jurybegründung)
anerkennungen des landes tirol für neues bauen 2006
Hanno Vogl-Fernheim, Innsbruck BTV – Zweigstelle Olympisches Dorf, Innsbruck 2003–2004 Bauherr: BTV – Bank für Tirol und Vorarlberg Statik: Wolfgang Redlich
Oskar Leo Kaufmann, Albert Rüf, Dornbirn Travel Europe, Stans 2004 Bauherr: Helmut und Anton Gschwentner Statik: ATP Architekten und Ingenieure
köberl + giner&wucherer_pfeifer (Rainer Köberl, Thomas Giner, Erich Wucherer, Andreas Pfeifer), Innsbruck Adambräu Sudhaus, Innsbruck 2003–2004 Bauherr: Stadt Innsbruck, IIG Statik: Alfred Brunnsteiner
Rainer Köberl, Michael Steinlechner, Innsbruck MPREIS Hauptbahnhof, Innsbruck 2003–2004 Bauherr: MPREIS WarenvertriebsGmbH Statik: Alfred Brunnsteiner
Eine Dokumentation sämtlicher bei der „Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2006“ prämierter Bauten. Innsbruck 2006, 20 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, 21 x 29,7 cm; gratis (Portospesen)
Die Ausstellung zeigt sämtliche zur Auszeichnung eingereichten Projekte und bietet damit einen repräsentativen Querschnitt durch die Tiroler Architekturlandschaft der unmittelbaren Vergangenheit.
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