"Ein Alphabet ist normalerweise eine Menge von Zeichen zur schriftlichen Darstellung von Wörtern einer Sprache. In diesem Fall bezeichnet es eine Menge von Zeichen zur bildlichen Darstellung einer Stadt. Dabei wird jeder Ort durch eine Kombination aus Geruch, Licht, Farbe und Schrift bestimmt: leuchtend bunte Schriftzeichen, gegossene Metallbuchstaben, in den Putz eingravierte Namen, aufgesprühte Botschaften und Gemälde. Sie sind gewissermaßen die visuelle Duftnote einer Stadt. Man nimmt sie nicht als Form wahr, sondern als Information. Man liest diese Beschriftungen, aber erkennt nicht ihre Botschaft. In ihr Formenspiel eingebettet sind kleine Geschichten aus der Zeit, in der sie entstanden sind. Anekdoten über den Ort und das Bauwerk. In der Ausstellung 'alphabet innsbruck' werden diese versteckten Geschichten sichtbar.
Die auf einem Spaziergang durch Innsbruck entdeckten Schriftzüge oder einzelnen Buchstaben wurden fotografiert und – so genau wie möglich – digital nachgezeichnet. Einige Buchstaben waren beschädigt, andere ließen sich nur unter extremen Winkeln fotografieren. Wieder andere waren dreidimensional und mussten für die Ausstellung flächig interpretiert werden.
Die Werbeschriftzüge und historischen Beschriftungen wurden nach eigenwilligen Kriterien ausgewählt: das Besondere und Unscheinbare, das Gewöhnliche und Skurrile, das Vulgäre und Feine. So ist ein typografisches Netz entstanden, mit dessen Hilfe die Schriftkultur Innsbrucks eingefangen und festgehalten werden konnte.
Die augenzwinkernden Texte zu den Schriften stammen von Georg Salden, die kurzen Geschichten zur Stadtgeschichte von Gretl Köfler. Sie bilden die Kopfnoten dieses typografischen Parfums und bereichern das ‚alphabet innsbruck‘ auf eine ganz persönliche Weise.“ (Andreas Uebele)
Die Publikation "andreas uebele: alphabet innsbruck" ist anlässlich der gleichnamigen, im Sommer 2009 im aut. architektur und tirol gezeigten Ausstellung erschienen.
andreas uebele: alphabet innsbruck Konzeption, Layout und Satz: büro uebele visuelle kommunikation, Katrin Dittmann, Andreas Uebele Mit Textbeiträgen von Gretl Köfler, Georg Salden und Andreas Uebele Verlag Hermann Schmidt Mainz, 2009 ca. 200 Seiten, 18,5 x 24 cm, Softcover ISBN 978-3-87439-785-8 Preis euro 28,00 zuzüglich Versandspesen
Ein von Andreas Uebele aus Innsbrucks "Schriftraum" – den an Bauten vorgefundenen Beschriftungen, Logos, Schildern und Hinweistafeln – destilliertes Alphabet, das als raumübergreifende Installation präsentiert wird.
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