ZENZI – Zentrum für zirkuläres und nachhaltiges Bauen
ausstellungEin Forschungsprojekt des ./studio3, das sich innovativen Bauprozessen, Materialien und Strategien zur Minimierung des ökologischen Fußabdrucks von Bauprojekten widmet.
weiterlesen …Mit Vorträgen von Anja Rosen, Stefanie Weidner, Hauke Horn, LXSY und Muck Petzet
symposiumorganisation
Kathrin Aste, Christian Dummer, Julia Obleitner
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
Die globale Bauindustrie steht vor einer Vielzahl komplexer Herausforderungen, die sich aus wirtschaftlicher Unsicherheit, geopolitischen Spannungen, Arbeitskräftemangel, strengen Vorschriften, Umweltproblemen sowie Ressourcen- und Klimakrisen ergeben. Diese Situation verlangt nach einer grundlegenden Neuausrichtung der Architektur und des Bauwesens.
Architekt:innen und Ingenieur:innen stehen in vorderster Reihe beim Visionieren einer lebenswerten Zukunft. Um diesen komplexen Herausforderungen kreativ begegnen zu können, ist eine grundlegende Neubewertung der Design- und Baupraktiken erforderlich. Dies zwingt die beteiligten Disziplinen dazu, nach alternativen Strategien zu suchen, die eine achtsamere und nachhaltigere gebaute Umwelt fördern. Dazu gehören Strategien, die die Umweltauswirkungen von Bauprojekten erheblich reduzieren, zirkuläre Wertschöpfung fördern und gleichzeitig zeitgenössische Design-Sensibilitäten entwickeln. Ziel ist es, Räume zu schaffen, die ästhetisch überzeugen und zugleich flexibel, belastbar und dauerhaft sind. Um diese Vision zu realisieren, sind ganzheitliche Ansätze notwendig, die das komplexe Zusammenspiel zwischen Klimadynamik, Materialität, räumlicher Konfiguration und menschlicher Erfahrung berücksichtigen.
Bedeutet diese notwendige Bauwende das Ende der Architektur oder birgt die Krise als Wendepunkt das Potenzial, die Architektur als Disziplin, die das Wissenschaftliche mit dem Künstlerischen und das Technische mit dem Schönen verbindet, im Sinne der Umwelt und ihrer Kreisläufe neu zu definieren?
Das Symposium widmet sich mit Vorträgen von Anja Rosen, Stefanie Weidner, Hauke Horn, LXSY und Muck Petzet einem künstlerischen, sozial engagierten und ökologisch bewussten Architekturdiskurs und regt die Verschmelzung von Kreativität und Umweltbewusstsein an. Es wird so zu einer Erkundungsreise, bei der die Rolle der Architektur in der Gestaltung unserer kollektiven Zukunft diskutiert wird.
programmübersicht
14.30 Uhr einführung „ZENZI“, Ausstellung und Symposium mit Kathrin Aste, Christian Dummer und Julia Obleitner
15.00 Uhr kathrin aste, christian dummer (./studio3, Innsbruck)
15.40 Uhr anja rosen (MSA Münster, Uni Wuppertal): "Urban Mining - Wann schließt sich der Kreis?"
16.20 Uhr stefanie weidner (Vorständin Werner Sobek AG, Büroleiterin Kopenhagen): "Bauen in Zeiten des Klimawandels – wie weiter?"
17.00 Uhr Pause
17.15 Uhr hauke horn (Hochschule Kaiserslautern)
18.00 Uhr LXSY architekten (Berlin)
18.45 Uhr muck petzet (Muck Petzet Architekten, München): "zirkuläRRRR"
19.30 Uhr Diskussion
im Anschluss ausstellungseröffnung „ZENZI – Zentrum für zirkuläres und nachhaltiges Bauen
anja rosen
Anja Rosen ist Geschäftsführerin und Partnerin der C5 GmbH, die sich 2022 als Fachplanungsbüro für nachhaltiges Bauen und Zertifizierung in Münster gegründet hat. 2023 wurde sie von der FH Münster zur Professorin für Data Driven Circular Construction an die MSA Münster School of Architecture berufen, nachdem sie zwei Jahre als Honorarprofessorin für zirkuläres Bauen an der Bergischen Universität Wuppertal lehrte, wo sie 2021 mit dem „Urban Mining Index“ promovierte. Seit 2013 kombiniert Anja ihre Lehr- und Forschungstätigkeit mit ihrer praktischen Arbeit und verantwortete als Co-Geschäftsführerin der energum den Bereich Nachhaltiges Bauen in der agn- Gruppe. Anja Rosen ist Gründungsmitglied der re!Source Stiftung e.V. und setzt sich auch als aktives Mitglied der DGNB im Ausschuss Lebenszyklus und zirkuläres Bauen für eine Klima- und Ressourcenwende in der Bauwirtschaft ein. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet.
>> www.nbau.org
stefanie weidner
Stefanie studierte Architektur an der Universität Stuttgart, Deutschland, und der University of Melbourne, Australien. Nach ihrem Diplom arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK), wo sie 2020 ihre Doktorarbeit über den Ressourcenverbrauch städtischer Strukturen verteidigte. Seit 2019 arbeitet sie zudem bei Werner Sobek als Architektin und Direktorin für Nachhaltigkeitsstrategien, mit einem Schwerpunkt auf den verkörperten Emissionen und dem Ressourcenverbrauch. Im Jahr 2021 wurde sie DGNB Consultant und Dozentin an der Universität Tübingen. Derzeit leitet sie das neue Büro von Werner Sobek in Kopenhagen.
>> www.wernersobek.com
hauke horn
Hauke Horn ist ein Architekt, Kulturwissenschaftler und Energieberater, der in den Schnittbereichen von Architekturgeschichte, Nachhaltigkeit und Kommunikationstheorie arbeitet. Seine Vertretungsprofessur am Fachgebiet „Architekturtheorie- und wissenschaft“ stellt er im Sommersemester 2023 gemäß seinen Schwerpunkten unter das Motto „Wiederverwenden und Weiterbauen“: nachhaltige architektonische Transformationsprozesse, die ebenso zu einer zirkulären Baukultur beitragen wie sie als materielle Zeugnisse die Geschichte und Identität von Orten bewahren.
>> www.architektur.tu-darmstadt.de
LXSY architekten
LXSY Architekten ist ein Architekturbüro in Berlin, das sich auf zirkuläres Planen und Bauen konzentriert, gegründet 2015 von Kim Le Roux und Margit Sichrovsky. Wiebke Ahues kam im Mai 2024 als assoziierte Partnerin mit ins Team. Im Mittelpunkt steht die aktive Mitgestaltung einer klimagerechten Baubranche, die Ressourcen schont und Abfall vermeidet. Als Vorreiter der Bauwende setzt das Büro neue Maßstäbe für die Architektur der Zukunft und hinterfragt etablierte Abläufe in der Baubranche. Bestehende Strukturen werden transformiert, um kreislaufgerechtes Bauen voranzutreiben. Das Verständnis von Architektur geht über das bloße Bauen hinaus – es wird angestrebt, einen positiven sozialen, kulturellen und ökologischen Einfluss zu erzeugen. Die zentrale Frage, wie die Gesellschaft in Zukunft zusammenleben und arbeiten möchte, spielt eine wichtige Rolle. Ressourcenschonendes, zirkuläres Planen und Bauen gilt dabei als Schlüssel für einen nachhaltigen Wandel.
>> LXSY Architekten
muck petzet
Muck Petzet ist Architekt, Kurator und seit 2014 Professor für nachhaltiges Design an der USI. Er hatte Lehrtätigkeiten an der Hochschule Vaduz als Gastkritiker und Dozent im Ausland sowie als Gastprofessor an der TU München für das Fach „Architektur als Ressource“. Nach einem Studium der Philosophie an der LMU München und der Architektur an der HdK Berlin sowie der TU München schloss er sein Studium an der TU München ab. Nach ersten beruflichen Stationen bei Herzog & de Meuron in Basel gründete er 1993 sein eigenes Büro in München, in verschiedenen Partnerschaften. Seit 2013 ist er auch in Berlin tätig. Muck Petzet war Generalkommissar des deutschen Pavillons „Reduce/Reuse/Recycle“ auf der 13. Internationalen Architekturausstellung La Biennale di Venezia 2012. Sein intensives Engagement in Transformationsprojekten bildete die Grundlage für die Entwicklung seiner „Minimalintervention-Transformationstheorie“ und sein Engagement für die Neubewertung bestehender Gebäude als wertvolle Ressource für unsere Zukunft, die er durch Vorträge, Ausstellungen und Publikationen verbreitet.
>> www.muck-petzet.com
symposium „architektur(w)ende?“
Eine Veranstaltung des ./studio3. Institut für Experimentelle Architektur der Universität Innsbruck in Kooperation mit dem aut und der Kammer der Ziviltechniker:innen | Arch+Ing, Tirol und Vorarlberg
Ein Forschungsprojekt des ./studio3, das sich innovativen Bauprozessen, Materialien und Strategien zur Minimierung des ökologischen Fußabdrucks von Bauprojekten widmet.
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