carl pruscha: mein logbuch
eröffnungEröffnung der Ausstellung mit Bauten und Projekte von Carl Pruscha sowie Fotografien und Filmdokumenten von anonymen Architekturen aus verschiedenen Ländern.
weiterlesen …Die Ausstellung „Mein Logbuch“ zeigt Bauten und Projekte von Carl Pruscha und präsentiert bisher unveröffentlichte Fotografien sowie Filmdokumente von anonymen Architekturen aus verschiedenen Ländern.
„More than any of the other arts, architecture is place-specific. This does not mean that architects cannot work away from home – but it does mean that they only work at their best when that new environment speaks to them. This is why Nepal has been so crucial in the development of Carl Pruscha. Perhaps it was because he was young and full of creative energy, but somehow his work in Nepal is truly extraordinary, producing in this architecture a sequence of brooding monumental images, as mythic and enigmatic as the Himalayan ranges that lie all around.“ (Charles Correa)
Die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Lebensraum, dem so genannten „Habitat“, gehört zu einem zentralen Arbeitsgebiet und Forschungsfeld von Carl Pruscha. Schon während seines Studiums bei Roland Rainer begann er sich mit anonymer Architektur auseinander zu setzen. Danach war Carl Pruscha zehn Jahre lang Regierungsberater der UNO und UNESCO in Nepal, wo er sich intensiv mit den traditionellen Bauweisen jener Region beschäftigte und einige Projekte im Kathmandutal verwirklichte.
Die anonymen Bauten, wie z. B. in Tibet, Iran, Nepal, Jemen, Marokko oder Chile, waren für Pruscha sowohl für seine Lehrtätigkeit an der Akademie der Bildenden Künste in Wien wie auch für seine Auffassung von Architektur von besonderer Bedeutung. Sie dienten ihm als Vorbilder für eine Neuorientierung des Bauens im Sinne einer philosophischen Archäologie.
„Es ist faszinierend, heute noch Bauten und Siedlungsformen zu begegnen, deren Ursprünge an den Beginn menschlichen Behausungsschaffens zurückführen und welche in ihrer unglaublich reichen Vielfalt auf die Fähigkeit des Menschen zur Interaktion mit der Umwelt – der Topographie und dem Klima – verweisen, auf die Begabung, sich soziale Normen und Rahmenbedingungen für seine Bautätigkeiten zu schaffen.“ (Carl Pruscha)
biographie
1936 geboren in Innsbruck
1955 - 1962 Studium der Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Lois Welzenbacher und Roland Rainer
1962 - 1964 Städtebaustudium an der Graduate School of Design der Havard University, Cambridge
1964 - 1974 Regierungsberater der UNO und der UNESCO in Nepal
1974 Rückkehr nach Österreich und Gründung eines Büros für Architektur und Raumplanung
1975 Promotion an der TU Graz
1976 - 1988 Professor für Grundlagen der Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien
1988 - 2001 Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien
2001 - 2004 Honorarprofessor für Architektur und Leiter der Entwurfsklasse „Habitat, Environment & Conservation“ an der Akademie der bildenden Künste Wien
publikationen (Auswahl)
1967 The Physical Development Plan for the Kathmandu Valley (für die Nepalesische Regierung)
1974 The Preservation of the Physical Environment and the Cultural Heritage, a Protective Inventory as a Basis for the UNESCO Declaration of the Kathmandu Valley World Heritage Site
2004 Himalayan Vernacular, Schlebrügge.Editor, Wien
werkauswahl
1970 - 1974 Zentrum für Entwicklungsplanung, Kathmandutal, Nepal
1971 Taragaon visitor’s hostel in Boudha, Nepal
seit den späten 1970er Jahren Sanierung des Alten Schlosses von Gattendorf, Burgenland
1983 - 1985 Siedlung Biberhaufenweg, Wien
1988 - 1991 Siedlung Traviatagasse, Wien
1988 - 1995 Umgestaltung des Piaristenkonvents zum Kunsthaus Horn, Niederösterreich.
1990 - 2005 Revitalisierung des Semper-Depots zu einem Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien
2002 Prototypen für Lagoon-Bungalow und Schule in Sri Lanka
2004 MQ-West, Museumsquartier, Wien
Eröffnung der Ausstellung mit Bauten und Projekte von Carl Pruscha sowie Fotografien und Filmdokumenten von anonymen Architekturen aus verschiedenen Ländern.
weiterlesen …Die Ausgabe 4/05 der Programmzeitschrift aut: info mit Hintergrundinformationen zur Ausstellung „Carl Pruscha: Mein Logbuch“ und zum Programm des aut zwischen September und November 2005.
weiterlesen …Aufzeichnung eines im August 2005 geführten Gesprächs zwischen dem österreichischen Architekten Carl Pruscha (geb. 1936) und Arno Ritter im Alten Schloss, Gattendorf.
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