Franco Clivio: No Name Design + Manifolds | Numen / For Use: Negative Space and Collapsing Room
eröffnungEröffnung der drei, zeitgleich im aut gezeigten Ausstellungen mit Franco Clvio und Christoph Katzler (Numen / For Use).
weiterlesen …So wie Numen / For Use, die zeitgleich ebenfalls zwei neue Projekte im aut präsentieren, war auch Franco Clivio im Sommer 2021 eingeladen, zur Ausstellung „Die Körper und der Raum“ eine Referenz beizusteuern, die seine persönlich wahrgenommene Beziehung zwischen Körper und Raum verdeutlicht. Sein Beitrag bestand aus Fotosequenzen, in denen er eine Auswahl seiner faszinierenden „Manifolds“ zeigte. Nun bietet sich den Besucher*innen die Möglichkeit, diese kinematischen Objekte aus geometrischen Linien- und Flächengefügen mit raumgreifendem Ausdehnungspotenzial selbst zu erleben und mit ihnen zu interagieren.
Schon immer haben Franco Clivio Gegenstände begeistert, die sich mithilfe unterschiedlichster Mechanismen auf oft verblüffende Art Auf- und Zuklappen, Falten oder Ineinanderschieben lassen. Als Paradebeispiel für angewandte Kinematik verweist er auf den Regenschirm, der dank Dreh- und Schiebegelenken seit über tausend Jahren funktioniert. Mit den „Manifolds“ – einer Serie von Arbeiten im Übergang zwischen zweiter und dritter Dimension, die in ihrer Verbindung von technischer Raffinesse, präziser Geometrie und minimalistischer Ästhetik Auge und Verstand gleichermaßen begeistern – geht Clivio nun seit über zehn Jahren den Schritt zum zweckfreien Design.
Zum einen sind es lineare Objekte aus dünnen Metallröhrchen, wie sie in der Medizin für Spritzen zum Einsatz kommen, die über unsichtbare Gelenke beweglich miteinander verbunden sind, zum anderen vollflächige Dreiecke, Rechtecke und andere Polygone. Durch Ziehen, Drehen und Schieben der starren und in ihrem Urzustand flach daliegenden Gebilde eröffnen sich immer neue dreidimensionale Formen und Strukturen in erstaunlichen räumlichen Konfigurationen. Changierend zwischen Fläche und Raum, Statik und Dynamik, Dichte und Auflösung sowie materieller Schwere und optischer Leichtigkeit animieren Clivios „Manifolds“ – ein Wortspiel aus Händen und Falten und gleichzeitig ein Begriff aus der Mathematik – so zur spielerischen Formerkundung.
franco clivio
geb. 1942 in Mailand; lebt in Zürich; 1963 – 68 Studium und Diplom an der Hochschule für Gestaltung Ulm; ab 1968 freischaffender Produktgestalter für Unternehmen wie ERCO, Fsb, Gardena, LAMY, Rodenstock und Siemens; 1980 – 2002 Dozent und später Leiter des Studienbereichs Industrial Design an der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich; 2003 – 11 Dozent an der IUAV, Venedig; Gastdozent an zahlreichen Hochschulen in Deutschland, Finnland, Italien und den USA; Auszeichnungen u. a. Eidgenössischer Preis für Design; Designpreis der Bundesrepublik Deutschland
ausstellung „manifolds“
2018 Germann Auktionshaus, Zürich; 2020/21 Fondazione d‘Arte Erich Lindberg, Porza; 2022/23 Museum Ulm, Ulm
www.manifolds.ch
franco clivio: manifolds
textbeiträge Tiziana Lotti, Giovanni Anceschi, Hannes Böhringer
fotografien Hans Hansen, Laurent Burst
herausgeber Edizioni Casagrande, Bellinzona und Fondazione d‘Arte Erich Lindenberg, Porza
erschienen 2021
207 Seiten, zahlreiche Abbildungen
ISBN 978-88-7713-891-0 (engl.)
ISBN 978-88-7713-885-9 (it.)
Euro 45,00
Eröffnung der drei, zeitgleich im aut gezeigten Ausstellungen mit Franco Clvio und Christoph Katzler (Numen / For Use).
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