zaha hadid: recent work
ausstellungIn der Reihe “International Architects in Tyrol“ (bisher: 1998 Dominique Perrault, 2000 Ben van Berkel) zeigte Zaha Hadid, Gewinnerin des Wettbewerbs für den Umbau der Sprungschanze Bergisel in Innsbruck, in ihrer Ausstellung Arbeiten der letzten Jahre. Ziel dieser Präsentation war, einerseits einen fachorientierten Einblick in die spezifische Architekturphilosophie von Hadid zu bieten, andererseits einer interessierten Öffentlichkeit die Architektin der neuen Sprungschanze mittels einer Auswahl ihrer wichtigsten Bauten und Projekte vorzustellen. Die Entwürfe ihrer Bauten wurden in der Ausstellung auf PVC-Bahnen in Schrift und Bild visualisiert. Die Bahnen sind von der Decke abgehängt und erzeugen auf mehreren hintereinander parallel laufenden Ebenen eine räumliche Spannung. Dadurch entstand eine den Raum des Architekturforum überlagernde Krümmung, die die in den Arbeiten von Zaha Hadid enthaltene Dynamik widerspiegelt. Originalmodelle von der Sprungschanze Bergisel in Innsbruck und dem Wettbewerb Kunsthaus in Graz waren zu sehen. Ebenfalls wurde ein Reliefmodell der Sprungschanze Bergisel sowie der Wohnanlage Spittelau gezeigt. Dieses Reliefmodell wurde von einer Videoprojektion virtuell belebt.
Zaha Hadid
Zaha Hadid wurde 1950 in Bagdad (Irak) geboren. Zwischen 1968 und 1972 studierte sie an der University of Beirut Mathematik, anschließend bis 1977 Architektur an der Architectural Associa-tion in London. Nach ihrem Abschluß wurde sie Partnerin des Office for Metropolitan Architecture (OMA) und unterrichtete an der Architectural Association (AA) in London zusammen mit Rem Koolhaas und Elia Zenghelis. Zaha Hadid unterrichtet an verschiedenen Universitäten (Graduate School of Design, Harvard University; University of Chicago School of Architecture; etc.).
Zaha Hadid’s Büro befindet sich in London. Ihre Arbeit umfaßt alle Formen von Design, beginnend bei Städteplanung bis hin zu Produktdesign, Innenarchitektur und Möbeldesign. Das zentrale Bestreben ihrer Arbeit beinhaltet eine gleichwertige und gleichzeitige Auseinandersetzung mit Forschung, Lehre und Praxis vor dem Hintergrund einer kompromißlosen Verpflichtung der Moderne gegenüber. Ihre Ideen bezieht sie aus den Konzepten, Formen und Methoden der russischen Konstruktivisten und Suprematisten der Zwanziger- und Dreißigerjahre. Dabei geht es ihr darum, das untersuchte Phänomen – in ihrem Fall den Topos/Ort – von allen „Zufälligkeiten“ wie Geschichte, Werte, Maßstäbe und Erwartungen zu reinigen. Sie geht in ihren Projekten immer analytisch auf den Ort ein und „kehrt die subkutanen Strukturen, die latente Logik der Topographie hervor“.
In der Verwirklichungsphase befinden sich derzeit das Zentrum für Moderne Kunst in Cincinnati, das erste von einer Frau entworfene Museum in Amerika, das Zentrum für Gegenwartskunst in Rom, die Wohnanlage Spittelau in Wien, sowie die Sprungschanze Bergisel in Innsbruck.
Die Ausstellung im Architekturforum Tirol zeigte folgende Projekte und Entwürfe von Zaha Hadid:
Sprungschanze Bergisel, Innsbruck
Wohnanlage Spittelau, Wien
Wettbewerb Kunsthaus, Graz
Contemporary Art Center, Cincinnati
Centre of Contemporary Art, Rome
Science Centre, Wolfsburg,
Ferry Terminal, Salerno
Terminus Multimodal De Hoenheim-Nord, Strasbourg
Landesgartenschau, Weil am Rhein
Mind Zone Millenium dome, Greenwich
JVC Centre Hotel, Guadalajara
Reina Sofia Museum of Modern Art, Madrid
La Grande Bibliothèque du Quebec, Montreal
Royal Collection, Madrid
Campus Centre, Illinois
Institute of Technology, Chicago