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ausstellungEine von zwei Filmemacherinnen und zwei Fotografen gemeinsam entwickelte Ausstellung, bei der das aut in eine Black Box verwandelt und die räumliche Wahrnehmung radikal verändert wird.
weiterlesen …ein textbeitrag, erschienen in aut: info, nr. 1/2014
„Wenn ich eine Dichterin wäre, würde ich sagen, das Vergnügen liegt in der Vervollkommnung der eigenen Phantasie durch den Anderen.“
(aus dem Film „THE FACE – Storefront for Art & Architecture NYC“, 2011)
der film „john lautner, the desert hot springs motel“, 2007
Steve Lowe lebt in New York und schreibt Pornogeschichten, um sich über Wasser zu halten. Diese werden rasch aufeinanderfolgend publiziert, Korrekturlesung findet keine statt, was er dazu nutzt, feministische Experimentalgeschichten zu schreiben. Er wird gefeuert und trifft durch Zufall auf William Burroughs, mit dem er die nächsten Jahre arbeitet. Der Zufall bringt ihn Jahre später nach Kalifornien, wo er 2000 das Desert Hot Springs Motel kauft – erbaut 1949 von John Lautner. 2007 stirbt Steve Lowe, bevor er das Motel in seinen Originalzustand rückversetzen konnte.
der film „angelica fuentes, the schindler house“ 2008
Angelica Fuentes emigriert mit ihrem Mann von Mexiko in die USA. Sie finden ein Zuhause in Los Angeles, im Schindler House, von Rudolph M. Schindler 1922 als radikal neues Wohnhauskonzept für zwei Familien geplant. Ein Teil von Angelicas Familie arbeitet bereits dort, als Hausmeister, Gärtner etc. Angelicas Mann kann die Arbeit als Hausmeister übernehmen. Dazu gehört eine kleine Wohnung, ursprünglich als Gästewohnung geplant, – mitten auf dem Museumsareal.
der film „the future will not be capitalist“, 2010
Der brasilianische Architekt Oscar Niemeyer geht in den 1960er Jahren aus politischen Gründen nach Frankreich ins Exil. Als Kommunist und Freund der französischen kommunistischen Partei plant er den Sitz der kommunistischen Parteizentrale in Paris. Ein Gebäude, das Zeugnis ablegt, was alles hätte sein können. Eine Utopie.
die soundinstallation „normalerweise ist der eingang hier“, 2014
Das bewegte Bild ist nicht nur Annäherung an die Erschließung von Raum, es ist eigenständiges Medium zur Thematisierung und Wahrnehmung von Raum. Mein Interesse gilt dem Menschen im und mit dem Raum. Der Vorteil von Film sind seine beiden Spuren: Bild und Ton. Ich behandle das Eigenleben dieser beiden Ebenen, wie in einer Choreographie, einer Inszenierung, einer Collage in der Montage. Die Verbindung von Bild und Ton entsteht im Kopf der Betrachter_innen. Ich biete kein Paket an, kein Gängelband, alles ist möglich, alles ist denkbar.
Im Ausstellungsraum des aut gehe ich einen Schritt weiter: „Der Ton liefert die Musik.“ Das Bild ist im Raum – der Film entsteht im Kopf. Mit jedem Schritt, mit jedem Blick ändert sich das Bild. Das Sprechen über Raum thematisiert hier einen bestimmten Kontext: Das Ausstellen. Die handelnden Personen sind definiert. Der Kurator, die Kuratorin und die Künstler und Künstlerinnen. Das, was wir hören, wird zum Ausstellungsgegenstand, thematisiert sich in der Ausstellung selbst.
sasha pirker
geb. 1969 in Wien; bildende Künstlerin und Filmemacherin; Studium der Linguistik in Wien und Paris; 1995 – 2000 Kuratorin für zeitgenössische Architektur im Architekturzentrum Wien; 2004 „Margarete Schütte-Lihotzky“-Forschungsstipendium; 2006 Trainee-Stipendium MAK Center for Art & Architecture, Los Angeles; seit 2006 Lehrtätigkeit als Senior Artist an der Akademie der Bildenden Künste Wien; 2013 Artist in Residence, Chinati Foundation, Marfa, Texas; u. a. 2008 und 2009 Audience Award beim Filmfestival VIS Vienna Independent Shorts
filme, videos, installationen
2014 Es gibt Bilder, weil es Wände gibt – Ein Prolog; 2013 LIVEPAN; Closed Circuit 2013; 2012 Paperwork; 2011 Unter dem Pflaster, der Strand; It looks like a japanese film; THE FACE – Storefront for Art & Architecture NYC; Cornelius Kolig. Anleitungen an die Ewigkeit oder/or Don’t Fuck with Paradise; 2010 The Portrait of the Painter; The Future will not be Capitalist; 2009 Once at Miracle Mile; Carl Appel, Wohn-Hochhaus; 2008 Angelica Fuentes, The Schindler House; 2007 John Lautner, The Desert Hot Springs Motel; POETRY; 2006 Schwarz auf Grün (mit Thomas Hamann)
festivals, screenings (Auswahl)
MAK Center for Art & Architecture, Los Angeles; Werkschau „Die denkende Form“, Viennale, Wien 2011; Migrating Forms 2011 – Anthology Film Archives New York; 28th Kassel Documentary Film & Video Festival; Melbourne Int. Film Festival; 67th Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica, Venedig; Image Forum Festival, Tokyo; LIDF Int. Documentary Film Festival, London; Indielisboa, Lissabon; Int. Film Festival Rotterdam; VIDEOEX, Zürich; Denver Film Festival; Diagonale Graz; Antimatter Film Festival, Victoria, Canada; Cinéma du Réel, Paris; Int. Short Film Festival, Uppsala; Int. Film Festival, Leeds
ausstellungen (Auswahl)
2013 „BONNE HEURE“, Kunstpavillon, Innsbruck (Solo); „Unnamed“, Chinati Foundation, Marfa, Texas (Solo); 2011 „Hors Pistes – Un Autre Mouvement des Images“, Centre Georges Pompidou, Paris; „Schöne Aussichten“, 21er Haus/Belvedere, Wien; „Elastic Video“, Tokyo Wonder Site Hongo; 2009 „Ground/Figure”, Galerie Transit, Mechelen
Eine von zwei Filmemacherinnen und zwei Fotografen gemeinsam entwickelte Ausstellung, bei der das aut in eine Black Box verwandelt und die räumliche Wahrnehmung radikal verändert wird.
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