andreas hild: zwischenbericht
sto lectureVon kleinen Bushaltestellen bis zu städtebaulichen Projekten – das in München situierte Architekturbüro Hild und K Architekten ist seit den 1990er Jahren vorwiegend in Deutschland tätig und wurde für den Umbau des Kleinen Theaters in Landshut bekannt. In vorbehaltslosem Dialog mit dem Bauherrn und in intensiver Auseinandersetzung mit der jeweiligen Aufgabe entwickelt das Büro originelle und intellektuelle, eigenwillige wie sensible Lösungen.
Ausgangspunkt für die Sanierung einer Gründerzeitfassade in Berlin-Schöneberg etwa war die Originalzeichnung im Maßstab 1:100, die gescannt und als vergrößertes Bild auf die Fassade übertragen wurde. Die fertige Putzoberfläche ist keine Wiederherstellung eines ursprünglichen Zustands, sondern zeigt die Projektion einer Zeichnung als Relief. Verformungen, die aus dem technischen Verfahren resultierten sowie Verschiebungen zwischen der Originalzeichnung und dem nicht deckungsgleich gebauten Haus wurden zum Grundthema des Projekts, das eine Position zwischen historischer Rekonstruktion und frei erfundener Komposition einnimmt.
Wie eine gewisse Lust am Spiel bei gleichzeitiger architektonischer Ernsthaftigkeit die Arbeitsweise von Andreas Hild bestimmt, zeigte sich auch in einem von ihm an der TU Graz geleiteten Entwurfsseminar. Im Rahmen von "dogMax" wurde der Versuch gestartet, die zehn Dogmen des Regisseurs Lars von Trier auf die Architektur zu übertragen: Es durften nur Materialien verwendet werden, die in einem bauMax-Markt erhältlich sind, gezeichnet wurde ohne Strom und alle Experimente fanden im Maßstab 1:1 statt. Die Ergebnisse dieses Seminars waren vergangenes Jahr im Az West in Wien zu sehen.
andreas hild
1961 geb. in Hamburg
Studium an der ETH Zürich und an der TU München
1992 – 98 Büro "Hild und Kaltwasser" bis zum Tod von Tillmann Kaltwasser
seit 1999 Hild und K Architekten, München, in Partnerschaft mit Dionys Ottl
bauten (Auswahl)
Zahlreiche Öffentliche Gebäude, Gewerbe- und Verwaltungsbauten, Wohnbauten, Sanierungen und innenarchitektonische Projekte, u. a. BFTS – Bayerisches Forschungs- und Technologiezentrum für Sportwissenschaften, München; Bauzentrum, München Riem; Wohnungen Theresienhöhe, München; Wohnungen Lohengrinstraße, München