[typo]graphic
Seit der Übersiedelung ins Adambräu 2005 widmete sich das aut im Rahmen der Vortragsreihe [typo]graphic regelmäßig dem Thema der zeitgenössischen Grafik und Typographie.
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[typo]graphicACHTUNG
Leider hat Erik Spiekermann seinen Vortrag in Innsbruck abgesagt!
Ersatzvortrag
Ivo Gabrowitsch: Lust auf typografischen Feinschliff
Erik Spiekermann ist der wohl bekannteste (lebende) Grafik-Designer und Schriftentwerfer Deutschlands. Seine Schriftentwürfe, vor allem die FF Meta und die ITC Officina, wurden seit ihrer Veröffentlichung zu Klassikern des zeitgenössischen Schriftdesigns. Mit ihnen legten serifenlose Schriften ihren aus den 60er Jahren stammenden Ruf, nüchtern zu sein, endgültig ab: Ihre offenen, vielfach gerundeten Formen wirken freundlich und einladend, wie man es in dieser Intensität davor nicht gekannt hat.
Neben dieser emotionalen Wirkung beeindrucken aber auch deren hervorragende Lesbarkeit und technische Perfektion - Kriterien, denen Spiekermann nicht nur seine eigenen Arbeiten konsequent unterordnet, sondern auch jene Projekte, mit denen er maßgeblich zur "digitalen Schriftkultur" beigetragen hat - etwa durch die Gründung von Fontshop, einem der ersten Versandhäuser für Computerschriften.
Es sind aber nicht nur die typografischen Arbeiten, die den Ruf Spiekermanns begründeten - auch im Bereich Corporate-Design und Markenentwicklung setzt er seit Jahrzehnten immer wieder Akzente. Zunächst mit MetaDesign (z.B. Corporate-Design für Volkswagen und Audi) und seit 2001 mit eigenen Büro, das seit 2007 den Namen "edenspiekermann" trägt und mit Büros u.a. in Berlin und Amsterdam vertreten ist.
Für Spiekermann spiegeln sich in Schriften und ihren Anwendungen viele kulturellen Gewohnheiten wider, die eine Gesellschaft kennzeichnen. Ihre Gestalt und ihre Verwendung geben Auskunft über das herrschende Selbstverständnis einer Zeit. - Es ist eines der Verdienste von Erik Spiekermann, die gar nicht selten zur (wenig hinterfragten) Gewohnheit gewordene Nüchternheit aufzubrechen, die das deutsche Grafik-Design in typografischer Hinsicht über lange Zeit prägte - ohne dabei jedoch ihre systematischen Grundlagen über Bord zu werfen. Mit ihm verloren grafische Systeme ihre nüchterne Strenge und tauschten sie gegen eine Lebendigkeit, ohne dabei zugleich an Stringenz, Logik und Praktikabilität zu verlieren.
Beim Vortrag in Innsbruck bilden Fragen zur Typografie einen Schwerpunkt, darüber hinaus stehen aber auch die gegenwärtigen Projekte Erik Spiekermanns im Mittelpunkt. Eine einmalige Gelegenheit, einen der prägendsten Gestalter der Gegenwart kennenzulernen!
erik spiekermann
geboren 1947 in Stadthagen bei Hannover, ist Autor, Kommunikationsdesigner und Schriftgestalter. Die von ihm entworfenen Schriften FF Meta und ITC Officina zählen heute zu den modernen Klassikern. Nach dem Studium der Kunstgeschichte in Berlin zog er 1969 nach London, wo er am London College of Printing lehrte und wo erste Schriftenentwürfe (Berliner Grotesk, LoType) entstanden. 1979 gründete er in Berlin das Designbüro MetaDesign. Neben renommierten Firmen der grafischen Industrie betreute Spiekermann Projekte für die BVG, das Erscheinungsbild der Stadt Berlin und das Leitsystem des Düsseldorfer Flughafens sowie das Corporate Design von Volkswagen und Audi. 1989 rief er FontShop ins Leben, einen Versand für Computerschriften. 2001 relaunchte Spiekermann die Londoner Wochenzeitschrift The Economist. Im gleichen Jahr verließ er MetaDesign und ist jetzt Partner von Edenspiekermann mit Büros in Amsterdam, Berlin, London und San Francisco. Spiekermann ist Honorarprofessor der Hochschule der Küste Bremen und Ehrendoktor des Art Center College of Design, Pasadena (USA). 2009 ernannte ihn die Europäische Kommission zum Botschafter des European Year of Creativity and Innovation. Spiekermann ist im Rat für Formgebung, der Association Typographique Internationale (AtypI ) sowie Past President der International Society of Typographic Designers (ISTD) und des Internationalen Instituts für Informationsdesign (iiid).
Ein Vortrag von "Wei sraum. Forum Visuelle Gestaltung Innsbruck" in Kooperation mit aut.
Seit der Übersiedelung ins Adambräu 2005 widmete sich das aut im Rahmen der Vortragsreihe [typo]graphic regelmäßig dem Thema der zeitgenössischen Grafik und Typographie.
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