erika schmeissner-schmid: stadtplanung zwischen anspruch und wirklichkeit
vortragAls Leiterin des Amtes für „Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration“ hat Erika Schmeissner-Schmid in den vergangenen 25 Jahren die städtebauliche Entwicklung von Innsbruck wesentlich mitgeprägt. Mit Sommer 2016 tritt sie ihren Ruhestand an – Anlass genug, Erika Schmeissner-Schmid zu einem Vortrag ins aut einzuladen, bei dem sie Einblick in Alltag und Aktionsfeld einer Stadtplanerin gibt.
„Stadtplanung in Innsbruck ist wesentlich bestimmt durch die äußerst knappen Siedlungsflächen. Gleichzeitig entwickelt sich die Stadt demografisch und infolgedessen auch räumlich sehr dynamisch. Mehr als anderswo kommt deshalb dem sorgsamen Umgang mit Grund und Boden und der Forcierung einer Stadtentwicklung nach Innen besondere Bedeutung zu. In dieser Notwendigkeit liegt aber auch die Chance, die Stadt dicht und kompakt und somit urban, mit guter Infrastruktur, hoher Lebensqualität und ausreichend Gestaltungsspielraum für nachfolgende Generationen zu entwickeln.
Nicht verfügbare oder zu teure Grundstücke, die zunehmende Vielfalt der Bevölkerung und der jeweiligen Lebensstile, übergeordneten Entwicklungszielen widersprechende Einzelinteressen, Skepsis der Bewohner gegenüber Veränderungen in ihrem Lebensumfeld, hoher Entwicklungsdruck, beschränkter finanzieller Spielraum der öffentlichen Hand, unzureichende regionale Kooperationsbereitschaft, usw. prägen dabei den Alltag und das Aktionsfeld der ,StadtplanerInnen‘ in Verwaltung und Politik.
Stadtplanung ist deshalb mehr denn je ein laufender Prozess, in dem es gilt auf Basis übergeordneter strategischer Ziele im Dialog mit allen Akteuren, mit geeignetem qualitätssichernden zunehmend auch partizipativen Planungsverfahren die Voraussetzungen für einen qualitätsvollen und leistbaren Lebensraum und ein gedeihliches Zusammenleben und Wirtschaften zu sichern.“
(Erika Schmeissner-Schmid)
erika schmeissner-schmid
geb. 1950; 1969 – 75 Architekturstudium an der ETH Zürich; 1975 – 77 Städtebauliches Aufbaustudium an der TU München; 1976 – 78 Ausbildung für den höheren bautechnischen Verwaltungsdienst in Bayern, Fachgebiet „Wohnungs- und Städtebau“; 1978 – 79 Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München; seit 1979 Stadtplanungsamt Innsbruck, seit 1991 Leiterin des Amtes für „Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration“