konstantmodern: fünf positionen zur architektur
ausstellungEine Ausstellung mit Projekten von Atelier 5, Gerhard Garstenauer, Johann Georg Gsteu, Rudolf Wäger und Werner Wirsing.
weiterlesen …vortrag im rahmen der ausstellung "konstantmodern"
vortrag„Wir planen gegen die Vereinzelung, gegen das isolierte Denken und gegen maximalen Gewinn für das Individuum.“ (Atelier 5)
Der Wunsch, auf einer Waldlichtung in Halen bei Bern etwas Eigenes zu realisieren, stand am Beginn der 1955 in Bern von den fünf Architekten Erwin Fritz, Samuel Gerber, Rolf Hesterberg, Hans Hostettler und Alfredo Pini gegründeten Bürogemeinschaft Atelier 5, zu der wenig später noch Niklaus Morgenthaler und Fritz Thormann stießen. Gemeinsam realisierten sie mit der Siedlung Halen ein prototypisches Konzept, das als Alternative zum Einfamilienhaus große Dichte mit maximaler Privatheit verbindet – ein wegweisendes Beispiel im Siedlungsbau der Nachkriegszeit, mit dem Atelier 5 schlagartig international bekannt wurde.
Das Thema „Siedeln“ ist bis heute eine der Kernfragen, mit der sich die inzwischen von der 2. und 3. Generation geführte Architektengemeinschaft auseinandersetzt. In den zahlreichen, vor allem in der Schweiz und in Deutschland errichteten Siedlungen und Quartieren wurden unterschiedliche Ansätze verfolgt, bei denen immer ein Aspekt eine wesentliche Rolle spielt: das Urbane. Atelier 5 baut keine reinen Wohnbauten, sondern gesamtheitliche Milieus, ein „Stück Stadt“, bei dem die Hausfassaden weniger wichtig sind, als die Außenräume, die durch sie gebildet werden.
Mit Gärten, Straßen, Gemeinschaftsräumen und Infrastrukturen wird ein räumlich erlebbares Ganzes definiert, dessen anspruchsvolle Strukturen immer auf einer einfachen Systematik beruhen. Die Komplexität ist Resultat des Prozesses in der Gruppe, denn jedes Projekt von Atelier 5 wird im Kollektiv entwickelt. Aus dem Dialog zwischen jeweils wechselnden Projektpartnern entsteht dabei eine Art „anonyme“ Architektur, die sich bewusst von der individualisierten Autorenschaft einer „Stararchitektur“ absetzt.
heinz müller
geb. 1950; Bauzeichnerlehre im Atelier 5; 1968 – 85 Mitarbeiter in verschiedenen Architekturbüros und im Atelier 5; seit 1986 Partner im Atelier 5
atelier 5
1955 Gründung des Atelier 5 in Bern durch Erwin Fritz, Samuel Gerber, Rolf Hesterberg, Hans Hostettler und Alfredo Pini; 1956 Aufnahme von Niklaus Morgenthaler und 1959 von Fritz Thormann; ab 1969 werden regelmäßig neue Partner aufgenommen, v. a. langjährige Mitarbeiter, andere scheiden aus wie 1967 Morgenthaler und 1969 die Gründungspartner Gerber und Fritz; 1972 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft; derzeitige Partner sind Kurt Blum, Gabriel Borter, Peter Breil, Gianni Chini, Giuseppe Genuise, Heinz Müller, Franco Petterino und Georg Precht
bauten (Auswahl)
1955 – 61 Siedlung Halen, Herrenschwanden; 1957 – 58 Reihenhäuser Flamatt 1; 1960 – 61 Reihenhäuser Flamatt 2; 1965 – 67 Siedlung Wertherberg; 1966 – 70 Park Hill Village, Croydon, London; 1967 – 72 Siedlung Regerstraße, Solingen; 1968 – 71 Siedlung Rainpark Brügg; 1968 – 74 Siedlung Thalmatt 1, Herrenschwanden bei Bern; 1973 – 76 Siedlung Lorraine, Burgdorf; 1974 – 81 Um- und Neubau Geschäfts- und Konferenzzentrum, Bern; 1976 – 81 Amthaus Bern; Umbau und Erweiterung Bankgebäude, Bern; 1976 – 83 Kunstmuseum Bern; 1981 – 85 Siedlung Thalmatt 2, Herrenschwanden; 1981 – 87 Bezirksspital, Schwarzenburg; 1983 – 89 Krankenheim, Bern-Wittigkofen; 1983 – 91 Siedlung Ried W2, Niederwangen; 1984 – 89 Altersheim, Brügg; 1989 – 94 Wohnbebauung Fischergarten, Solothurn; 1990 – 96 Siedlung Schlosspark, Sinneringen; 1993 – 98 Wohnbauten, Hamburg-Rotherbaum, Hamburg; 1994 – 2002 Umbau Hauptsitz Crédit Suisse am Paradeplatz, Zürich; 1999 – 2004 Erneuerung Hauptbahnhof Bern; 2001 – 06 Wohnquartier Dreikönigshof, Mainz; 2002 – 08 Justizzentrum Jägerallee, Potsdam; 2005 – 08 Wohnbebauung Frankfurt-Riedberg, Frankfurt a. M.
Eine Ausstellung mit Projekten von Atelier 5, Gerhard Garstenauer, Johann Georg Gsteu, Rudolf Wäger und Werner Wirsing.
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