treffpunkt 11.00 Uhr vor dem Adambräu
dauer bis ca. 19.00 Uhr
kosten Euro 28,– (Euro 20,– für Mitglieder)
information und anmeldung bis spätestens 10. September telefonisch 0512. 57 15 67 oder E-Mail an office@aut.cc
Der im April 2015 verstorbene Architekt Horst Parson prägte mit seinen Bauwerken seit den 1960er Jahren das architektonische Erscheinungsbild Tirols entscheidend mit. Bei der von seinem Kollegen Wolfgang Kritzinger zusammengestellten und geführten Exkursion können einige seiner wegweisenden Bauten aus den unterschiedlichsten Schaffensperioden besucht werden.
Den Beginn macht mit der Bergkapelle in der Axamer Lizum eine von Parsons ersten Arbeiten. Die kleine Andachtsstätte mit ihrer Hülle aus Lärchenschindeln und dem introvertierten Innenraum wurde 1964 anlässlich der ersten olympischen Winterspiele errichtet.
Im Anschluss besuchen wir in Innsbruck das Anfang der 1970er Jahre realisierte Pfarrzentrum Petrus Canisius sowie die Wohnanlage „Kirschental“, die Anfang der 1990er Jahre das größte Wohnbauvorhaben von Innsbruck war. Gemeinsam mit Wolfgang Kritzinger plante Horst Parson inmitten des innerstädtischen Wohngebiets eine klar strukturierte Anlage mit Höfen unterschiedlichster Größen und Funktionen, die über ein Fußgängerwegenetz miteinander verbunden sind.
Weiter geht es nach Rum, zu dem 2004 gemeinsam mit Johannes Schmidt realisierten Bürogebäude ILF, das als flacher, kreisrunder Ring in der Landschaft liegt, und zu einem weiteren Sakralbau, dem Ende der 1970er Jahre konzipierten Pfarrzentrum Neu-Rum. Den Schlusspunkt bildet das von Horst Parson für die Künstlerin Ilse Prandstetter 1986 an einem Steilhang in Aldrans gebaute Atelier- und Wohnhaus, das – fast vollständig in den Berg eingegraben – eine neue Interpretation des Themas „Bauen am Hang“ darstellt.
horst parson
geb. 1935 in Bad Reichenhall; 1955–60 Architekturstudium an der Technischen Universität Graz; ab 1966 eigenes Büro in Innsbruck, 1988–93 in Partnerschaft mit Wolfgang Kritzinger und 1993–2004 in Partnerschaft mit Johannes Schmidt; u. a. Lektor an der Universität Innsbruck, städtebaulicher Berater der Stadt Kufstein, der Stadt Schwaz sowie der Stadt Wörgl; Mitglied der Gestaltungsbeiräte in Linz, Steyr und Wels; Preisrichter bei über 130 Architekturwettbewerben; Zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen u. a. in Wien, Berlin, New York, Paris, Mexico City, Amsterdam, Prag, Brasilia, Zürich, Graz, Linz und Innsbruck; Auszeichnungen u. a. 2012 Tiroler Landespreis für Kunst; gestorben im April 2015
bauten (Auswahl)
1964 Bergkapelle, Axamer Lizum; 1968 Haus Schwarz, Aldrans (ZV Bauherrenpreis 1970); 1969 Haus Falger, Christen-Leiten; 1971 Pfarrzentrum und Studentenheim St. Canisius, Innsbruck; 1973 Haus Weigl, Arzl; 1975 Haus Thurner, Sterzing; 1976 Haus Lohmann, Ötz; 1978 KFZ-Prüfhalle, Innsbruck; 1979 Auferstehungskirche, Neu-Rum; 1981 Haus Mignon, Innsbruck; Arzbergsiedlung, Telfs; 1983 Haus Torggler, Innsbruck; Haus Wetscher, Fügen; 1984 Wohnen am Inn, Innsbruck; 1986 Haus im Hang, Aldrans (ZV Bauherrenpreis 1986); 1987 Peerhofsiedlung, Innsbruck (gem. mit Arno Heinz, Günther Norer und Peter Thurner); 1991 Turnhalle Reithmann-Gymnasium, Innsbruck; 1992 Bachlechnerhof, Innsbruck (gem. mit Wolfgang Kritzinger); 1993 Haus Summer, Innsbruck; 1994 Wohnen im Kirschental, Innsbruck (gem. mit Wolfgang Kritzinger); Bürogebäude Gebro, Fieberbrunn (gem. mit Johannes Schmidt); 1996 Haus Schaber, Obsteig; 1997 Wohnanlage „Seewirt“, Innsbruck (gem. mit Wolfgang Kritzinger); 2000 Lehranstalt für metallverarbeitende Berufe, Fulpmes (gem. mit Johannes Schmidt); Universitätssporthalle, Innsbruck (gem. mit Johannes Schmidt); 2004 Bürogebäude ILF, Rum (gem. mit Johannes Schmidt); 2005 Haus Broschek, Fieberbrunn; Werkhalle Rauch, Gmunden
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in memoriam horst parson (1935 - 2015)
Zum Nachlesen - die von Arno Ritter auf Basis der Laudatio anlässlich der Verleihung des Tiroler Landespreis für Kunst (2012) gehaltene Rede am Grab des im April 2015 verstorbenen Architekten Horst Parson. erschienen in aut: info 2/15
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