Johannes Rauch, heute als Psychotherapeut Leiter einer Therapiestation für Suchtkranke, war jahrelang in der Entwicklungszusammenarbeit in Ostafrika tätig. Beide Beschäftigungsfelder unterscheiden sich für ihn nicht maßgeblich, da es letztendlich darum geht, existenzielle Fragen zu klären und den Mut zu finden, das Leben anzunehmen. Eine wesentliche Rolle dabei spielt für Johannes Rauch das Handwerk als ein Mittel zur Stärkung des Selbstwerts; sei es in Tansania, wo jungen Menschen ohne berufliche Perspektiven Grundkenntnisse im Handwerk vermittelt werden, sei es in der Therapiestation Carina – jüngst gemeinsam mit den PatientInnen erweitert – wo handwerkliches Gestalten einen wesentlichen Teil innerhalb des Behandlungskonzepts darstellt.
„Selbstwert definieren wir, indem wir uns wichtige Werte über das Können und Lernen zu eigen machen. Dazu ist die handwerkliche Tätigkeit von großer Bedeutung und auch von großem Nutzen. Die Hände sind unser Werkzeug, die das Denken und das Gestalten ins Leben bringen. Vorgefundenes zum Eigenen zu machen ist der Kern des eigentlichen Prozesses des Gestaltens. Kreativität bezieht sich demnach auf das Erzeugen von etwas Neuem im Sinne eines neuen Zusammenhangs einer neuen Ordnung.“ (Johannes Rauch)
johannes rauch
geb. 1947; Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien; Polytechnische Ausbildung; 15 Jahre lang in der österreichischen bilateralen Entwicklungshilfe in Sambia, Uganda und Tansania als Projektleiter in regionalen Entwicklungsprojekten tätig; Ausbildung zum Psychotherapeuten; 1985 Aufbau der Kreativtherapie am Krankenhaus Stiftung Maria Ebene, Feldkirch; seit 1998 therapeutischer Leiter der Therapiestation Carina der Stiftung Maria Ebene, Feldkirch