20 jahre architektur und tirol
ausstellungEin Einblick in die 20-jährige Geschichte des aut. architektur und tirol bzw. des Architekturforum Tirol mit Daten und Fakten, Überraschungen und „Schätzen“.
weiterlesen …Als Bundesminister für Unterricht und Kunst richtete Rudolf Scholten, auf Empfehlung der Architektin Gertraud Auer, vor über 20 Jahren den unabhängigen „Beirat für Architektur und Design“ ein, der ein damals neu geschaffenes Budget für die Vermittlung von Architektur und Design vergeben konnte. Diese heute wenig bekannte, aber strukturell wichtige kultur- und architekturpolitische Entscheidung, führte unter anderem dazu, dass sowohl das „Architekturforum Tirol“ wie viele andere – so genannte – „Häuser der Architektur“ in ganz Österreich gegründet wurden und ihre Biografie entwickeln konnten, um eine zentrale Vermittlungsrolle in der öffentlichen wie politischen Diskussion über Architektur in den Bundesländern einzunehmen.
Aus Anlass des 20-Jahr-Jubiläums lädt das aut Rudolf Scholten zu einem Vortrag ein, in dem er das Verhältnis zwischen Politik und Kunst thematisieren wird. Als kritischer, aber emphatischer Beobachter der aktuellen Kunst in Österreich, als Vertreter in mehreren Aufsichtsräten von Kulturinstitutionen und darüber hinaus als Mitbegründer des Literaturfestivals „Literatur im Nebel“, wird er aus seinen vielfältigen Erfahrungen, tiefen Einblicken und kritischen Reflektionen eine persönliche Einschätzung zur derzeitigen Lage der Kulturnation Österreich abgeben.
„Kann es sein, dass wir uns so modern vorkommen, dass wir den Respekt vor der Moderne verloren haben? Es könnte sein. Könnte es sein, dass wir uns tänzelnd zwischen modern, modisch und Zeitgeist im Kreis drehen und dabei den klaren Blick voraus zu verlieren drohen? Es kann schon sein. Ist es möglich, dass wir gleichsam am Sonnendeck eines Kreuzfahrtschiffs sitzen und uns glauben machen, auf der Entdeckungsreise nach neuen Kontinenten zu sein? Schon möglich.
Kunst ist nicht das nette Beiwerk einer Wohlstandsgesellschaft, sondern eine Voraussetzung für Wachheit, Aufmerksamkeit und Neugierde – ähnlich dem Rückgrat als Voraussetzung für den aufrechten Gang. Wer sich auf diese Reise einlässt, verlässt nicht den sicheren Boden des Bewährten, sondern baut neue Etagen auf diesem Babylonischen Turm, der nicht im Taumel des Sprachgewirrs untergeht, sondern der mehrstimmige Beweis für Zivilisation ist.“
(Rudolf Scholten, Auszug aus der Festrede zum 100. Jahrestag der Eröffnung des Wiener Konzerthauses, 2014)
rudolf scholten
geb. 1955; Volkswirtschaftsund Jusstudium an der Universität Wien; u. a. 1984 – 86 wirtschaftspolitischer Berater im Bundesministerium für Finanzen; 1986 – 88 wirtschafts- und kulturpolitischer Berater im Kabinett von Franz Vranitzky; 1988 – 90 Generalsekretär des Österreichischen Bundestheaterverbandes; 1990 – 97 Bundesminister für Unterricht und Kunst, für Wissenschaft, Forschung und Kunst bzw. für Wissenschaft, Verkehr und Kunst; seit 1997 Mitglied des Vorstands und seit 2014 Generaldirektor der „Oesterreichischen Kontrollbank“; 2006 Gründung des Literaturfestivals „Literatur im Nebel“ gem. mit Robert Schindel; u. a. Präsident des „Bruno-Kreisky-Forums“, Aufsichtsratspräsident der „Wiener Festwochen“ und Aufsichtsratsvorsitzender des „Österreichischen Filminstituts“
Ein Vortrag im Rahmen von "20 jahre architektur und tirol"
Ein Einblick in die 20-jährige Geschichte des aut. architektur und tirol bzw. des Architekturforum Tirol mit Daten und Fakten, Überraschungen und „Schätzen“.
weiterlesen …Manuskript des Vortrags von Rudolf Scholten, der im November 2014 anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums im aut über das Verhältnis zwischen Politik und Kunst gesprochen hat.
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