stefan diez: produktentwicklung heißt auseinandersetzung
reiter.loungeStefan Diez gilt als einer der viel versprechendsten und innovativsten Designer einer jüngeren Generation in Deutschland. Nach einer traditionellen Schreinerlehre studierte er Industriedesign und war u. a. Assistent von Konstantin Grcic. Seit 2003 führt er ein eigenes Atelier in München, wo er Produkte für Marken wie Authentics, Bree oder Thonet gestaltet. Anders als viele Designer entwickelt Diez seine Objekte nicht am Computer, sondern arbeitet handwerklich – immer darum bemüht, die Beschränkungen von Materialien und Technologien auszureizen.
Für Thonet hat Diez ein Holzstuhl-Programm entworfen, das sich auf das Bugholz-Erbe des Unternehmens bezieht, es aber grundlegend nach ästhetischen und technologischen Kriterien transformiert. Gebogene Stuhlbeine und Armlehnen laufen in einem „Knoten“ zusammen und sind von unten in die Sitzfläche eingelassen. Eine neue Formholztechnologie ermöglicht die dafür notwendige Verstärkung der Sitzfläche in der Mitte und die drastische Reduktion und markante Verformung zu den Rändern hin.
„Ein Stuhl hat vier Beine, eine Rückenlehne und einen Sitz. Ich würde ihm nicht fünf Beine geben, damit er anders ist als alle anderen, und auch sonst keine Geschichten erfinden, um den Entwurf wichtiger zu machen, als er ist.“ (Stefan Diez)
stefan diez
geb. 1971 in Freising; Schreiner-Lehre; Industrie-Design-Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart; 1996 – 2002 Assistent von Richard Sapper und von Konstantin Grcic; seit 2003 eigenes Studio in München; Produkt- und Ausstellungsdesigns u. a. für Authentics, Biegel, Flötotto, Merten, Moroso, Schönbuch, Thonet und Wilkhahn; Zahlreiche Auszeichnungen, darunter mehrere Red Dot Awards, iF product design awards sowie spezielle Preise für Materialinnovationen
Ein Vortrag im Rahmen der Reihe "reiter.lounge" in Kooperation mit Reiter Wohn & Objekteinrichtung mit freundlicher Unterstützung von THONET