Sanieren, Wiederverwerten, Upcyceln – diese derzeit aktuellen Themen beschäftigen das von Alexander Hagner und Ulrike Schartner gegründete Büro gaupenraub+/- seit über zwanzig Jahren, denn viele ihrer Bauherr*innen haben aufgrund fehlender finanzieller Ressourcen gar keine andere Möglichkeit. Von Beginn an boten sie ihre Expertise auch dort an, wo sie gebraucht wird, aber nicht bezahlt werden kann und verfolgten dabei das Ziel, Gebäude zu schaffen, die nicht wie sonst oft üblich „arm“ aussehen.
Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählen die mit den Vinzenzgemeinschaften St. Stephan / Wien und Eggenberg / Graz realisierten Wohn- und Beschäftigungsprojekte: Die VinziRast mittendrin in Wien, ein inzwischen vielfach ausgezeichnetes Pilotprojekt zur Inklusion obdachloser Menschen, das VinziDorf Wien für alkoholkranke Männer und jüngst die VinziRast am Land, ein in einen Landwirtschaftsbetrieb umgewandeltes Hotel.
Anhand dieser Projekte zeigt Ulrike Schartner auf, wie bezahlbarer, sozialverträglicher und ressourcenschonender Wohnraum geschaffen werden kann und inwiefern sich ursprünglich für sozial benachteiligte Menschen konzipierte Projekte als wegweisend für darüber hinausgehende zukünftige Planungen erweisen.
ulrike schartner
geb. 1966; Architekturstudium an der Universität für angewandte Kunst Wien und an der KTH/ Stockholm; seit 1999 gaupenraub+/-, Wien (gem. mit Alexander Hagner); seit 2005 omniplan AB, Stockholm (gem. mit Pelle Norberg und Staffan Schartner); u. a. Lehraufträge an der tu Graz und der TU Wien
bauten und projekte (Auswahl)
2005 Engel am Naschmarkt, Wien; 2008 Haus W, Waldviertel; 2008 – 10 Eiermuseum, Winden am See; 2010 Büro- und Lagergebäude der M.C.M. Klosterfrau Healthcare GmbH; 2012 Haus O, Klosterneuburg; 2010 – 2013 VinziRast mittendrin, Wien; 2016 – 17 Würzmühle, Kirchberg an der Wild; 2013/2015 und 2017 Think Tank der Agenda Austria, Wien; 2010 – 18 VinziDorf, Wien; 2019 – 23 VinziRast am Land, Alland