wolfgang feyferlik (feyferlik/fritzer): das neue als das wertvolle andere
vortragWolfgang Feyferlik und Susi Fritzer verstehen Architektur als einen Gesamtauftrag, nicht nur in der Umsetzung von Gebäuden, sondern auch in der Haltung zur Gesellschaft. Ein Architekt darf für sie folglich kein reiner Dienstleister sein, der „wie ein Hund an der kurzen Leine nur auf den nächsten Befehl wartet“, sondern soll seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung entsprechend seinen Einfluss geltend machen, damit Parameter richtig gesetzt und Weichen richtig gestellt werden.
„Wenn ich jemandem ein Haus plane, habe ich dann das Recht in sein Leben und in seine Zukunftsplanung einzugreifen? Wir sind der Meinung ,ja‘, denn es geht doch auch darum, dass mit diesem Haus ein ,Reibebaum‘ entsteht, der ihn täglich sein bisheriges Leben in Frage stellen lässt. Es gibt natürlich keine Garantie dafür, ob daraus gelernt wird. Ein Haus darf nicht das Industrieprodukt sein, das ich kaufe, benutze und wenn nicht mehr notwendig, einfach wegwerfe. Das heißt aber nicht, dass Häuser nicht dem Faktor Zeit unterliegen dürfen, denn sie sollten keine Belastung für Generationen sein, aber sie können durchaus eine (Auf)Gabe für Generationen sein. Der Versuch, möglichst maßgeschneiderte Architektur für unsere Bauherren und Baufamilien zu machen, ist das, was uns bei unserer (Zusammen)Arbeit am meisten motiviert.“ (Feyferlik/Fritzer)
feyferlik/fritzer
wolfgang feyferlik geb. 1957 in Hausham (D); Architekturstudium an der TU Graz
susi fritzer geb. 1967 in Graz; Architekturstudium an der TU Graz und an der Städelschule, Frankfurt a. M.
seit 1998 gemeinsames Büro in Graz
bauten (Auswahl)
seit 1992 Basilika und Geistliches Haus, Mariazell; 1997 – 99 Haus C., Graz; 2001 Wohnung Dr. D., Wien; 2000 – 02 Haus R., Graz; 2003 – 05 Haus T., Graz; 2004 – 06 Praxis Datlinger, Mattersburg; 2005 – 08 Albert-Schweitzer-Hospiz, Graz (Wettbewerb, 1. Preis); 2006 – 08 Haus O., Graz; in Bau: Praxis Santigli, Gleisdorf; Volksschule und Sportklub Bad Blumau (Wettbewerb 1. Preis); Haus G., Schwanberg