das archiv: ein netzwerk mit rotem faden

eine installation von sabina kaeser und thomas j. hauck

ausstellung

„Jeder Mensch ist mit unzähligen Fäden der Vergangenheit und der Zukunft verbunden und jeder kann sein eigenes Schicksal sozusagen mit dem der Welt und der Menschheit verknüpfen. Diese Hoffnung, dem Leben und Handeln eines jeden Menschen bewusste Bedeutung zu verleihen, erhöht die Verantwortung des Individuums gegenüber dem generellen Lauf des Lebens ganz außerordentlich.“ (Andrej Tarkowskij)

Als Installations- und Performanceduo bespielen Thomas J. Hauck und Sabina Kaeser Museen, Kirchen, Schlösser und Industrieanlagen, aber auch Parks und Gärten. Mit einem roten Faden als Arbeitsmaterial reagieren sie auf die verschiedenen Örtlichkeiten, auf die architektonischen Formen, die Funktion und die Geschichte eines Innen- oder Außenraums.

Im aut werden Thomas J. Hauck und Sabina Kaeser die Galerie mit der „lounge“ verspannen und mit ihrer Rauminstallation die ehemalige Funktion des Adambräus als „Brauereimaschine“ neu interpretieren. Ausgehend von einer ersten Skizze, die ein Grundgerüst für die Netzskulptur festlegt, wird der Raum in der Folge selbst zum „Zeichengrund“ für das weitere Verdichten und Verflechten. Mit Rot schreibt DAS ARCHIV Linien in den Raum, verknüpft, umwickelt, umgarnt, spinnt ein und verbindet. Die gespannten Fäden lenken die Blicke auf das Charakteristische eines Raumes, erweitern oder verdichten die Architektur und fordern den Besucher auf, sich in und um das Netzwerk zu bewegen.

„Unsere Installationen sind Gesamtkunstwerke, die Fremdes mit Eigenem verbinden. Sie sind ein sanfter Eingriff, eine Veränderung der Situation. Wir verbinden gegebene Punkte, verdichten Zwischenräume und füllen die Leere mit spannungsvoller Leichtigkeit. Ein Netzwerk entsteht, das hinweist auf Zeit und zurückgelegte Wege, auf Strukturen, Beharrlichkeit, Ausdauer, Lust und Freude, auf Verbindungen, Kontakte und Begegnungen.“ (DAS ARCHIV)

Biographien
Sabina Kaeser, geboren 1973 in Rheinfelden, lebt in Zürich, Ausbildung zur Werklehrerin an der Schule für Gestaltung in Zürich (heute Hochschule für Gestaltung und Kunst), seit 1999 Regie- und Bühnenbildassistenz in verschiedenen Theaterprojekten in der ganzen Schweiz, Mitwirkung im Circolino Pipistrello und als Spielanimatorin für verschiedene Kinder- und Jugendprojekte.

Seit 2000 Zusammenarbeit mit Thomas J. Hauck als Installations- und Performance Duo „Das Archiv“ mit Projekten in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Gemeinsames Atelier in Kemptthal bei Winterthur.

Thomas J. Hauck, geboren 1958 in Ludwigshafen, lebt in Lörrach, Studium für Grafik und Design an der Fachhochschule Mannheim, Studium an der Schauspielschule in Heidelberg und an der Akademie des Tanzes in Mannheim, seit 1985 tätig als Schauspieler, Regisseur, Dramaturg und Autor. Zahlreiche Inszenierungen und Bühnenbilder an verschiedenen Bühnen in Deutschland, Paris und in der Schweiz Seit 2000 Zusammenarbeit mit Sabina Kaeser als Installations- und Performance Duo „Das Archiv“ mit Projekten in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Gemeinsames Atelier in Kemptthal bei Winterthur

Weitere Informationen:

Das Archiv

das archiv: ein netztwerk mit rotem faden

eröffnung Do, 29.06.2006, 18:00 Uhr

Ausstellungseröffnung mit Sabine Kaeser und Thomas J. Hauck

aut: info 4/06

Die Ausgabe 4/06 der Programmzeitschrift aut: info mit Hintergrundinformationen zur Ausstellung „BitterWeber: Live like this!“ und zum Programm des aut zwischen Juni und September 2006.