Aus den 87 Projekten, die zur „Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2002“ eingereicht wurden hat die Jury – Bettina Götz (ARTEC Architekten, Wien), András Pálffy (Jabornegg & Pálffy, Wien) und Dietmar Steiner (Direktor Architekturzentrum Wien) mit der mit der Bergiselschanze von Zaha Hadid und dem MPREIS Supermarkt in Wenns von Rainer Köberl und Astrid Tschapeller zwei Bauten eine Auszeichnung verliehen, 5 weitere Projekte erhielten Anerkennungspreise.
„Die zeitgenössische Architektur hat in den vergangenen Jahren in Tirol einen neuen Brennpunkt gefunden. Das war die überraschende Erkenntnis der diesjährigen Jury. Noch immer bringt die mittlere Generation der Tiroler Architekten erstaunlich hohe und eigenständige Leistungen. Aber gleichzeitig meldet sich eine junge Generation von Architekten zu Wort, die diesem Land erstmals seit vielen Jahrzehnten eine neue zukünftige Identität anbieten. Zudem hat die Tiroler Architektur eine bisher ungekannte Internationalisierung erfahren (Zaha Hadid, Dominique Perrault, Ben van Berkel). Dies konnte nur geschehen, weil eine neue Generation von privaten, öffentlichen und politischen Bauherren herangewachsen ist, der die authentische architektonische Leistung ein Anliegen ist. Daraus resultiert eine außerordentlich hohe Dichte zeitgenössischer architektonischer Qualität.“ (Vorwort der Jury)
Zaha Hadid, London
Bergisel Schanze, Innsbruck
1999-2002
Bauherr: Austria Schi VeranstaltungsgmbH
Statik: Christian Aste
„Die Bergisel Sprungschanze ist sicher zur Zeit das herausragende neue bauliche Zeichen von Innsbruck und kann als Symbol eines neuen Tirol gelesen werden. Es war und ist ein Glücksfall, dass sich die besondere individuelle und dynamische Architektursprache von Zaha Hadid in der einzigartigen Funktion einer Sprungschanze realisieren konnte und kongenial von einer ebenso ambitionierten Statik und Bautechnik umgesetzt wurde. Das neue Wahrzeichen beherrscht eindrucksvoll und zukunftsgläubig den Stadtraum und die Umgebung Innsbrucks.“ (aus der Jurybegründung)
Rainer Köberl, Astrid Tschapeller, Innsbruck
MPREIS Wenns
2000-2001
Bauherr: MPREIS WarenvertriebsgmbH
Statik: Alfred Brunnsteiner
In den letzten Jahren hat sich die Geschäftspolitik von MPREIS zu einem ebenso einzigartigen wie maßgeblichen Träger zeitgenössischer Baukultur in Tirol entwickelt, die weit über die Grenzen des Landes hinaus rezipiert wird. Rainer Köberls MPREIS in Wenns ist nicht nur aufgrund der extremen topographischen Situation in einem kleinen Bergdorf ein ganz besonderes Beispiel dafür. Es ist die architektonische Haltung, die ganz direkt und lapidar auf den Kontext reagiert, die keine formale Selbstinszenierung betreibt, keine willkürlichen Einfälle kennt, sondern einfach nur die richtigen Entscheidungen für eine ganz spezifische Situation fällt.“ (aus der Jurybegründung)
riccione architekten, Innsbruck
Hauptschulerweiterung und Sonderschule Zirl
1999-2001
Bauherr: Gemeinde Zirl
Statik: Alfred Brunnsteiner
Julia Fügenschuh, Christof Hrdlovics, Zirl
Haus und Atelier F./H., Zirl
1999-2001
Bauherr: Julia Fügenschuh, Christof Hrdlovics
Statik: Patrizia Steiner
Gerhard Manzl, Johann Ritsch, Manfred Sandner, Innsbruck/St. Johann i. T.
Bahnhof St. Anton am Arlberg
1998-2001
Architektur: Bauherr: ÖBB
Statik: Bernard+Partner
Paul Katzberger, Michael Loudon, Wien
Medizinzentrum Anichstraße, Innsbruck
1997-2001
Bauherr: TILAK
Statik: Achammer-Tritthart & Partner
Johann Obermoser, Innsbruck
Wohnanlage Patscherstraße, Igls
1998-2001
Bauherr: Doris Obermoser, Johann Obermoser
Statik: ZSZ-Ingenieur