tiroler stuben der zwischenkriegszeit
baumann, mazagg, prachensky und die anderen
architekturtageDie alpenländische Stube gehört zu den großen kulturhistorischen Leistungen des alpinen Raums. Vor mehr als vierhundert Jahren entstand dieser Typus eines Wohn- und Arbeitszimmers, dessen räumliche Struktur und Bestandteile seitdem klar definiert sind: der Esstisch mit Eckbank unterm Herrgottswinkel, die Holztäfelung und der Kachelofen mit Ofenbank.
Über die Jahre erwies sich dieser Typus als ebenso praktikabel und beliebt, wie anpassungs- und wandlungsfähig. Er beeinflusste in der Folge auch die Gestaltung bürgerlicher Wohnzimmer, Amtsstuben, Hotelfoyers und Gaststuben. In den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden Interieurs einer unangepassten Moderne, die durch ihre kraftvolle Formgebung, ihre handwerkliche Verarbeitung sowie einer robusten Materialästhetik besonders faszinierten. Gerade heute gilt es diese Räume und Möbel als überzeugende Beispiele einer autochthonen Raumgestaltung neu zu entdecken und als Vorbilder moderner Stuben und Wohnungsausstattungen wert zu schätzen.
Die anlässlich der Architekturtage im Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck konzipierte Ausstellung zeigt Möbel von Franz Baumann, Siegfried Mazagg, Lois Welzenbacher, Theodor Prachensky aus der Sammlung des Archivs für Baukunst, ergänzt durch Leihgaben aus Privatbesitz sowie des Tiroler Volkskunstmuseums und der IKB Innsbruck.
veranstaltungsort
Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck, Lois-Welzenbacher-Platz 1, Ebene 6, Innsbruck
Ausstellungseröffnung und Führung mit Christoph Hölz
Ausstellungsdauer: Juni bis Juli 2012
Eine Veranstaltung im Rahmen der Architekturtage 2012 in Kooperation mit dem Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck.