hans gangoly: im dialog
ausstellungEin Einblick in die Arbeitsweise des Architekten Hans Gangoly, der Entwicklungen und Zusammenhänge lesbar macht und Assoziationsräume für die BesucherInnen öffnet.
weiterlesen …film und gespräch
veranstaltungHans Gangoly wird im Rahmen der Veranstaltung den Film „rivers and tides“ aus seiner persönlichen Sicht vorstellen, der als Ausgangspunkt eines Gesprächs über seine architektonische Haltung dienen wird.
„rivers and tides“
Regie: Thomas Riedelsheimer, D 2000, 94 min
andy goldsworthy
geb. 1956 in Cheshire (Engl.), 1974 – 78 Studium am Bradford College Of Art und am Preston Polytechnic; lebt und arbeitet seit 1985 in Schottland; zahlreiche Land-Art-Arbeiten u. a. in Schottland, Frankreich, Japan, Australien, den USA und am Nordpol
hans gangoly: rivers and tides
„Bevor ich den Film ‚rivers and tides‘, der die Arbeiten von Andy Goldsworthy beschreibt, gesehen habe, war mir von diesem Künstler eigentlich nur seine Steinmauer in Storm King, nördlich von New York bekannt. Dieser Film hat mich sofort sehr interessiert und berührt, da ich darin Aspekte erkenne, die in meinen Überlegungen seit einiger Zeit eine zentrale Rolle spielen und die ich nicht weiterentwickeln konnte. Er ist damit ein gutes Beispiel, wie meine Arbeit immer wieder angereichert und weiterentwickelt wird, weil vorhandene Bilder durch solche äußeren Einflüsse an die Oberfläche dringen.In einigen Projekten habe ich versucht, mit Landschaftsarchitekten zusammen zu arbeiten. Manchmal auch mit guten Ergebnissen. Aber immer schwingt in dieser Zusammenarbeit eine gewisse Unzufriedenheit mit, die ich bisher nie wirklich orten konnte. Es war immer zuviel und zuwenig zugleich. Die meisten Landschaftsarchitekten produzieren architektonische Bilder, nach den gleichen Spielregeln und Prinzipien wie Architekten. Das empfinde ich nicht als Erweiterung des Möglichen.Goldsworthy hingegen entwickelt Landschaftsbilder aus der Natur und deren Veränderlichkeit und folgt dabei ganz anderen Gesetzmäßigkeiten. Er entwickelt Landschaften, oft mit unglaublich minimalen Ausdehnungen und meist nur für sehr kurze Zeitspannen. Dabei entstehen Räume, die sich verändern, die schrumpfen und wachsen, die allen möglichen Einflüssen ausgesetzt sind. Es entstehen atmosphärisch dichte Bilder, die der Idee einer englischen Parkanlage des 18. Jahrhunderts ebenso entsprechen können wie einer japanischen Miniaturlandschaft. Beides sind tatsächliche Ergänzungen und Erweiterungen von Architekturen und nicht nur deren Fortsetzung oder Überlagerung. Für mich stellt sich die Frage, ob nicht auch das Gebäude selbst derartigen Gesetzmäßigkeiten der Veränderung und Vergänglichkeit unterzogen werden kann, ob nicht schon im Entwurfsprozess die Veränderung und die Verbindung mit Landschaft, eingebettet in ein übergeordnetes, vielschichtiges System, mitgedacht werden soll, um die eigenen Entwurfsmöglichkeiten zu erweitern. Diese Überlegungen sind zentrales Thema in meinen aktuellen Entwürfen. Ich werde sehen, ob sie einer Überprüfung standhalten und was davon übrig bleibt um weitergeführt zu werden. Und dann werde ich wieder etwas anderes machen.“ (Hans Gangoly)
Ein Einblick in die Arbeitsweise des Architekten Hans Gangoly, der Entwicklungen und Zusammenhänge lesbar macht und Assoziationsräume für die BesucherInnen öffnet.
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