1. Home
  2. veranstaltungen
  3. italienische moderne 1

italienische moderne 1

exkursion nach bergamo und ivrea

exkursion

information und anmeldung bis zum 3. Oktober 2008
telefonisch 0512. 57 15 67 oder E-Mail an office@aut.cc
ACHTUNG: Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl sind nur mehr wenige Restplätze verfügbar.

Nach dem Besuch der Villa „Il Girasole“, dem in den 1930er Jahren errichteten, sich um die eigene Achse drehenden Haus des Ingenieurs Angelo Invernizzi bei Verona, führt die Exkursion in die oberitalienischen Städte Bergamo und Ivrea. Exemplarische Bauten der Nachkriegszeit bis zu den 1970er Jahren stehen im Mittelpunkt der von Architekt Martin Feiersinger – Autor der Publikation „Detours“ zur italienischen Nachkriegsmoderne – zusammengestellten und geführten Tour.

In Bergamo, der Stadt, die Le Corbusier als „die verehrungswürdige Unbekannte“ bezeichnet hatte, werden Projekte der wenig bekannten Architekten Giuseppe Pizzigoni (1901 – 67) und Giuseppe Gambirasio (geb. 1930) besucht.

Im Gegensatz dazu wurde die Bautätigkeit in Ivrea, der „Stadt der Schreibmaschinen“, immer wieder ausführlich publiziert. Die von unterschiedlichen Architekten für Adriano Olivetti entwickel-ten Projekte spannen einen weiten Bogen von der maschinenhaften Architektur des Hotels La Serra (Iginio Cappai, Pietro Mainardis, 1967 – 75) über die radikale Position eines eingegrabenen Appartementhauses (Roberto Gabetti, Aimaro Isola, 1969 – 74) bis hin zu einem Kindergarten (Mario Ridolfi, Wolfgang Frankl, 1955 – 59), der Elemente des traditionellen Bauens aufnimmt.

Viele der Gebäude stehen nach der Schließung der Olivetti-Fabriken in Ivrea derzeit leer oder befinden sich in einem Transformationsprozess, wie etwa das ICO-Centrale, das vor kurzem renoviert und einer neuen Nutzung zugeführt wurde. Ein Mitarbeiter des MAAM – Museo dell’Architettura Moderna – ermöglicht den Zutritt in einige der wesentlichen Gebäude dieses Freiluftmuseums der Modernen Architektur in Italien.


PROGRAMMÜBERSICHT
Unter aut: files finden Sie ein Begleitheft zum Downloaden mit zahlreichen Abbildungen der besuchten Bauwerke.


Freitag, 10. Oktober 2008
Abfahrt 7.00 Uhr vor dem Adambräu.
Fahrt nach Marcellise bei Verona und Besichtigung der Villa "Il Girasole" (1929–35), Angelo Invernizzi.

Mittag Ankunft in Bergamo
Rundgang in der Unterstadt, "Città Bassa", mit der planmäßigen Anlage (1906–26) durch Architekt Marcello Piacentini, mit Justizpalast 1916–22, Credito Italiano 1917–22, Banca Popolare 1917–23, Caffè Nazionale und Cinema Centrale 1917–23. Mehrfach umgebautes Teatro Donizetti, Seitenflügel 1959–64 von Giuseppe Pizzigoni. Geschäftshaus in der Via Borfuro (1967) und Mehrzweckgebäude an der benachbarten Rotonda di Mille (1969), beide von Giuseppe Gambirasio.

Am Weg in die Oberstadt, "Città Alta", Besichtigung von zwei Villen an der Viale Vittorio Emanuele: "Villa Leidi" (1935) von Giovanni Muzio und "Villa für den Vater" (1925–27) von Giuseppe Pizzigoni. Die Entwicklung von Pizzigoni (1901–67), zwischen neoklassizistischem Erstlingswerk und den konstruktiven Experimenten im Spätwerk, zeigen drei weiteren Bauten in Bergamo: Haus des Architekten in der Via Monte Ortigara (1933), Minimalhaus-Prototyp neben dem Fußballstadion (1946) und die Kirche Santa Maria Immacolata in der Via Pizzigoni (1960–63).

Fahrt zum Wohnquartier "La Città Orizzontale" an der Via Carducci (1976–79) von Giuseppe Gambirasio: zwei künstliche Wohnhügel mit ca. 400 Atriumhäusern auf Stützen.

Fahrt von Bergamo nach Ivrea. Gegen 20.00 Uhr Ankunft in Ivrea


Samstag, 11. Oktober 2008
Besichtigung von Olivetti Wohn- und Fabrikbauten entlang der Via Jervis.
Luigi Figini und Gino Pollini: Fabrikanlagen ICO (mehrere Bauabschnitte zwischen 1934 und 1957), Sozialgebäude (1954–57), Wohnhaus und Kindergarten (1939–40). Eduardo Vittoria: Hofüberdachung ICO, Officine H (1956–57), Heizzentrale (1956–59) und Forschungszentrum (1954–55). Ignazio Gardella: Mensa (1953–59) und Tennisplatztribünen (1954–55). Bürohaus Sertec (1968) von Ezio Sgrelli. Palazzo Uffici Olivetti (1955–62) von Bernasconi, Fiocchi, Nizzoli. Nuovo Palazzo Uffici Olivetti (1986-88) von Gino Valle. Wohnhäuser der Architekten Nizzoli und Oliveri (1948; 1951; 1954–55) und von Figini und Pollini (1941–42). Ringförmiges Wohnhaus "Talponia" (1969–74) von Roberto Gabetti und Aimaro Isola. Fahrt zum Gebäudekomplex "La Serra" von den Architekten Iginio Cappai und Pietro Mainardis (1967–75) am Rand der Altstadt.
Ein Mitarbeiter des MAAM (Museo a cielo aperto di Architettura Moderna) ermöglicht den Zutritt in einige der wesentlichen Gebäude.

Besichtigung der Altstadt, mit Dom und Burg auf der einstigen Akropolis, und dem benachbarten Spital, einem weiteren Gebäude von Ignazio Gardella (1955–61).


Sonntag, 12. Oktober 2008
Fortsetzung der Besichtigung in Ivrea mit dem Besuch der Olivetti Siedlung "Crist". Zahlreiche Einfamilienhäuser von E. A. Tarpino / UCCD (1951–69) und Mehrfamilienhäuser von Augusto Romano (1958–64).

Fahrt in den Stadtteil Canton Vesco zum Kindergarten der Architekten Mario Ridolfi und Wolfgang Frankl (1955–64). Rundgang im Quartier: Volksschule von Ludovico Quaroni (1955–64), Wohnhäuser von Nizzoli und Fiocchi (1946; 1952–54), Wohntürme von E. A. Tarpino und Ottavio Cascio (1966–67) und Evangelische Kirche vom Architekturkritiker Giovanni Klaus Koenig (1963–67).

Weiterfahrt auf der Via Torino nach San Bernardo zu den Olivetti Fabriken der Architekten Eduardo Vittoria (1955–58), Ottavio Cascio (1960–69) und Gino Valle (1984–87).

Rückfahrt mit Zwischenstop in Crespi d'Adda, nahe Bergamo: Der Ort wurde als "Idealstadt" von der Textilfabrikantenfamilie Crespi zwischen 1878 und 1920 auf der grünen Wiese errichtet, mit Fabrikhallen, Arbeitersiedlungen, Villen, Schloss, Schule, Krankenhaus, Kirche und Friedhof.

Am späten Nachmittag Besichtigung der Feriensiedlung Murlongo beim Gardasee von Angelo Mangiarotti (1971).

Rückkehr nach Innsbruck gegen 22.00 Uhr.

Weitere Informationen:

Mehr zum Thema

italienische moderne 2

 exkursion

Eine dreitägige Exkursion in die oberitalienischen Städte Udine und Triest, die zu exemplarischen Bauten der Nachkriegszeit führt.

weiterlesen …
martin feiersinger