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vor ort 106 "in memoriam othmar barth: internatsschule für schisportler, stams"

vor ort
17 Apr

treffpunkt
im Anschluss an das "Vor Ort 105"
Hptm.-Kluibenschedl-Straße 2, 6422 Stams
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich


Im Jänner 2010 ist Othmar Barth im 83. Lebensjahr verstorben, ein Architekt, der durch seine Bauten und durch seine langjährige Lehrtätigkeit an der Universität Innsbruck eine ganze Generation von ArchitektInnen prägte. Neben den großteils in seiner Heimat Südtirol realisierten Bauwerken hat Barth in den späten 1970er Jahren mit dem Schigymnasium Stams einen Schlüsselbau der Moderne in Tirol errichtet.

In dem für ihn charakteristischen sensiblen Umgang mit Natur, Landschaft und vorhandener Bausubstanz setzte er dem barocken Ensemble der Zisterzienserabtei einen „Strich in der Gegend“ gegenüber. Sein Leitgedanke war es „den türmereichen und festlichen Aufbauten dieses geistlichen Flaggschiffs die ruhige Bordkante beizusteuern“, einen niedrigen, langen Baukörper, dessen Kubatur zu großen Teilen in die Erde abgesenkt ist. Ein aus zwei autonomen, doppelt gekrümmten Schalen geformtes Dach mit Lichtband in der Mitte überspannt die Schulräume, das Heim sowie die dazwischenliegenden Sportanlagen und verleiht jedem Raum seinen eigenen Charakter.

Bei einem „Vor Ort“-Werkgespräch führt Dieter Tuscher, ein ehemaliger Kollege Barths, durch das Schigymnasium, das 2006 in Abstimmung mit Othmar Barth durch Albert Höhenwarter saniert und um neue Sportstätten erweitert wurde.


othmar barth
geb. 1927 in Brixen; Tischlerlehre; 1947 – 52 Diplomstudium an der TU Graz; 1946 – 53 Mitarbeit bei Wilhelm Weyhenmeyer in Bozen; 1953 – 55 Studium an der Universität Rom; Praxis im Planungszentrum des Olympischen Komitees in Rom, wo gem. mit Pier Luigi Nervi die Planungen für die Olympiabauten in Rom durchgeführt wurden; ab 1955 Architekturbüro in Brixen; 1975 – 93 Professor für Raumgestaltung und Entwerfen an der Technischen Fakultät der Universität Innsbruck; verstorben am 15. Jänner 2010 in Brixen

2007 ist im Verlag Anton Pustet die Monographie „Othmar Barth“ erschienen

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