frei otto: die zukunft des bauens hat längst begonnen
rudolf finsterwalder im gespräch mit frei otto
aut: gespräch
14Mar
Frei Otto hat sich wie kein anderer systematisch mit natürlichen Konstruktionen und Materialien beschäftigt. In seinen zahllosen, meist nicht „zielorientierten“ Experimenten hat er die Wachstums- und Bildungsprozesse in der lebenden wie auch der nicht lebenden Natur untersucht, gelegentlich sind aus diesen Prozessen Bauten entstanden. Frei Otto ist ein Quer- und Andersdenker, der häufig den umgekehrten Weg gegangen ist.
„Der umgekehrte Weg“ ist auch Titel des im Zentrum der Publikation „Form Follows Nature“ stehenden Gesprächs zwischen Frei Otto und Rudolf Finsterwalder, das nun im aut fortgesetzt wird. In Form eines moderierten Gesprächs wird Frei Otto über seine Forschungen und Erkenntnisse sprechen und sich heute weit verbreiteten Themen wie der Bionik und der Nachhaltigkeit sowie der Zukunft der Architektur widmen.
„Erst wenn man sich mit Konstruktionen, also zusammengesetzten Strukturen, intensiv beschäftigt hat, kann man Entstehungsprozesse in nicht lebender und auch in lebender Natur erkennen, untersuchen und vergleichen. Ohne die Selbstbildungsprozesse der nicht lebenden Natur ist auch die lebende Natur nicht denkbar. (...) Man kann aber nicht einfach sagen: folgt den Formen der Natur, dann macht ihr schöne Bauten.“ (Frei Otto)
frei otto geb. 1925 in Siegmar (Sachsen); 1948 – 52 Architekturstudium an der TU Berlin; 1950 – 51 Studium der Soziologie und des Städtebaus an der University of Virginia, Charlottesville (USA); Studienreise durch die USA; seit 1952 eigenes Architekturbüro in Berlin; 1958 Gründung des privaten Forschungsinstituts „Entwicklungsstätte für den Leichtbau“ (EL), Atelier Berlin-Zehlendorf; 1964 – 91 Professor und Leiter des „Instituts für leichte Flächentragwerke“ (IL) an der Technischen Hochschule Stuttgart; 1969 Gründung des Ateliers Warmbronn, Frei Otto mit Ewald Bubner (seit 1986 Atelier Frei Otto Warmbronn); 1984 Gründungsmitglied des Sonderforschungsbereichs 230 „Natürliche Konstruktionen. Leichtbau in Architektur und Natur“ der DFG – Deutschen Forschungsgemeinschaft; seit 1958 Gastprofessor an verschiedenen Universitäten in den USA und Deutschland; zahlreiche Auszeichnungen u. a. 1968 Honorary Fellow des American Institute of Architects; 1982 Großer Preis und Goldmedaille des Bundes deutscher Architekten; 1980 und 1998 Aga Kahn Award for Architecture; 2005 Royal Gold Medal des RIBA – Royal Institute of British Architects; 2006 Praemium Imperiale
rudolf finsterwalder geb. 1966 in Rosenheim; 1986 – 91 Studium der Innenarchitektur an der FH Rosenheim; 1992 – 96 Architekturstudium an der TU Berlin; Mitarbeit u. a. bei Benedict Tonon und Hufnagel, Pütz, Rafaelian (Berlin) sowie bei Álvaro Siza (Porto); 1996 – 99 Projektleiter im Büro Ortner + Ortner (Berlin); seit 2000 selbständiger Architekt und bildender Künstler; 2007 Stipendium Villa Massimo Rom
Eine Ausstellung mit Arbeiten von Frei Otto, Carsten Nicolai und Finsterwalder Architekten, die zeigen, wie eine reflektierte Auseinandersetzung mit der Natur Inspirationsquelle für Formen, Techniken und Strukturen sein kann.
Auszug aus zwei Gesprächen zwischen Frei Otto und Rudolf Finsterwalder, geführt am 28. März und am 26. Oktober 2008, erstveröffentlicht in „Form Follows Nature“, Springer Verlag Wien NewYork, 2011. erschienen in der aut: info, Nr. 1/2013
Ein von Maria Finsterwalder moderiertes Gespräch mit Frei Otto über dessen Forschungen und Themen wie Bionik, Nachhaltigkeit und die Zukunft der Architektur, aufgenommen am 14. März 2013 im aut.
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